Wer die Glückauf-Arena am Sonntagnachmittag aus unerfindlichen Gründen frühzeitig verlassen haben sollte, wird sich im Nachhinein mächtig ärgern. In der Nachspielzeit überschlugen sich die Ereignisse zwischen dem BV Brambauer und dem TV Brechten im Fußßball-A-Liga-Spiel förmlich – und am Ende gingen die Hausherren trotz eines Remis als gefühlter Sieger vom Feld.
Kreisliga A2 Dortmund
BV Brambauer – TV Brechten 2:2 (1:2)
Denn nicht nur, dass der BV Brambauer erst in der Nachspielzeit den Ausgleich schoss (90.+4 Minute), die Dortmunder hatten im Anschluss noch zwei Riesengelegenheiten, doch mit drei Punkten nach Hause zu fahren: Doch erst rettete BVB-Keeper Marcel Schaub mit einer Glanztat (90.+5), anschließend scheiterte Erkan Yigit vom Punkt: Er drosch die Kugel mit voller Wucht an die Unterkante der Latte, von da sprang der Ball offenbar auf die Torlinie – und nicht dahinter (90.+7).
Brambauers Trainer David Sawatzki nahm die Glückwünsche zum Punktgewinn zwar an, verwies aber gleich darauf, dass sich seine Mannschaft das Leben vorher selbst schwer gemacht hatte: „Vor der Pause pennen wir drei Minuten lang. Das ist bezeichnend für die letzten Wochen.“
In der ereignisarmen ersten Hälfte ging seine Mannschaft zunächst in Führung: Sören Dvorak beförderte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, der Ball wurde nicht mehr berührt und schlug im langen Eck ein (21.). Mit der Führung im Rücken zog sich Brambauer in die eigene Hälfte zurück, ließ nichts zu – und leistete sich dann das erwähnte Nickerchen, das Brechten eiskalt bestrafte.
Zunächst stellte Fatih Gülec das Fußballspielen ein, weil er sich gefoult wähnte. Der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus, Brechten spielte Yigit mit zwei Pässen frei und der besorgte den Ausgleich (41.). „Fatih diskutiert da lieber mit dem Schiri als weiterzumachen. Aber auch der Torschütze steht viel zu frei“, haderte Sawatzki. Und er sollte sich nochmal ärgern, denn Heinrich Bakor nickte nach Eckstoß zur Brechten-Führung ein (45.).
„Das haben wir angesprochen, dass Brechten bei Standards eklig zu verteidigen ist. Da kann mal einer reingehen“, so der Brambaueraner Trainer, der nach dem Seitenwechsel ein kurzweiligeres Spiel sah. Beide Mannschaften spielten offensiver, folgerichtig kam es auch zu mehr Torchancen.

Auf Brambaueraner Seite war es Top-Torjäger Dvorak, der drei Gelegenheiten ungenutzt ließ (53., 63., 70.). Für Brechten, das mehr Ballbesitz hatte, hatte Lucio Mänefessel die beste Möglichkeit (66.), dazu spielte der Aufsteiger mehrere verheißungsvolle Kontersituationen nicht gut zu Ende.
Der eingewechselte Wink war es schließlich, der alle Brambaueraner in Jubelstürme ausbrechen ließ: Einen Eckball wehrte Brechten zunächst ab, Wink aber jagte den zweiten Ball aus 16 Metern ins kurze Eck. Die Gäste antworteten wütend und beinahe erfolgreich. Den Kopfball von Mustafa Bajramoski fischte Schaub allerdings aus dem Eck und auch vom Punkt scheiterte der TVB: Arkadij Dannhauer hatte den Strafstoß ungestüm verursacht – Yigit zielte einen Zentimeter zu hoch.
Lob von David Sawatzki
„Wir sind natürlich zufrieden mit dem Elfmeter und der Parade von Marcel. Aber wir haben uns auch selbst in Bredouille gebracht“, so Sawatzki, der abschließend lobende Worte fand: „Vom Einsatz her war das deutlich besser und eine gute Antwort auf das letzte Spiel beim BV Lünen.“ Das Derby hatte der BV Brambauer verloren – nun wurde zumindest ein Punkt bejubelt.
BVB: Schaub – Gülec (81. Wink), Dannhauer, Dvorak, Hyseni (88. Frentzen), Kosner (78. Lieder), Günes, Seker (85. Fennen), Rimkus (69. Sattler), Klemt, Razanica
Tore: 1:0 Dvorak (21.), 1:1 Yigit (41.), 1:2 Bekor (45.), 2:2 Wink (90.+4)
Bes. Vorkommnis: Schaub hält Foulelfmeter von Yigit (90.+7)
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