Lüner SV überwintert im Tabellenkeller Volle Rückendeckung für Trainer Hayrettin Celik

Trotz Krise: Volle Rückendeckung für Trainer Hayrettin Celik
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Die Zeiten sind ungemütlich in Schwansbell. Der Lüner SV beendet die erste Saisonhälfte in der Westfalenliga 2 auf dem letzten Tabellenplatz und steckt tief in der Krise. Nur zwei Siege feierte das Team von Hayrettin Celik in den ersten 16 Partien.

Lüner SV am Tabellenende

„Tabellarisch ist es auf jeden Fall ein Ungenügend“, antwortet der Trainer auf die Frage, welches Zeugnis er dem Lüner SV ausstellen würde. „Es gab zu viele Spiele, die wir einfach nicht gezogen haben. Wir waren zu anfällig bei ruhenden Bällen und hatten dazu auch wirklich kein Spielglück auf unserer Seite. Wir haben viele Partien noch in der Nachspielzeit abgegeben.“

Und trotzdem ist man in Schwansbell nicht gänzlich unzufrieden mit der aktuellen Situation. Zumindest fernab vom Blick auf die Tabelle. „Was die Jungs da in jedem Training und jedem Spiel an Lauf- und Kampfbereitschaft abliefern, ist richtig gut. Es fehlen nur die Punkte“, weiß Celik.

Als Sinnbild für die bisherige Spielzeit führt der Coach das letzte Spiel der Hinrunde gegen die SpVgg Horsthausen an. Abermals zeigten die Lüner eine gute Partie und kassierten trotzdem in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleichstreffer. „Das war so ein unnötiger Eckball, den wir einfach nicht geklärt bekommen. Das passt dann zur ganzen Hinrunde“, erinnert sich der Lüner.

Spieler des Lüner SV jubeln.
Der Lüner SV muss in der Rückrunde dringend das Ruder rumreißen. © Goldstein

Es sind viele Kleinigkeiten, die beim LSV auf der Wunschliste stehen. „Es ist ja in jeder Altersklasse und in jeder Liga dasselbe. Wenn du die Tore vorne nicht machst, bekommst du sie hinten rein. Wir haben es nicht geschafft, die Spiele zu entscheiden und den Deckel draufzumachen. Die Chancen waren eigentlich jedes Mal da“, denkt Hayrettin Celik zurück.

Das Positive: Der Abstand auf das rettende Ufer beträgt nur fünf Zähler. Allerdings hat Lünen selbst auch erst zehn Punkte geholt. Es ist gar die schlechteste Hinrunde der jüngeren Vereinsgeschichte, nach neun Jahren Westfalenliga droht so im Sommer der bittere Abstieg. Ein Worst-Case, den alle Beteiligten natürlich gerne vermeiden wollen.

Abstiegskampf in der Westfalenliga 2

Generell läuft der Blick auf den kommenden Sommer bereits. In den kommenden Wochen will die sportliche Leitung rund um Athavan Varathan Verlängerungen und Neuzugänge vorstellen. Bei seiner eigenen Personalie hielt sich Hayrettin Celik dabei erst noch bedeckt: „Wenn man am Tabellenende steht, ist es nicht an der Zeit, darüber zu reden.“

Der Sportliche Leiter Varathan zeigte sich da aber schon wesentlich optimistischer. „Henry erhält von mir und vom ganzen Verein volle Rückendeckung. Natürlich sind wir alle mit der Situation unzufrieden, aber wir sehen auch, wenn ein Trainer gute Arbeit macht. Und das ist bei ihm hundertprozentig der Fall.“

Hayrettin Celik erhält Rückendeckung

Dass die Anweisung des Coaches an der Seitenlinie ankommen, zeigt auch, dass zumindest die Standschwäche im Laufe der Hinrunde immer weiter abgestellt werden konnte. Bis zum Winter hakte es dafür eher an anderen Stellen. „Wir haben der Mannschaft eine Belohnung versprochen, wenn sie in einem Spiel keine Gegentore nach Standards bekommt. Und das hat dann auch immer besser funktioniert. Jetzt gibt es im Winter eben ein paar weitere Hebel, an denen wir ansetzen müssen“, weiß Celik.

14 Spiele hat der Lüner SV noch Zeit, um die Klasse zu halten und eben nicht in die Landesliga abzusteigen. In der Vorsaison, in der es allerdings auch besonders knapp war, reichten 37 Punkte nicht zum Klassenerhalt. Allein für diese Marke müssten die Schwansbeller in der Rückrunde circa die Hälfte aller Spiele gewinnen. Eine echte Mammutaufgabe.