Die derzeitigen Vorkommnisse beim BV Brambauer haben auch bei einem anderen Verein für Aufsehen gesorgt.

© Günther Goldstein

Lüner Verein attackiert den BV Brambauer nach Nazi-Vorkommnissen scharf

rnFußball

Nach den jüngsten Erkenntnissen rund um das Sponsoring eines Neonazis beim BV Brambauer hat nun ein anderer Lüner Klub auf die Entwicklung reagiert. In einem Statement fand der Verein deutliche Worte.

Lünen

, 05.05.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Nazi-Problematik beim BV Brambauer schlägt weiter hohe Wellen. Nachdem zuletzt bekannt geworden war, dass der involvierte Jugendtrainer bereits vor einigen Jahren mit rechtem Gedankengut in Erscheinung trat, hat ein anderer Lüner Verein nun ein Statement veröffentlicht und den BVB darin deutlich in die Pflicht genommen.

Seit dem vergangenen Sommer gibt es mit dem TSC Brambauer einen weiteren Fußballverein im Lüner Westen. Seine Heimspiele bestreitet der Klub aktuell auf der Sportanlage am Karrenbusch, nutzt aber zeitgleich auch die Kabinen des benachbarten BV Brambauer.

TSC Brambauer hat schon länger über Statement nachgedacht

Doch trotz, oder womöglich auch gerade wegen der besonderen Verbindung der beiden Vereine, veröffentlichte der TSC am Dienstagmittag ein öffentliches Statement in den sozialen Medien und nahm darin Bezug auf die jüngsten Vorkommnisse beim BV Brambauer.

In der Stellungnahme heißt es wörtlich: „Fassungslos beobachten wir, bekannt als ein deutscher Verein mit türkisch-kulturellem Hintergrund, die augenscheinlich seit längerem bekannte Rassismusproblematiken des benachbarten BV Brambauer.“

Anhaltspunkt war laut TSC-Vorstand Mikail Bulut vor allem die Tatsache, dass der Jugendtrainer, der das Nachwuchs-Sponsoring des polizeibekannten Neonazis in die Wege geleitet hatte, bereits vor einiger Zeit innerhalb des Vereins aufgefallen war. „Schon als das Thema erstmals aufkam, haben wir überlegt, dazu ein Statement abzugeben. Da haben wir uns aber noch dagegen entschieden“, so Bulut. „Nach den neuen Erkenntnissen mussten wir dann jetzt aber einfach was sagen.“

Insbesondere die fehlende Konsequenz im Umgang mit der auffälligen Person verurteilt der TSC in seinem Post. „Bei Thematiken wie die des Rechtsradikalismus, darf etwas nicht untergehen, sondern muss aus unserer Ansicht nach radikal bekämpft werden“, heißt es dort. Und weiter: „Insbesondere in Betracht der vielen Mitglieder und Sponsoren mit Migrationshintergrund beim BV Brambauer, sind wir erschüttert und zu tiefst enttäuscht, dass gleich mehrere Vorfälle dieser Art beim BV Brambauer geduldet wurden.“

Mikail Bulut ist Vorsitzender des TSC Brambauer.

Mikail Bulut ist Vorsitzender des TSC Brambauer. © Timo Janisch

Vorausgegangen war der Umstand, dass der BVB zwar seit 2020 von der rechten Gesinnung des betroffenen Mitgliedes und späteren Jugendtrainers wusste, dessen angestrebter Vereinsausschluss aufgrund der Pandemie allerdings „untergegangen“ sei.

Jetzt lesen

Das Statement des TSC Brambauer schließt mit den Worten: „Wir distanzieren uns von schwammigen Aussagen [..] und stellen somit eindeutig klar, dass wir [..] keinerlei Diskriminierung, Rassismus und/oder Rechtsradikalismus dulden. Sport ist etwas was verbindet und das Miteinander von Menschen verschiedener Kulturen und Religionen ist eine Bereicherung und muss mit Sensibilität gepflegt werden.“