
© Timo Janisch
Mit Bildergalerie: Lüner SV zeigt sich im ersten Spiel vogelwild – „Das war ganz schlecht“
Fußball
Der runderneuerte Lüner SV bestritt am Donnerstag sein erstes Testspiel nach langer Corona-Unterbrechung. Das nahm gleich wilde Züge an - und erinnerte Neu-Coach Axel Schmeing an die bevorstehende Arbeit.
Am 4. Oktober 2020 stand der Westfalenligist Lüner SV letztmals in einem organisierten Fußballspiel auf dem Platz. Der klassenhöchste Lüner Klub kehrte am Donnerstag mit einem Testspiel gegen den Dortmunder Westfalenligist BSV Schüren in den Spielbetrieb zurück.
Die beiden Teams lieferten sich ziemlich genau das Spiel, was man zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung nach monatelanger Zwangspause erahnen konnte: Wenig Organisation, viele technische Ungenauigkeiten und individuelle Fehler prägten das Spiel über die drei Mal 30 Minuten, in denen der Test stattfand.
Rene Richter trifft beim Debüt für den Lüner SV
Rene Richter eröffnete per Kopfball – laut Schmeing im Falle Richters ein Treffer mit Seltenheitswert – den Torreigen (12.). Schon kurz darauf glich Ersan Özcan (14.) aus, als LSV-Keeper Jörg Lemke eine verunglückte Klärungsaktion der Lüner unter Bedrängnis nicht festhielt.
Beide Teams hielten sich nicht lange mit dem geordneten Spielaufbau auf, sondern suchten schnell die Tiefe – und fanden diese auch in den oftmals noch unsortierten Abwehrreihen.
LSV-Neuzugang Ferdinand Franzrahe mit einem wunderschönen Schlenzer aus spitzem Winkel über die Dortmunder Torwart-Institution Sascha Samulewicz hinweg (30.) und Nikolaos Simeonidis (47.) waren die nächsten Nutznießer von diesem Umstand. „Die Jungs haben Qualität. Das haben sie heute ein bisschen aufblitzen lassen“, sagte Schmeing.
Daniel Mikuljanac glänzt als Torschütze und Vorbereiter
Es folgten jeweils zwei weitere Treffer auf jeder Seite. Nach einer Richter-Ecke köpfte Daniel Mikuljanac das 3:2 (50.). Der Lüner Con Lappen glich mit einem weiteren sehenswerten Schlenzer erneut für Schüren aus (66.).
Das 4:3 erzielte der LSV wieder nach einer Ecke. Diesmal bereitete Mikuljanac, eben noch Torschütze, für Innenverteidiger Amer Masic vor (73.). Doch damit natürlich nicht genug: Schüren gelang der, diesmal finale, Ausgleich (77.).
„Nach den ersten drei Trainingseinheit Eindrücke zu gewinnen, fällt eh schwer - und nach dem Spiel auch. Ich bin erstmal froh, dass sich nach der langen Pause keiner verletzt hat“, sagt Neu-Trainer Axel Schmeing nach der Partie.
Im zweiten Drittel schienen die Lüner gegen konditionell etwas eher eingeschränkte Dortmunder die Oberhand zu gewinnen. Nach zahlreichen Wechseln im letzten Drittel wurde die Partie immer zerfahrener. Technische Fehler reihten sich aneinander, keine Mannschaft hielt das Spielgerät mehr für lange Ballstafetten in den eigenen Reihen.
Axel Schmeing: „Das war schon echt schlecht“
„Die Erwartungshaltung war nicht, dass wir hier ein riesen Spiel hinlegen. Nichtsdestotrotz: Die Gegentore, die wir uns gefangen haben, die hätte ich mir so auch nicht nach acht Monaten denken können. Das war schon echt schlecht, das kann man nicht anders sagen“, sagte Schmeing.
Er betonte, dass den Lünern „ganz, ganz, ganz viel Arbeit“ bevorstünde. Die vorausgegangenen 90 Minuten hätten ihm das erstmal wieder ins Bewusstsein gerufen.
Mit Rechtsverteidiger Lukas Berger, Sechser Robin Rosowski und den Offensivspielern Richter und Franzrahe hatte Schmeing vier Neuzugänge in die Startelf seines 4-2-3-1-Systems beordert.
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.

Die Welt besteht aus vielen spannenden Bildern, man muss sie einfach nur festhalten.