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Lüner SV holt erfahrenen Westfalenliga-Kapitän: WG-Kollege spielt wichtige Rolle
Fußball-Westfalenliga
Gerade in der Defensive musste der Lüner SV zuletzt häufig improvisieren. Auf diesen Engpass hat der Klub nun reagiert und einen Leader verpflichtet, der eigentlich erst im Sommer wechseln sollte.
Nur 20 Gegentore kassierte der Lüner SV in den bislang 15 absolvierten Spielen der Hinrunde. Lediglich drei Klubs der Westfalenliga 1 mussten in diesem Zeitraum weniger Treffer hinnehmen. Dennoch war es vor allem die Defensive, die Trainer Axel Schmeing aufgrund von Verletzungen stets umbauen musste. Ein weiterer Neuzugang soll da jetzt Abhilfe leisten.
Vom FC Iserlohn wechselt Anjo Wilmanns mit sofortiger Wirkung zum Lüner SV. Der 28-Jährige war beim FC, der in der Westfalenliga 2 derzeit auf Tabellenplatz fünf liegt, Kapitän und zählte zu den absoluten Leistungsträgern. „Uns war bewusst, dass wir vor allem in der Abwehr Handlungsbedarf hatten und Anjo war da immer schon eine interessante Personalie“, erklärt Sascha Ambacher, Sportlicher Leiter des LSV.

Anjo Wilmanns absolvierte gegen den Werner SC sein erstes Spiel im LSV-Dress. © Bernd Janning
Zunächst habe sich der Klub mit dem 28-Jährigen allerdings auf einen Wechsel im kommenden Sommer verständigt, weitere Gespräche hätten laut Ambacher dann aber dazu geführt, dass der Transfer schon jetzt über die Bühne gehen konnte. „In dieser Hinsicht waren wir total offen, weil wir in der Defensive eben auch nicht so breit aufgestellt sind. Letztlich sind wir uns darüber einig geworden, dass Anjo schon jetzt zu uns stößt“, so Ambacher.
Lukas Mertens ist WG-Kollege von Anjo Wilmanns
Seit Mitte 2017 lief der 28-Jährige für Iserlohn auf, stammt aus der Jugend des SuS Kaiserau und war im Seniorenbereich anschließend unter anderem auch beim Holzwickeder SC aktiv. Kurz bevor der heutige LSV-Coach Axel Schmeing die Holzwickeder 2016 übernahm, verließ Wilmanns den HSC allerdings in Richtung DJK TuS Hordel.
„Die beiden haben in Holzwickede dann zwar nicht zusammengearbeitet, aber man kennt sich natürlich trotzdem“, betont der Sportliche Leiter, der sich von seinem Neuzugang noch mehr Stabilität für die Abwehr verspricht. Neben seiner Erfahrung sei es vor allem auch die „brutale Fitness“ des Innenverteidigers, die dem LSV weiterhelfen soll.
„Anjo bringt eine unglaubliche Physis mit. Außerdem spricht er viel auf dem Platz, ist ein starker Taktgeber und das ist etwas, was uns in der Hinrunde vielleicht etwas gefehlt hat“, erklärt Ambacher.
Eine besondere Rolle beim Transfer des Verteidigers spielte unterdessen LSV-Defensivallrounder Lukas Mertens, der zusammen mit Wilmanns in einer WG in Dortmund wohnt. „Die beiden werden sich natürlich irgendwie ausgetauscht haben. Das kann uns schon geholfen haben“, so der Sportliche Leiter.
Beim Neujahrs-Auftakt gegen den 1. FC Gievenbeck (So, 14.30 Uhr) wird Wilmanns, der im Testspiel am Dienstag gegen den Werner SC erstmals für den LSV auflief, allerdings fehlen. Aufgrund einer Rotsperre steht der Innenverteidiger dem Westfalenligisten im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres noch nicht zur Verfügung.
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
