
© Marius Paul
Lüner SV dreht Partie in wilden zwei Minuten und gewinnt Acht-Tore-Show
Fußball
Dank einer furiosen Phase kurz nach der Pause hat der Lüner SV das zweite Spiel in Serie gewonnen. Der Sieg war am Sonntag aber ein hartes Stück Arbeit – auch aufgrund eines Slapstick-Eigentores.
Die Formkurve beim Lüner SV zeigt wieder nach oben. Nach dem knappen Sieg am Donnerstag bei der Spvgg. Erkenschwick (3:2) gewann der Fußball-Westfalenligist am Sonntag auch die Partie gegen den SuS Neuenkirchen. Dabei war der LSV zunächst sogar zweimal in Rückstand geraten – unter anderem auch durch ein kurioses Eigentor.
Westfalenliga 1
Lüner SV – SuS Neuenkirchen 5:3 (1:2)
Mit dem SuS Neuenkirchen gastierte am Sonntag ein weiteres Kellerkind im Schwansbell, denn der SuS lag vor der Partie auf Tabellenplatz 15 und damit ebenso wie der SC Herford und der VfL Theesen auf einem Abstiegsplatz. Doch sowohl gegen den SC als auch gegen Theesen ging der LSV in den vergangenen Wochen jeweils als Verlierer vom Platz.
Das Team von Trainer Axel Schmeing war vor dem Duell also gewarnt, dennoch waren es die Gäste, die zu Beginn die Initiative ergriffen und sich die ersten nennenswerten Torchancen erspielten. Es dauerte aber bis zur 33. Minute, ehe etwas Zählbares auf der Anzeigetafel erschien.
Peter Effing kam im LSV-Strafraum an den Ball, schlug einen Haken und setzte den Ball an den rechten Pfosten. Von dort prallte der Ball zu René Richter, der nicht mehr ausweichen konnte und den Ball unfreiwillig über die Linie ins eigene Tor bugsierte. Doch wenige Minuten später eroberte Ferdinand Franzrahe den Ball im Aufbau des SuS, legte vor dem Tor quer zu Milan Sekulic, der nur noch einschieben musste (38.)

Trainer Axel Schmeing (hier mit Stürmer Nico Berghorst) hatte in der Pause einigen Redebedarf. © Marius Paul
Quasi mit dem Halbzeitpfiff gab es dann aber den nächsten Rückschlag für den LSV: Eine Ecke der Gäste bekam der LSV nicht geklärt und Oliver Janning traf aus kurzer Distanz zum 2:1-Halbzeitstand (45.+2). „Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Fehler gemacht und waren nicht griffig genug. Insgesamt haben wir da auch viele Zweikämpfe abgegeben“, so LSV-Trainer Axel Schmeing, der in der Pause auf den Rückstand reagierte und von einer Dreier- auf eine Viererkette umstellte – mit Erfolg.
Denn nur drei Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Kapitän Matthias Drees eine Ecke von Milan Sekulic zum 2:2 einköpfte (48.). Es war der Startschuss für eine wilde Phase, denn nur zwei Minuten später drehte Lukas Mertens die Partie per Abstauber komplett (50.).
„Unser System hat in der ersten Halbzeit nicht so gut geklappt, wie beispielsweise in Erkenschwick – auch weil der Gegner uns gut zugestellt hat. Deshalb haben wir dann auf die alte Formation umgestellt“, erklärt Schmeing, der in der 61. Minute dann die vermeintliche Vorentscheidung bejubeln konnte.
Nach einem Fehler in der SuS-Abwehr netzte Milan Sekulic zum 4:2 ein. Doch die Gäste verkürzten in Person von Julian Knocke eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff noch einmal. Neuenkirchen drängte anschließend auf den Ausgleich, zeitgleich ließen die Hausherren beste Konterchancen liegen. Erst in der Nachspielzeit machte der eingewechselte Sebastian Hahne endgültig den Deckel drauf (90.+5).
„Uns fehlte in den vergangenen Wochen oftmals ein bisschen das Glück. Da haben wir dann aber auch vielleicht ein paar Prozent zu wenig gegeben. Es tut natürlich schon weh, wenn man gut trainiert und die Spiele dann trotzdem verliert. Mit den zwei Siegen in Serie sind wir jetzt aber natürlich sehr zufrieden“, so Schmeing.
LSV: Hennig – Richter, Rosowski, Masic, Drees, Sekulic, Berghorst (90.+4 Cildir), Mattes, Frenzel (46. Berger), Franzrahe, Mertens (74. Hahne)
Tore: 0:1 Richter (33./ET), 1:1 Sekulic (38.), 1:2 Janning (45.+2), 2:2 Drees (48.), 3:2 Mertens (50.), 4:2 Sekulic (61.), 4:3 Knocke (75.), 5:3 Hahne (90.+5)
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
