Andreas Hermes, Co-Trainer von BW Alstedde, findet klare Worte in Bezug auf den nahenden Rückrundenstart.

© Timo Janisch

Liga-Start trotz hoher Inzidenzen: Lüner Fußball-Verantwortliche formulieren ernste Zweifel

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Am Wochenende soll für viele Lüner Fußballer die zweite Saisonhälfte starten. Doch es gibt Zweifel über die Sinnhaftigkeit von Ligaspielen, während die Corona-Fallzahlen derart in die Höhe schnellen.

von Florian Dellbrügge, Marius Paul

Lünen

, 03.02.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am kommenden Wochenende schalten viele Lüner Fußballteams wieder in den Wettkampfmodus. In den Kreisligen stehen am Sonntag die letzten Hinrunden-Spieltage an. Die überkreislichen Mannschaften haben eine Woche länger Zeit, sich auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten.

Sie alle eint aber der Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Pflichtspielen. Denn die hohen Corona-Inzidenzen bereiten den Vereinen Zweifel. Beinahe täglich gibt es neue Rekordwerte bei den Infektionszahlen. Davon sind auch die Fußballer in den vergangenen Wochen nicht verschont geblieben.

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„Wenn wir gucken, wie viele Testspiele abgesagt wurden, da wird einem schon Angst und Bange“, sagt Andreas Hermes, Co-Trainer von BW Alstedde, der zugleich eine Frage in den Raum stellt, die viele Verantwortliche derzeit beschäftigt: Macht es Sinn, jetzt mit den Pflichtspielen zu starten?

„Das verwässert den Wettbewerb“

Experten gehen davon aus, dass der Höhepunkt der derzeitigen Welle erst Mitte Februar erreicht wird. Es ist also zu erwarten, dass die Fallzahlen in den kommenden zwei Wochen noch weiter in die Höhe schießen.

Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) hat den Vereinen dazu Ende Januar ein Schreiben zugestellt, in dem der Umgang mit positiven Fällen geschildert wird. So können Teams mit drei oder mehr Corona-Fällen eine Spielabsetzung beantragen. „Das werden wir erleben und so etwas verwässert letztlich den Wettbewerb“, so Hermes.

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Das sieht auch Mark Bördeling so. Der Trainer des VfB Lünen erklärte angesichts der aktuellen Corona-Lage: „Wir haben schon einige Trainingseinheiten wegen Verdachtsfällen abgesagt. Auch Testspiele mussten deswegen ausfallen. Eine gute Vorbereitung sieht auf jeden Fall anders aus.“

Derweil hätte der Lüner SV ursprünglich sogar schon wieder in den Pflichtspielmodus zurückkehren sollen. Doch sowohl das Nachholspiel gegen den 1. FC Gievenbeck als auch das für Sonntag geplante Duell mit dem SC Peckeloh musste abgesagt werden – allerdings jeweils aus witterungstechnischen Gründen.

VfB-Trainer Mark Bördeling (r.) konnte mit seiner Mannschaft keine normale Vorbereitung absolvieren.

VfB-Trainer Mark Bördeling (r.) konnte mit seiner Mannschaft keine normale Vorbereitung absolvieren. © Timo Janisch

Ein zeitliches Problem im Terminplan ob der erneuten Verschiebungen sieht Trainer Axel Schmeing auf die Westfalenliga jedoch nicht zukommen. „Das Spiel gegen Gievenbeck ist schon neu terminiert und für die Peckeloh-Partie wird sich auch ein Datum finden. Wir haben da noch genug Chancen, ich sehe da rein zeitlich aktuell keine Schwierigkeiten.“

Genug Möglichkeiten, einzelne Spiele nachzuholen

Ähnlich schätzt auch Andreas Hermes die Terminlage ein und formuliert daher einen Wunsch: „Wir müssten die Spiele in den nächsten zwei Wochen absetzen und den Höhepunkt der Welle abwarten. Wir haben danach zum Beispiel das spielfreie Karnevalswochenende, wo wir den ersten Spieltag des Jahres nachholen könnten.“

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Eine Überlegung, die auch beim BV Brambauer angestellt wurde. „Wir verstehen nicht, weshalb der Start nicht grundsätzlich auf Ende Februar terminiert worden ist. Die Vereine hätten dann immer noch genug Gelegenheiten, um die Spiele vernünftig zu absolvieren“, so Dennis Köse, spielender Co-Trainer des Bezirksligisten.

Auch im weiteren Verlauf der Saison bestehe die Möglichkeit, Spieltage nachzuholen. Fernab dieser Ideen sind aktuell jedoch noch alle Partien der Lüner Kreisligisten für das kommende Wochenende angesetzt. Der Countdown für den Ligastart läuft also weiter – trotz hoher Fallzahlen.