Immer wieder bekommt die erste Mannschaft von GS Cappenberg in der Rückrunde Unterstützung aus der eigenen A-Jugend, um die Spieler schon einmal im Seniorenbereich spielen zu lassen. Meist hinterließen diese dabei einen guten Eindruck. Ein Spieler überzeugte so stark, dass der Lüner SV ihn nun für seine Westfalenliga-Mannschaft verpflichtet hat.
Die Rede ist von Conner Schönfelder. Der 18-Jährige stand in den vergangenen Wochen immer wieder für GSC in der Kreisliga A auf dem Platz und spielte sich dort sogar in die Startelf.
Das ist auch beim Lüner SV aufgefallen. „Conner ist ja eigentlich noch A-Jugendlicher. Wir haben ihn uns dann ein paar Mal bei Spielen der ersten Mannschaft von Cappenberg angeguckt“, berichtet Simon Erling, Sportlicher Leiter des LSV.
Dabei sei Schönfelder positiv aufgefallen: „Ein Mitglied aus dem Trainerstab von uns war zum Beispiel gegen Bork da (Cappenberg verlor mit 0:2, Anm. d. Red.). Da hatte Conner vielleicht ein bisschen Pech im Torabschluss, ist aber sonst auf jeden Fall positiv aufgefallen.“

Also entschied sich der LSV, den Youngster zu einem Probetraining einzuladen. „Da hat er dann auch einen ordentlichen Eindruck gemacht“, berichtet Simon Erling. „Er überzeugt natürlich durch sein Tempo auf den offensiven Außenbahnen. Außerdem wirkte er direkt aufgeschlossen und hatte keine Scheu. Mit seinen ersten beiden Ballkontakten hat er zwei Tore gemacht, also ist der Torabschluss auch gut.“
Natürlich werde der Sprung von der Jugend und der Kreisliga A in die Westfalenliga sicherlich nicht ganz einfach. „Aber wir trauen ihm einiges zu“, sagt Erling. „Er kann sich bei uns entwickeln und die Gespräche waren auch sehr positiv. Er hat Bock, sich dem Konkurrenzkampf zu stellen.“

Besonders schön für den Lüner SV: „Conner kommt aus Lünen und wohnt nicht weit vom Platz“, berichtet Erling. „Sein Papa hat früher auch beim Lüner SV in der ersten Mannschaft gespielt. Deswegen ist natürlich umso schöner, wenn man jemanden holt, der eine Verbundenheit zum Verein hat.“
Ohnehin sei das für den Lüner SV wichtig: „Wenn ein junger Spieler aus Lünen auffällt bei seinem Verein und Leistung bringt, müssen wir als größter Lüner Verein ihm auch die Chance geben, sich im Probetraining zu beweisen. Umso mehr freut es uns, dass das geklappt hat.“
Bei GS Cappenberg kann man den Schritt des 18-Jährigen derweil durchaus nachvollziehen. „Es ist ja auch klar, dass so ein Spieler das Interesse von anderen Vereinen weckt“, sagt Thomas Gebhardt, Trainer von GSC. „Sportlich kann ich den Schritt natürlich nachvollziehen. Gerade als Lüner Junge kann ich verstehen, dass er das probieren will.“
Eine Sache ärgert den Cappenberger Coach dann aber schon ein wenig. „Er hatte mir eigentlich schon die Zusage für die kommende Saison gegeben“, so Gebhardt, der aber direkt besänftigt: „Wir haben uns ausgesprochen. Er gibt bis zum Ende Gas für uns und dann stehen die Türen für ihn in Cappenberg auch immer offen.“
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