Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass Dennis Wegner ein Urgestein des regionalen Amateurfußballs ist. Jahrelang war der 44-Jährige im Dortmunder Raum aktiv. Vor rund einem Jahr schloss der Keeper aber das Kapitel beim SV Brackel und wechselte zu Bezirksligist SG Gahmen. Mit den Blau-Gelben erlebt Wegner nun seine erste Hallenstadtmeisterschaft in Lünen, von denen der Torwart auch einige in Dortmund mitgenommen hat.
„Ich bin da relativ nüchtern rangegangen“, berichtet Wegner über seine Erwartungen an das deutlich kleinere Turnier in Lünen. Seine Mannschaftskameraden und das Trainerteam bei der SG Gahmen hätten zwar durchaus Vorfreude versprüht. „Aber ich war erst skeptisch. Neun Mannschaften sind ja kein Vergleich zu Dortmund“, gibt Wegner zu.
Umso positiver überrascht war der Keeper dann. „Man hat schon gemerkt, dass es hier gute Emotionen gibt, es ist ein besonderes Turnier“, sagt Wegner. Das bekam der Keeper vor allem im zweiten Spiel der Gahmener gegen den BV Lünen mit, das die SGG nach der 4:1-Führung zunächst souverän zu gewinnen schien, am Ende mit dem 4:3 aber nur knapp siegte.
BV Lünen sorgt für Stimmung
Ein Grund dafür: der Anhang des BV. „Das hat man extrem gemerkt“, berichtet Wegner. „Die Stimmung war mega, auch wenn 90 Prozent gegen uns waren, aber es ist normal, dass die Zuschauer für den Underdog sind. Der BV hatte aber ordentlich Zuschauer da, das war beeindruckend. Bei so einem Flair macht es richtig Bock. Und nächste Woche haben wir noch einmal richtig Stimmung in der Bude“, ist der SGG-Keeper voller Vorfreude.
Dabei erlebte Wegner die stimmungsvolle Begegnung gegen den BV Lünen gar nicht auf dem Feld. Denn die beiden Torhüter der SG Gahmen wechseln sich ab, Wegner hatte beim 6:1-Sieg über den SV Preußen auf der Linie gestanden, gegen die Geister stand Ilker Durak im Kasten. „Wir haben gesagt, wir machen das im Wechsel. In der Halle soll jeder Spielzeit bekommen. Das ist für uns beide in Ordnung“, erklärt Wegner. Zumal sich beide fußballerisch auf einem ähnlichen Niveau bewegten, was in der Halle noch einmal wichtiger als draußen auf den Plätzen ist.
Niveau ist ein gutes Stichwort. Denn auch hier hat sich Wegner im Dortmund-Lünen-Vergleich eine Meinung gebildet. „Ich habe mir den ersten Tag der Vorrunde in Dortmund angeschaut. Vom Niveau her ist das vergleichbar. Klar, in Dortmund gibt es auch den ein oder anderen Oberligsten (ASC 09, TuS Bövinghausen, Türkspor Dortmund, FC Brünninghausen, Anm. d. Red.), aber das Niveau ist nicht viel schlechter und die Stimmung ist in beiden Turnieren gut.“
Titelkandidat SG Gahmen?
Durch die bislang perfekte Punkte-Ausbeute dürfte diese auch mannschaftsintern bei der SG Gahmen ziemlich gut sein, die Qualifikation für die Zwischenrunde ist bereits geschafft. „Nach dem schlechten Start gegen Preußen, als wir nach 30 Sekunden hinten liegen, haben wir danach überzeugt“, analysiert Wegner. „Das zweite Spiel mit so einem offenen Schlagabtausch kann kippen.“
Das tat es aber nicht, trotzdem zieht die SG Gahmen daraus Lehren. „Es ist wichtig, dass wir einen kühlen Kopf bewahren. Dann haben wir gute Chancen“, findet Wegner. Immerhin wird die SG Gahmen auch als Turnier-Mitfavorit gehalten. „Ich glaube schon, dass die Mannschaft Potenzial hat. Wenn wir schon in der Zwischenrunde sind, wollen wir das Bestmögliche rausholen“, sagt Dennis Wegner und fügt nach kurzem Zögern selbstbewusst hinzu: „Wir wollen um den Titel mitspielen.“
Fotos vom ersten Tag der Hallenstadtmeisterschaft Lünen: Emotionen, Zweikämpfe, Stimmung
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Alle Ergebnisse und Tabellen des ersten Tages: Hallenstadtmeisterschaft in Lünen