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GS Cappenberg lässt Spieler fürs Derby gegen Westfalia Wethmar aus Lettland einfliegen
Fußball
In einem mit zunehmender Spielzeit hitziger werdenden Spiel hadert Wethmars Trainer Dominik Ciernioch vor allem mit einem nicht gegebenen Treffer, den der Retter im Nachhinein sogar zugibt.
„Es war ein ruppiges Derby, aber fair“, sagte GS Cappenbergs Spielertrainer Pascal Harder nach der Partie in der Fußball-Kreisliga A gegen die zweite Mannschaft von Westfalia Wethmar. Als Reaktion auf die personellen Probleme flog sogar ein Spieler extra aus Lettland ein, um in ein paar Tagen wieder zurückzureisen.
Auf neun Verletzte musste Harder ohnehin schon verzichten, während des Spiels, das 1:1 (0:0) endete, gingen ihm dann noch zwei weitere Spieler verloren. Er selbst spielte angeschlagen weiter, um seinem Team zu helfen. Sein Trainerkollege Dominik Ciernoch musste sich eine schlimme erste Halbzeit seiner Mannschaft anschauen. „Wir spielen uns da nicht eine einzige Torchance heraus, haben Glück, dass Cappenberg einige Chancen liegen lässt.“
Cappenbergs Julius Becker aus Lettland eingeflogen
Nach einer eher mauen ersten Spielhälfte wechselten beide Trainer zum Wiederanpfiff einmal. Cappenberg brachte Julius Becker, der eigens für das Spiel und sechs Wochen ohne Training aus Lettland zur Mannschaft flog. „Er nimmt das auf sich, ist natürlich aber lange ohne Training. Aufgrund unserer personellen Situation war sein Einsatz aber wichtig“, begründete Harder die Entscheidung.
In der 55. Minute gingen die Gäste durch Tom Zentgraf in Führung. „Das Tor hat uns wohl geweckt, danach waren wir deutlich besser im Spiel und hatten die klareren Chancen, die Cappenberg in der ersten Halbzeit hatte“, musste Ciernoch lange auf ein Aufwachen seiner Mannschaft warten.
Bevor es in die Schlussviertelstunde ging, belohnte sich Wethmar für den Aufwand nach dem Gegentreffer und schlug in Person von Jonas Allefeld selbst zu. Spätestens jetzt herrschte Derby-Stimmung zwischen beiden Teams und es wurde für die Zuschauer noch mal richtig interessant.
Siegtreffer bleibt auch Westfalia Wethmar verwehrt
Wethmar scheiterte in der Folgezeit zwei Mal an der Latte – brisant wurde es nach einer Rettungsaktion von Tom Zentgraf. Während GSC-Trainer Harder von „auf der Linie gerettet“ sprach und der Schiedsrichter das Tor nicht gab, äußerte sich Wethmar-Trainer Dominik Ciernoch mit anderen Erkenntnissen: „Nach dem Spiel sagt Zentgraf zu mir, der Ball wäre drin gewesen. Der Schiedsrichter war der Meinung, er habe die Situation nicht eindeutig gesehen und deshalb nicht auf Tor entschieden.“
Trotz aller Emotionen in den letzten 15 Minuten waren sich beide Trainer nach dem Spiel einig: „Einen Sieger hatte das Spiel nicht verdient.“
Wethmar II: Dvorak - Hunschede, Stauch, Hane (73. Suzano), Potthof (46. Lehn), Stüwe (94. Rogge), Neuhäuser, Pella, Allefeld, Ciernioch, Horn
GSC: Wagner - Elfert (46. Becker), Pohl, Griskevic, Stasch, M. Zentgraf (50. Heckenkamp), Pestinger, Stiens, T. Zentgraf, Harder, Jäger (83. Grochowski)
Tore: 0:1 T. Zentgraf (55.), 1:1 Allefeld (73.)
Gebürtiger Hesse, bringt seit Juli 2021 die Handballer-Note ins Fußballverrückte Dortmund. Lange als Freier Mitarbeiter für die Gießener Allgemeine unterwegs, nun Redaktionsassistent im Sport-Team für den Kreis Unna. Nebenbei als Handball-Kommentator beim TuS Ferndorf unterwegs.
