Kevin Konsorr ist Spitze im Discgolf
Discgolf-Europameisterschaft
Kevin Konsorr betreibt einen Sport, von dem viele schon einmal gehört haben, den aber nur wenige genau kennen. Dabei ist er sogar Weltklasse.

Kevin Konsorr gehört zur deutschen Spitze im Discgolf. Seine ersten Versuche warf er im Seepark Horstmar. Ralf Aaro (A) © Ralf Aaro
Einen Frisbee hatte wohl jeder bereits im frühen Kindesalter einmal in der Hand. Zum mit der Zeit doch etwas ödem Hin- und Herwerfen eigneten diese Spielzeuge sich bestens. Doch dass damit auch ernsthafter und herausfordernder Sport betrieben werden kann, wussten beim ersten Kontakt mit einem Frisbee wohl nur wenige.
Kevin Konsorr ist einer dieser wenigen. Er spielt Discgolf, versucht also mit einer Sportscheibe, wie er selber sagt, Körbe mit möglichst wenigen Würfen auf einem Kurs zu treffen – Golf mit Frisbees quasi. „Discgolf ist ein unglaublich großartiger Sport für eine extrem große Zielgruppe. Menschen jeden Alters können Discgolf spielen“, sagt Konsorr. Seiner Meinung nach das Beste daran: „Man hat eine ziemlich steile Lernkurve und schnell Erfolgserlebnisse. Natürlich ist Training wichtig, wie in jeder anderen Sportart, aber man sieht recht schnell Verbesserungen.“
Deutscher Meister
Training hat Konsorr schon eine Menge gehabt. Denn der 23 Jahre alte Lüner gehört zu den Besten Deutschlands, sogar Europas. 2012 wurde er Deutscher Meister der Junioren, seit 2013 feiert er in den offenen Klassen große Erfolge. Dazu gehört etwa der Titel des Deutschen Meisters in der Open-Division 2016, aktuell führt er die Deutsche Turnierserie an. Zuletzt war er sogar bei den Europameisterschaften in Kroatien am Start.
Dort peilte er eine Platzierung zwischen Rang zehn und 15 an. „Meine ersten drei Runden lagen auch genau in dem Bereich. Die letzte Runde war leider weniger gut“, so Konsorr. Nicht konstant genug sei er gewesen, zu viele Fehler habe er gemacht, meint der Horstmarer. Und trotzdem, der 17. Platz in der Endabrechnung als drittbester Deutscher sei „völlig in Ordnung“, so Konsorr. Er richtet den Blick bereits nach vorne, auf die Deutschen Meisterschaften in Potsdam, die im Oktober steigen: „Mal sehen, was ich da reißen kann.“
Erste Schritte im Seepark
Seinen Weg zu seiner heutigen Leidenschaft hat Kevin Konsorr – es liegt als gebürtiger Horstmarer auf der Hand – im Seepark Horstmar. 2007 lernte er den Sport kennen, seit Anfang des Jahres ist er Mitglied bei GW Kley Dortmund.
Davon leben kann er natürlich nicht, daher übt er als Mediengestalter und Webentwickler einen ganz normalen Beruf aus. „In den USA sieht das schon etwas anders aus“, sagt Konsorr. Nichtsdestotrotz habe sich der Sport in Deutschland enorm gewandelt. „Wir haben schon über 100 Kurse im Land verteilt. Seitdem ich spiele, ist die Anzahl der Kurse von 30 auf 100 gestiegen. Der Sport ist mittlerweile den meisten Leuten zumindest schon mal bekannt“, weiß Konsorr, der heute in Bönen wohnt.
Er beschreibt die Faszination seines Sportes: „Das Tolle am Discgolf ist, wenn Würfe genauso klappen, wie man sie möchte. Von sich behaupten zu können, die Sportscheibe auf über hundert Meter in einen Bereich von zehn Metern auf ein Ziel werfen zu können, ist super.“ Dass er Sportscheiben sagt und nicht Frisbees, hat übrigens einen Grund. Das Spielgerät beim Discgolf ist schwerer, aerodynamischer und hat einen kleineren Durchmesser als die Frisbees, „die man als Werbegeschenk kennt“, wie Konsorr sagt.