Kenan Özdemir hat den Lüner SV wieder verlassen Unverständnis angesichts des Umgangs mit ihm

Kenan Özdemir hat neuen Verein in Lünen
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Als Spieler mit einem guten Laufpensum, einer technisch guten Veranlagung sowie einem sicheren Passspiel pries der Lüner SV Kenan Özdemir an. Der Westfalenligist hatte sich die Dienste des jungen Spielers erst in diesem Sommer gesichert, nun ist der flexibel einsetzbare Kicker bereits wieder weg und hat sich der SG Gahmen angeschlossen. „Wir haben ihn bei uns zum Vertragsamateur gemacht“, bestätigt Hasan Kayabasi, Sportlicher Leiter bei Gahmen, den Wechsel.

Und dieser mutet schon ziemlich kurios an auf den ersten Blick. Schließlich hatte der LSV erst Anfang Juli die Verpflichtung des jungen Spielers bekannt gegeben – nur um ihn gut sechs Wochen später an die SG Gahmen abzugeben.

Licht ins Dunkle bringt LSV-Trainer Axel Schmeing: „Er ist erst spät zu uns gekommen, hat dann ein paar Mal mittrainiert und das war so weit auch in Ordnung.“ Dann allerdings habe sich Özdemir am Rücken verletzt, sei zwei, drei Wochen raus gewesen. „In der Zeit hat er sich auch überhaupt nicht gemeldet oder war mal da. Da hat der Verein entschieden, dass er sich offenbar nicht genug mit der Sache und dem LSV identifiziert“, so Schmeing.

Gespräch zwischen Schmeing und Kayabasi

Erschwerend hinzugekommen sei, dass die Aussicht auf Spielzeit beim LSV ziemlich gering gewesen sei. „Dafür sind wir im Zentrum einfach zu stark besetzt“, so Schmeing. Er selbst habe deshalb mit seinem alten Kumpel Kayabasi („Wir kennen uns seit über 25 Jahren“) gesprochen und ihm Özdemir nahegelegt. „Er hat dann bei uns mittrainiert und das hat gepasst“, berichtet Kayabasi.

Der Sportliche Leiter Gahmens ist froh über den Neuzugang, hat allerdings auch wenig Verständnis für den Umgang mit Özdemir beim Lüner SV: „Entweder weiß ich von vornherein, wen ich verpflichte oder aber ich lasse ihn mittrainieren und entscheide mich dann. Ihn zu holen, aber wenige Wochen später wieder rauszuwerfen, das ist – auf gut Deutsch gesagt – scheiße.“

Özedmir spielte schon für SG Gahmen

Schmeing sieht das anders und verweist auf weitere Beispiele aus der Umgebung: „Man sieht es doch aktuell bei vielen Vereinen, bei Türkspor Dortmund, beim FC Brünninghausen oder beim ASC 09. In der Vorbereitung stellt man fest, dass es bei dem einen oder anderen Spieler doch enger wird auf dem Niveau. Für Kenan ist das jetzt hoffentlich die sportlich beste Lösung, mit Gahmen hat er da auf jeden Fall einen guten Verein gefunden.“

Ein Verein, für den Özdemir am Sonntag beim 1:1 in Mühlhausen bereits die ersten Einsatzminuten gesammelt hat. „Er ist ein guter Junge, der einfach nur Fußball spielen will“, so Kayabasi abschließend. Diese Möglichkeit will die SG Gahmen ihm geben.

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