Die Enttäuschung über das ausfallende City-Radrennen in Lünen dürfte bei den Radsportlern der Stadt noch spürbar sein. Allerdings gibt es nun ein leichtes Aufatmen. Im kommenden Jahr soll die Veranstaltung umgesetzt werden, dann mit realistischerer Planung als in diesem Jahr.
„Wir waren zu ambitioniert“, sagt der RSV-Lippe-Vorsitzende Matthias Bettin. „Wir hatten das Radrennen am Tag der Kirmes geplant und da waren die Ressource der Stadt, was die Verkehrssicherung angeht, schon ausgeschöpft.“

Die einzige Möglichkeit war dann, in die eigene Tasche zu greifen. „Wir hätten das dann in Eigenleistung stemmen müssen, was uns finanziell zu aufwendig ist. Es geht hierbei um etwa 8000 Euro, das lohnt sich nicht, die zu investieren.“ Dabei handelt es sich vor allem um den Risikofaktor der Einnahmen, um die Kosten zu decken. „Wir wissen nicht, wie viele Leute teilnehmen werden. Wir finanzieren sowas ja nur durch die Startgebühren“, sagt Bettin.
Dass das Event gleichzeitig zur Kirmes stattfindet, plante der RSV extra so. „Wir haben das Problem, dass kaum noch Zuschauer zu den Rennen kommen. Im Straßen-Radsport ist das nicht wie beim Fußball, dass mal eben die Leute vorbeikommen, sondern wir haben nur Fahrer, Angehörige und Eltern von Kindern.“ Durch die zeitgleiche Terminierung mit der Kirmes wollte der RSV somit neue Zuschauer anlocken. „Wir wollten dann Leute an die Strecke bekommen, die unbewusst da sind, ihr Interesse wecken. Das Ziel war es, das Rennen in die Kirmes zu integrieren.“
RSV unterschätzte den Aufwand
Damit überschätzte sich der RSV dann etwas, wie Matthias Bettin zugibt. „Uns war nicht bewusst, dass das so ein Aufwand wird. Wir dachten, wir kriegen das in Eigenregie gestemmt, aber das ist nicht machbar. Wir hätten etwa acht Tonnen Material für die Verkehrssicherung selbst beschaffen müssen, das bekommen wir nicht hin.“
Doch ganz fällt das Comeback des City-Radrennens nicht ins Wasser. Der RSV Lippe plant für 2024 schon fleißig für die Umsetzung. „Wir sind mit der Stadt im engen Austausch. Wir wollen das Rennen dann im Frühjahr veranstalten. Wir waren dieses Jahr schon spät dran, weshalb wir es auch nicht nach hinten verlegen können. Die Straßensaison ist fast vorbei.“ Deshalb soll das Rennen im kommenden Jahr dann zu Beginn der Saison stattfinden. Optimalerweise wieder gleichzeitig mit einem anderen Event.
„Wir gucken, was dann in der Stadt so los ist, was dann so läuft. Es muss ein kleineres Event als die Kirmes sein.“ Die Strecke soll auch 2024 durch die Stadt führen. „Es wird wieder um die Sparkasse rumgehen. Die Alternative, die es auch dieses Jahr gab, war in Brambauer im Industriegebiet zu fahren. Aber da kommt dann auch keiner mehr hin außer den Fahrern selbst“, sagt Bettin.
Das Lüner City-Radrennen kehrt zurück: Comeback nach über 20 Jahren