Der Auftakt ist dem Lüner SV gelungen: Im ersten Westfalenliga-Spiel des neuen Jahres arbeitete sich die Mannschaft zum Sieg über Grün-Weiß Nottuln – trotz eines veritablen Fehlstarts. Spielentscheidend war schließlich ein Handelfmeter, den Enis Delija voller Entschlossenheit in die Maschen drosch.
Westfalenliga 1
Lüner SV – GW Nottuln 2:1 (0:1)
Elfmeter und der Lüner SV – das passte in dieser Spielzeit häufig nicht zusammen. Reihenweise Strafstöße fanden nicht den Weg ins Tor, am Sonntagnachmittag war das anders: In der 89. Minute schnappte sich Delija die Kugel, nachdem der Schiedsrichter auf den Punkt gezeigt hatte. Humorlos sorgte er für den 2:1-Endstand und für kollektiven Jubel beim LSV. Den Sieg hatte sich die Truppe von Trainer Axel Schmeing redlich verdient.
„Ich bin heilfroh, dass wir das Spiel hinten raus gewonnen haben“, zeigte sich Schmeing nach Abpfiff erleichtert. Denn obwohl die Gastgeber besser in die Begegnung starteten, setzte es mit der ersten Gelegenheit für Nottuln den Nackenschlag: Einen flüssigen Angriff über die rechte Seite schloss Christian Messing nach Querpass von Jens Böckmann gekonnt ab (13. Minute).
Der LSV musste sich kurz schütteln und brauchte eine Viertelstunde, um wieder zurück zu seinem Spiel zu finden. „Ab Minute 35 waren wir besser im Zweikampf, haben die zweiten Bälle gewonnen“, erkannte Schmeing. Richtig zwingend wurde seine Elf allerdings nicht, Marcel Reichwein und Milan Sekulic hatten lediglich Halbchancen (10./44.).

Nach dem Seitenwechsel übernahm Lünen komplett die Kontrolle. Nottuln merkte man die dünne Personaldecke an, währenddessen warfen sich die Gastgeber in jeden Zweikampf, in jedes Kopfballduell und gaben keinen Ball verloren. „Das sind die Spiele, die am meisten Bock machen. Kurz vor Schluss erzwingen wir den Sieg, auch wenn es ein dreckiger Sieg war“, sollte LSV-Kapitän Matthias Drees nach dem Spiel sagen und war stolz: „Heute hat sich jeder reingehauen.“
Es war ein Sieg des Willens. Häufig angetrieben von Sebastian Hahne initiierte der LSV Angriff um Angriff, die beste Chance hatte zunächst Drees: Aus 18 Metern kam der Kapitän frei zum Schuss, zielte allerdings zu hoch (63.).
Reichwein gleicht aus
Besser machte es Reichwein fünf Minuten später. Hahne setzte sich auf dem linken Flügel gegen gleich zwei Mann durch, seine Hereingabe legte Kevin Mattes klug zurück auf Reichwein, der zum Ausgleich vollstreckte. Im Anschluss verpassten Mattes und Robin Rosowski jeweils Flanken am langen Pfosten, ehe Delija vom Punkt zum Endstand traf. Zuvor hatte Hahne bei einer Flanke aus kurzer Distanz einen Nottulner an der Hand getroffen. „Ich weiß gar nicht, ob es ein Handspiel war. Vielleicht war es dadurch glücklich, das Glück haben wir heute aber auch mal erzwungen. Das war ein verdammt hartes Stück Arbeit“, schloss Schmeing sein Fazit ab.
LSV: Alisic – Berger, Delija, Drees, Rosowski, Reichwein (90. Hildebrandt), Sekulic (86. Simeonidis), Hahne, Mattes (90. Mikuljanac), Mujkic (86. Argenziano), Kurtulus
Tore: 0:1 Messing (13.), 1:1 Reichwein (72.), 2:1 Delija (89./Handelfmeter)
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