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Lüner Europameister muss seinen Bundesliga-Traum vorerst beerdigen
Tischtennis
Eigentlich hatte Tischtennis-Hoffnung Gerrit Engemann in diesem Jahr mit dem Aufstieg in die Bundesliga geliebäugelt. Daraus wird nun allerdings nichts. Ein Rückschlag für das 21-jährige Talent.
Erst Ende Januar sprach unsere Redaktion mit Gerrit Engemann über die aktuelle Situation im Tischtennis und die Hoffnungen des 21-Jährigen, mit seinem Verein, dem TTC Grün-Weiß Bad Hamm, noch in diesem Jahr in die Bundesliga aufzusteigen. Doch der große Traum des Nachwuchstalents ist jetzt zumindest vorläufig geplatzt.
Aufstieg wäre realistisch gewesen
Im Laufe dieser Woche verkündete der Deutsche Tischtennis-Bund, dass die aktuell unterbrochene Saison in den 2. und 3. Bundesligen sowie den Regional- und Oberligen der Damen und Herren ersatzlos abgebrochen und annulliert wird. Das hat auch Konsequenzen für Gerrit Engemann.
„Das ist jetzt natürlich ziemlich früh entschieden worden und ich finde es einfach sehr schade, weil wir eine realistische Chance gehabt hätten, in die Bundesliga aufzusteigen“, erklärt Engemann, der mit dem TTV GW Bad Hamm nach vier Spieltagen ungeschlagen an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga stand.
Statt eines sofortigen Saisonabbruchs hätte sich der 21-Jährige gewünscht, dass man vielleicht zumindest über einen alternativen Spielbetrieb diskutiert hätte. „Ich hätte mir auch vorstellen können, dass man die Saison beispielsweise mit Blockspieltagen zu Ende spielt. Jetzt müssen wir es aber so hinnehmen und nach vorne schauen“, betont der U21-Vize-Europameister.
Masters-Serie könnte wieder eingeführt werden
Und so richtet Engemann den Blick schon unmittelbar nach dem Dämpfer auf die kommende Spielzeit. Dann will der 21-Jährige das nachholen, was ihm in dieser Saison verwehrt bleibt: den Aufstieg in die Bundesliga. „Wir können das auf jeden Fall schaffen und wenn die Spielzeit im September wieder starten sollte, wollen wir auf jeden Fall wieder angreifen“, so Engemann.
Auswirkungen auf seinen Trainings-Rhythmus habe die annullierte Saison indes nicht. Dabei helfen könnte auch ein anderweitiger Spielmodus, der schon im vergangenen Sommer ins Leben gerufen wurde. Damals veranstaltete der Verband eine Masters-Serie mit insgesamt zehn Turnieren in Düsseldorf, bei der die Spieler unter Wettkampfbedingungen gegeneinander antreten konnten.
Spielpraxis für junge Akteure besonders wichtig
Für Engemann eine durchaus erfolgreiche Alternative, gelang es der Lüner Nachwuchs-Hoffnung doch bei einem Turnier sogar, die aktuelle Nummer 16 der Weltrangliste Patrick Franziska, zu schlagen. „Das war schon wirklich eine besondere Partie und so ein Masters würde uns jetzt sicherlich auch helfen. So kann man schauen, wo man steht und sich einfach auch mal mit anderen Spielern messen. Das wäre auf jeden Fall eine gute Möglichkeit“, betont der Zweitligaprofi.
Dabei sei ein Spielbetrieb vor allem für junge Akteure besonders wichtig, denn die fehlende Spielpraxis können sich laut Engemann auch auf die grundsätzliche Entwicklung eines Spielers auswirken. Demzufolge sei auch ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga nicht unbedingt von Vorteil.
„Man kann schon sagen, dass die Spieler, die in meinem Alter sind und auch außerhalb von Deutschland schon in der ersten Liga spielen, schon eine etwas bessere Ausgangsposition haben“, erklärt Engemann, „aber letztlich kann man an der jetzigen Situation ohnehin nicht viel ändern.“
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
