
Die Würfel sind also wohl gefallen. Am Montagabend (14. April) informierte der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) die vier Lüner Klubs, dass ihr Wunsch nach einem Kreiswechsel von Unna-Hamm nach Dortmund erfüllt wird. BW Alstedde darf bereits zur kommenden Saison rüber, der BV Lünen, SV Preußen und VfB Lünen dann zur übernächsten. Zumindest, solange das FLVW-Präsidium Anfang Mai diese Entscheidung-Grundlage offiziell bestätigt.
Kommentar zum Kreiswechsel der Lüner Klubs
Doch, was bleibt nach vielen Monaten voller Hoffnungen, Enttäuschungen, böser Briefe und Diskussionen? Vor allem eine tiefe Spaltung zwischen alle Beteiligten und sehr viele Verlierer.
Klar, auf den ersten Blick könnte man sagen denken, dass alle zufrieden sind. Alstedde darf bereits in der Spielzeit 2025/26 in Unna-Hamm angreifen, die drei anderen Klubs dann eben ein Jahr später. Ein Preis, der mit Sicherheit vertretbar ist, weil am Ziel ja das große Ganze steht – eine Zukunft im gemeinsam gewünschten Fußballkreis.
Als Gewinner dieses ganzen Prozesses sehen sich die Lüner Klubs deshalb aber gewiss nicht. Allein der Antwortbrief auf die Wunsch-Ablehnung des Fußballkreises Dortmund zeigte den Frust der Vereine deutlich. Von einem harmonischen Wechsel nach Unna-Hamm war nicht mehr viel zu sehen.
Einen einzigen Schuldigen gibt es dafür nicht. Zu wenig Kommunikation müssen sich dagegen alle Beteiligten vorwerfen lassen. Was bleibt ist vor allem eine tiefe Spaltung, eine harte Grenze zwischen dem Fußballkreis Dortmund und den Lüner Vereinen. Eben genau das, was niemand haben wollte.
Besonders BV, VfB und Preußen könnten das nun in den kommenden Monaten zu spüren bekommen. Auf die Klubs wartet eine ganze Saison, in dem alle Beteiligten wissen, dass sie eigentlich gar nicht mehr so richtig dazu gehören.
Prozess hinterlässt deutlich mehr Verlierer
Mehr als vier Monate sind zwischen dem ersten Anzeigen eines Kreiswechsel-Wunsches (BW Alstedde bei der Lüner Hallenfußball-Stadtmeisterschaft) und der vorläufigen Entscheidung des Fußball- und Leichtathletikverbands vergangen. Vier Monate, in denen sich die Fronten zwischen den vier Klubs und dem Fußballkreis Dortmund verhärtet haben.
Vier Monate, nach denen es vor allem Verlierer eines langwierigen und komplizierten Prozesses gibt. Vier Monate, die eine geordnete und ruhige Saison eher unwahrscheinlich daher kommen lassen.