Der Lüner SV fuhr am vergangen Sonntag nach vier sieglosen Fußball-Westfalenliga-Spielen den ersten Dreier ein. Gegen Wacker Obercastrop reichte am Ende der Last-Minute-Treffer durch Dominic Schmidt zum 1:0-Sieg. Mit von der Partie war auch Hakan Cevirme, der erst vor knapp zwei Wochen am letzten Tag der Wechselfrist nach Schwansbell gewechselt war und gegen Obercastrop von Beginn an ran durfte. Beim LSV sieht der Neuzugang viel Potenzial und blickt nun auf den kommenden Gegner, den TuS Erndtebrück.
„Am letzten Tag der Wechselfrist habe ich noch ein Angebot vom Lüner SV bekommen. Als mir der Sportliche Leiter von Türkspor sagte, dass das noch möglich wäre, habe ich kurz überlegt. Ich musste ja schnell eine Entscheidung treffen“, gibt der Angreifer einen Einblick in die Umstände rund um den kurzfristigen Wechsel. Nach Gesprächen mit den LSV-Verantwortlichen stand die Entscheidung dann am Ende des Tages fest: Der 23-Jährige läuft seitdem für die Rot-Weißen auf.
Große Konkurrenz bei Türkspor
Die Gründe für seinen Abgang beim Oberligisten Türkspor Dortmund erklärt Cevirme ebenfalls: „Die Konkurrenz bei Türkspor ist sehr, sehr stark. Das wäre sehr schwierig für mich geworden. Ich hätte wahrscheinlich so gut wie nie gespielt.“ Anders sieht es beim Lüner SV aus. Nach dem Absprung von Phillipos Selkos und dem kurzfristigen Abgang von Marcel Reichwein, der den Weg in die umgekehrte Richtung zu TSD wählte, mangelte es dem LSV vor allem an Durchschlagskraft in der offensiven Zentrale.
Diese Lücke füllt nun Cevirme, der einen ganz neuen Spielertypen im LSV-Kader darstellt. „Ich kann mich gut durchsetzen, bin ein bisschen bullig. Dazu kommt ein guter Abschluss. Vor dem Tor bin ich meistens eiskalt“, beschreibt der Stürmer seine Stärken. Gegen Obercastrop war Cevirmes Arbeitstag nach 68 Minuten beendet. „Mein eigenes Spiel war nicht so gut. Ein paar Chancen habe ich liegen lassen. Da war mehr drin. Aber es ist mein erstes Spiel gewesen und die nächsten Spiele werden hoffentlich besser“, schätzt Cevirme seine Leistung selbstkritisch ein.
„Viel Qualität“ in der Mannschaft
An der Mannschaftsleistung hingegen hat der 23-Jährige wenig zu meckern: „Als Mannschaft haben wir gut gespielt. Für mich waren wir das bessere Team.“ Im kommenden Spiel wird der Lüner SV an diese Leistung anknüpfen wollen. Dann geht es auswärts gegen den TuS Erndtebrück (Anstoß: 15 Uhr). Die Gastgeber gehen mit zehn Punkten aus fünf Spielen auf dem Papier favorisiert in die Partie und teilen sich mit dem FC Iserlohn und dem BSV Schüren derzeit sogar die Tabellenspitze. Allerdings setzte es für Erndtebrück zuletzt beim 0:2 gegen Schlusslicht SV Sodingen einen Rückschlag.

„Es wird kein einfaches Spiel für uns werden, das ist klar. Aber in unserer Mannschaft ist viel Qualität. Deswegen glaube ich, dass wir sie ärgern können“, prognostiziert der Mittelstürmer, der nach dem schlechten Saisonstart bessere Leistungen mit dem Lüner SV erzielen möchte. „Wir haben viele Spieler, die viel Qualität haben. Ein paar Jungs haben schon sehr hoch gespielt, dazu kommen viele junge Spieler. Die Mannschaft kann sich gut ergänzen. Jetzt muss der Ball vorne einfach mal rein“, analysiert der Ex-Dortmunder.
Wenn Cevirmes Analyse stimmt, dürfte der Stürmer die perfekte Ergänzung sein, um den LSV wieder auf die Erfolgsspur zu bringen. Den Anfang haben die Rot-Weißen gegen Obercastrop gemacht. In Erndtebrück könnten sie nun ein kleines Ausrufezeichen setzen.
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