Westfalia Wethmar zeigte in der Fußball-Kreisliga-A-Partie gegen SuS Oberaden eigentlich eine gute und dominante Leistung. Knapp zwanzig Minuten vor Spielende ließ das Team von Wethmar-Coach Dominik Ciernioch jedoch alles vermissen, was es zum Fußballspielen braucht. Das nutzten die Oberadener binnen sechs Minuten eiskalt aus und drehten das Spiel noch zu einem glücklichen 4:3-Sieg.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
Westfalia Wethmar – SuS Oberaden
3:4 (3:2)
„Zusammengefasst dürfen wir das Spiel heute eigentlich nicht gewinnen. Da bin ich ehrlich“, gab auch SuS-Coach Almir Halilovic nach dem Spiel zu. „Wenn wir mit einem Punkt nach Hause gefahren wären, wäre es glücklich gewesen. Dass wir jetzt drei Punkte mitnehmen, ist verrückt“, fuhr Halilovic fort. Sein Gegenüber Ciernioch war hingegen wenig begeistert, bestätigte allerdings die Auffassung des Oberaden-Coaches.
„Kann ich auch nur so wiedergeben“, so Ciernioch: „Wir mussten in der ersten Halbzeit eigentlich schon mehr Tore machen. Dafür schenken wir dann zwei Tore einfach her. Zwei Mal verteidigen wir echt schlecht.“ So ging Oberaden nach 12 Spielminuten durch Robin Jaszmann mit 1:0 in Führung. Die überlegenen Wethmarer stellten aber nur fünf Minuten später wieder auf Unentschieden (17.) und erzielten nach knapp 30 Minuten durch Oskar Koert die verdiente 2:1-Führung (29.).
Wethmar mit verdienter Halbzeit-Führung
Die Antwort folgte aber prompt nach dem Anstoß. Einen langen Ball wusste die TWW-Defensive nicht zu verteidigen. Nutznießer der nachlässigen Verteidigung war dann Oberadens Bastian Zustraßen, der den sehr glücklichen Ausgleich erzielte (30.). Davon ließ sich die Westfalia aber zunächst nicht aus der Ruhe bringen. Oskar Koert erzielte durch seinen Doppelpack noch vor der Pause die verdiente 3:2-Führung (42.).
„Wir gehen mit einer Führung in die Halbzeit, aber müssen bis dahin eigentlich schon mit drei oder vier Toren Abstand führen“, erklärte Ciernioch. Halilovic sah eigentlich kein gutes Spiel seiner Mannschaft: „Da müssen wir ehrlich sein. Wethmar hatte mehr Ballbesitz, kam mit der Schwüle besser klar und wir haben uns eigentlich zu dämlich angestellt.“
SuS Oberaden eiskalt
Auch nach der Halbzeit ging es weiter mit der Wethmar-Dominanz. Zwei Großchancen sorgten allerdings nicht für den Ausbau der Führung auf Seiten Wethmars. Knapp 15 Minuten vor Schluss bestrafte Oberaden die Fahrlässigkeit Wethmars eiskalt. Einen unstrittigen Foulelfmeter verwandelte Serkan Özdemir zum 3:3 (73.). Nur vier Minuten später stellte Özdemir sogar die glückliche 4:3-Führung her (77.).
„Da muss ich auch ganz knallhart sagen, unsere Defensivbewegung war ab der 70. Spielminute einfach bescheiden“, so der bediente Ciernioch. „Wir hatten das Spiel in der zweiten Halbzeit eigentlich immer noch total unter Kontrolle, kriegen dann den Elfmeter und plötzlich war der Kopf bei ganz vielen Spielern einfach aus“, sah der Wethmar-Coach, dass knappe zehn Minuten alle nötigen Tugenden fehlten.
„Mir tut es auch leid für Wethmar. Für mich ist es aber schön, dass ich als Alstedder das persönliche Derby gewinnen konnte“, so Halilovic, der in Alstedde wohnt und dort aufgewachsen ist. „Nach dem 18. Spieltag fragt da zum Glück keiner mehr nach“, freute er sich schließlich.
TWW: Dvorak – Hunschede, Osterholz (61. Suzano), Koert (66. Neuhäuser), Siebert (73. Tittelbach), Allefeld, Cirkel, Neutzner, Beling, Grohs (33. Möller), Lange (77. Richter)
SuS: Münstermann – Özkan (33. Stoltefuß), Oeftger, Özdemir, Ikraine (46. Kusch), Jaszmann (90. + 1 Lalak), Türkkan, Meyer (29. Isik), Zurstraßen, Schmidt, Neumann
Tore: 0:1 Jaszmann (12.), 1:1 Grohs (17.), 2:1 Koert (29.), 2:2 Zurstraßen (30.), 3:2 Koert (42.), 3:3 Özdemir (73./FE), 3:4 Özdemir (77.)
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