Lüner Handballerin erfährt den „Brambauer-Fluch“ Zweiter Kreuzbandriss in zwei Jahren

Lüner Handballerin erfährt den „Brambauer-Fluch“
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Melina Westhoff und der VfL Brambauer vereinen gesundheitlich gesehen keine gute Zeit zusammen. Binnen zwei Jahren hat sich die junge Rückraumspielerin jetzt das zweite Mal das vordere Kreuzband gerissen. Das Kuriose daran: Als die 23-Jährige im Sommer 2021 vom ASC 09 Dortmund zur Diesterwegstraße wechselte und beim VfL Brambauer gerade erst anfing Fuß zu fassen, riss sie sich zum ersten Mal im rechten Knie das Kreuzband. Im letzten Saisonspiel vor ihrem Wechsel zum Lüner SV nun das zweite Mal – diesmal im linken. Sie begann ihre Zeit beim VfL Brambauer mit einem Kreuzbandriss und geht nun mit einem weiteren.

„Die Situation ist natürlich komisch. Man sagt ja auch der Brambauer-Fluch und so weiter. Es ist auch ein wenig suspekt, wenn man das so hört. Aber es ist auch klar, dass es einfach Zufall ist. Die Gefahr, sich zu verletzen, besteht nun mal in diesem Sport. Man setzt sich dem Risiko auch aus“, beschreibt Westhoff.

Westhoff erinnert sich genau

Die Handballerin kann sich noch haargenau an die Schock-Szene bei der DJK Oespel-Kley vor wenigen Wochen erinnern: „Ich wollte den Ball nach außen passen und war im Nullkontakt, dann ist mein Knie nach außen weggeknickt, ohne Fremdeinwirkung. Ich wusste sofort, dass das Kreuzband gerissen war. Ich habe im Knie gemerkt, dass etwas zur Seite gesprungen war.“ Dieser Moment war für Westhoff sehr bitter, weil sie bis dato auch ein gutes Spiel ablieferte. „Ich hatte aber irgendwie doch noch Hoffnungen, dass es nicht ganz so schlimm ist. Das Knie war kaum geschwollen und ich konnte es ein, zwei Tage später auch beugen und strecken.“

Zwei Tage später war die 23-Jährige schon im MRT. Am selben Abend kam dann auch der Befund und die bittere Nachricht: Kreuzbandriss. „Das war für mich ein richtiger Schock, obwohl ich es eigentlich schon wusste. Das hat mir irgendwie den Boden unter den Füßen weggezogen“, sagt sie.

Melina Westhoff setzt zum Wurf an.
Melina Westhoff ist schwer zu stoppen – es sei denn, die Gesundheit macht ihr einen Strich durch die Rechnung. © Günther Goldstein

Westhoff ist bereits erfolgreich in Solingen operiert worden. „Ich fange jetzt direkt mit der Physiotherapie an“, berichtet sie. Sie ist eine wahre Kämpfernatur, hat sich nach ihrer ersten schweren Verletzung 2021 dank guter Rehabilitation und hartem Aufbautraining sehr schnell zurück aufs Parkett gekämpft. In der auslaufenden Saison 2022/2023 plagten sie keine Probleme oder Schmerzen mehr, sodass sie die komplette Meisterschaftsserie auflaufen konnte. „Es lief wirklich gut, ich hatte keine Probleme mehr mit dem Knie und habe mich auch sicher gefühlt. Ich vertraue dem operierten Knie komplett“, so Westhoff, die den langen Weg der Rehabilitation nur zu gut kennt. „Ich weiß, was auf mich zukommt und ich weiß auch, wie lange der Prozess dauert“, sagt sie.

Neue Ziele mit dem Lüner SV

In den Tagen nach ihrer erneuten schweren Verletzung kamen Zweifel auf, ob sie jemals wieder die Handballschuhe schnüren wird. „Ich habe da natürlich drüber nachgedacht. Diese erneute Verletzung hat mich komplett zurückgeworfen. Ich habe mich auf die Zeit beim Lüner SV gefreut, wollte wieder Positives erleben“, sagt sie und legt nach: „Ich habe mich dazu entschieden weiterzumachen. Ich möchte so schnell wie möglich wieder fit werden und Handball spielen. Ich bin mir sehr sicher, dass ich beim Lüner SV auch zunächst individuell sehr gut arbeiten kann. Ich hoffe sehr, dass ich zur Rückrunde wieder spielen kann.“

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