Der Lüner SV behält seinen wirklich starken Lauf bei: Durch den Sieg beim FC Iserlohn in einem hochklassigen Match bleibt der LSV zum siebten Mal in Serie ungeschlagen, holte nun 17 von möglichen 21 Punkten und ist innerhalb von nur fünf Spielen von Platz 13 auf den fünften Rang vorgeprescht.
Westfalenliga 2
FC Iserlohn – Lüner SV 1:2 (1:1)
Dass die Mannschaft von Trainer Axel Schmeing siegreich nach Hause kehrte, hatte vor allem zwei Gründe. Der eine hieß Sebastian Hahne, Dreh- und Angelpunkt in der LSV-Offensive, der andere stand im Tor: Denn Alexander Rothkamm zeigte in Iserlohn seine beste Saisonleistung und verhinderte gleich mehrfach und teils spektakulär, dass es ein zweites Mal im Lüner Tor einschlug.
„Alex hält uns zwei, drei Mal im Spiel. Wie er sich heute in die Bälle geschmissen hat, das hat schon mal ein Sonderlob verdient“, wusste auch Schmeing nach Abpfiff, bei wem er sich zu bedanken hatte. Dabei ging es aus LSV-Sicht schlecht los: Gleich die erste Gelegenheit nutzte Iserlohn, um in Führung zu gehen: Jonas Hollmann köpfte ein, nachdem der Ball lange in der Luft war (4. Minute).
Kurz darauf verhinderte Rothkamm den kompletten Fehlstart, parierte gegen den völlig freistehenden Yllnor Tahiri (8.). Erst danach sortierte sich der LSV, holte sich durch längere Ballbesitzphasen Sicherheit und kam durch Dominic Schmidt zum ersten gefährlichen Abschluss: Sein Schlenzer ging am langen Eck vorbei (21.).
Hahne trifft traumhaft für Lüner SV
Spätestens jetzt entwickelte sich ein ansehnliches Fußballspiel, in dem die junge Iserlohner Truppe den LSV defensiv immer wieder forderte. Die Lüner auf der anderen Seite bewiesen, dass sie aktuell in guter Form sind und bejubelten nach 34 Minuten den Ausgleich – und was das für ein Tor war! Hahne wurde etwa 20 Meter vor dem Kasten zu viel Raum gegeben und der Stürmer nutzte das aus, streichelte die Kugel ins Kreuzeck und von der Unterkante der Latte ging der Ball rein.
„Der Junge ist schon brutal gut und endlich verletzungsfrei. Jetzt können die Leute mal sehen, was er draufhat“, sagte Schmeing über Hahne. Sein Stürmer hatte in der zweiten Hälfte weitere Glanzmomente, zunächst aber war Rothkamm mal wieder gefordert.

Iserlohn kam mit Tempo aus der Kabine und hatte gleich mal zwei gute Chancen. Zunächst parierte Rothkamm richtig stark gegen Joel Westheide (50.) und ging auch aus dem Duell mit Shabani als Sieger hervor (52.). Den ersten LSV-Abschluss setzte Schmidt neben den Pfosten (58.) und genau in eine Druckphase der Iserlohner hinein gelang dem LSV die Führung: Einen Freistoß von Daniel Mikuljanac legte Ünal Kurtulus per Kopf in die Mitte, wo Pablo Carriazo die Kugel über die Linie drückte (70.).
Die Iserlohner wirkten geschockt und leisteten sich weitere Nachlässigkeiten in der Defensive, Mike Pihl scheiterte aber am Ex-Lüner Daniel Dreesen im Tor des FCI, Hahne traf nur den Pfosten. Und auf der Gegenseite? Da war mal wieder Rothkamm zur Stelle und trieb die gegnerische Offensive durch zwei weitere Glanztaten innerhalb weniger Sekunden (82.) langsam, aber sicher in den Wahnsinn.
Lüner SV scheitert am Pfosten
Es sollte die letzte Gelegenheit für den Gastgeber sein, stattdessen traf der LSV durch Okan Saritas nochmals das Aluminium (90.). „Das war der offensiv beste Gegner in dieser Saison, absoluter Respekt an Iserlohn mit dieser jungen Mannschaft“, lobte Schmeing nach Abpfiff und befand: „Das Spiel hätten wir gewinnen und verlieren können, es hätte auch unentschieden enden können. In ein, zwei Szenen hatten wir vielleicht Glück, offensiv mit Pfosten und Latte wiederum Pech. Wir nehmen das natürlich gerne mit, für 90 Minuten intensiven Fußball lobe ich die Mannschaft heute.“
LSV: Rothkamm – Berger, Vrljic, Delija, Teichmöller, Schmidt (77. Bozcan/90. Saritas), Hahne, Schultz (26. Carriazo), Kurtulus, Pihl (84. Lindner), Mikuljanac (75. Czarnecki)
Tore: 1:0 Hollmann (4.), 1:1 Hahne (34.), 1:2 Carriazo (70.)
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