Souveräner Auftritt des Lüner SV Can Acar sagt, unter welchen Umständen es keine Buhrufe gibt

Souveräner Auftritt des Lüner SV
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Es fehlte nicht viel und der Lüner SV wäre mit einer makellos weißen Weste in die Hallenstadtmeisterschaft gestartet. Dem glatten 2:0-Sieg gegen BW Alstedde folgte auch gegen Westfalia Wethmar ein souveräner Auftritt, auch wenn Can Acar im LSV-Tor nun deutlich mehr zu tun bekam. Lange Zeit hielt er dem Beschuss stand – ausgerechnet durch einen Abstauber wurde der 25-Jährige dann aber doch bezwungen beim 4:1-Erfolg. „Besonders nervig für einen Torhüter, weil die Parade davor dann umsonst war“, kommentierte Acar das Gegentor und fügte an: „Geärgert hat es mich schon, ich bin am nächsten Tag deshalb aber auch nicht mit schlechter Laune aufgewacht.“

Lüner SV schon in Zwischenrunde

Dazu gab es auch keine Veranlassung, der Lüner SV steht nach den zwei gewonnenen Spielen bereits sicher in der Zwischenrunde. Mindestens genauso wichtig: Der Westfalenligist gab sich am ersten HSM-Tag keinerlei Blöße, nahm beide Aufgaben ernst und erledigte sie konzentriert. „Wir nehmen das Turnier sehr ernst und haben uns richtig intensiv vorbereitet“, verriet Acar, der einen Vergleich zu früheren Ausgaben zieht: „Wenn wir uns weniger gut präsentiert haben, hatten wir uns meist auch nicht gut vorbereitet.“

Das ist in diesem Jahr anders. Eine Titelverteidigung des BV Brambauer will der LSV vermeiden – auch wenn der BVB Acar imponiert hat: „Im Vorfeld wurden ja immer die SG Gahmen und wir als Favoriten genannt. Aber auch Brambauer hat es sehr souverän gelöst am ersten Tag, Hut ab.“

Lüner SV nicht gerade der Publikumsliebling

Worauf der LSV eher weniger zählen kann, ist große Unterstützung in der Halle. Als klassenhöchster Vertreter ist der Westfalenligist nicht gerade der Publikumsliebling – in der Vergangenheit war er teilweise sogar Feindbild – und Acar weiß, dass am Finaltag noch einiges auf ihn und sein Team zukommen kann: „Am ersten Tag war die Halle noch entspannt. Aber das Schießen gegen den LSV in der Endrunde ist ja normal.“

Als er selbst das letzte Mal im Tor stand, beim Gewinn der HSM 2018, sei die Stimmung allerdings neutral gewesen, wie er sich erinnert: „Da war die Halle sogar fast respektvoll, weil sie gemerkt haben, dass wir das Turnier sehr ernst nehmen und nicht arrogant aufgetreten sind.“

Ein Mal wurde Can Acar im Tor des Lüner SV dann doch überwunden am ersten Tag der Lüner Hallenstadtmeisterschaft.
Ein Mal wurde Can Acar im Tor des Lüner SV dann doch überwunden am ersten Tag der Lüner Hallenstadtmeisterschaft. © Goldstein

Das soll auch in diesem Jahr der Anspruch des LSV sein. „Wir müssen jeden Gegner und jedes Spiel ernst nehmen. Vielleicht respektiert das Publikum das. Generell bin ich ohnehin Fan davon, sein eigenes Team anzufeuern und nicht den Gegner auszubuhen“, so Acar. Kommt es anders, störe ihn das aber nicht: „Stimmung in der Halle schadet nie. Das macht das Turnier ja auch aus.“

Dass er mitspielt, stand für den 25-Jährigen außer Frage – obwohl er eigentlich Feldspieler der zweiten Mannschaft ist: „Ich wollte unbedingt mitspielen. Wir haben sonst zu viele Dortmunder und zu wenige Lüner im Team, das geht nicht gut in der Halle. Außerdem: Einen halben Feldspieler im Tor zu haben, ist in der Halle doch von Vorteil.“

Can Acar lobt Jörg Lemke und Niklas Dvorak

Das bewahrheitete sich am ersten Tag, als Acar zwischen den Pfosten stark hielt und auch im Spielaufbau eine wichtige Rolle einnahm. Generell war es ein starker Tag der Torhüter, bei Wethmar glänzte Niklas Dvorak, Jörg Lemke zauberte für den VfB Lünen. „Beide haben echt gut gehalten“, befand auch Acar und fügte lachend hinzu: „Das werde ich Niklas aber nicht ins Gesicht sagen. Er ist ein guter Freund von mir und die Genugtuung gönne ich ihm nicht. Aber er ist ein super Torwart.“

Das gelte auch für Lemke, der traditionell in der Halle überragt und am ersten Tag auch als Torschütze glänzte. „Dass Jörg eine echte Klebe hat und auch mal draufzimmern wird, war klar. Das wollte ich eigentlich auch mal tun, noch aber hat es sich nicht ergeben“, sagte Acar. Das könnte sich Samstag ändern, dann trifft der LSV erst auf Titelverteidiger Brambauer (15 Uhr) und später auf Lemkes VfB (16.20 Uhr).

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