Top-Spieler aus der Ersten schießen TuS Körne II zum Sieg SG Gahmen hadert mit sich selbst

SG Gahmen hadert mit sich selbst
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Über das Sportliche wurde hinterher nur wenig gesprochen. Dabei war der zweiten Mannschaft des TuS Körne am vergangenen Sonntag etwas gelungen, an dem alle anderen Teams der Fußball-Kreisliga A2 Dortmund bis dahin gescheitert waren: Die Körner besiegten die SG Gahmen und nahmen dem Spitzenreiter damit die ersten Punkte in dieser Saison überhaupt ab.

Zuvor hatte Gahmen alle 15 Spiele gewonnen. Weil es während der Begegnung mehrfach zu Rudelbildungen kam und im Nachgang vor allem über mögliche rassistische Beleidigungen geredet wurde, rückte das eigentliche Geschehen auf dem Rasen in den Hintergrund. Dass Körne am Ende als Sieger vom Platz ging, hing auch mit großzügiger Unterstützung durch die erste Mannschaft zusammen.

Nikola Ilic, Emir Hajdari und Yonas Hamdoun sind Stammspieler in der Bezirksliga-Mannschaft Körnes, kommen zusammen auf 45 Einsätze und 27 Tore in dieser Saison. Das Trio stand gegen Gahmen ebenso in der Startelf wie Dominic Marx (8 Einsätze in der ersten Mannschaft) und Torwart Jens Haarseim (6 Einsätze). Hamdoun steuerte beide Treffer zum 2:1-Sieg bei, Haarseim hielt die drei Punkte mit einer Parade in der Schlussminute fest.

Ärger kam bei der SG Gahmen deshalb nicht auf. „Das ist legitim, da kann man Körne keinen Vorwurf machen. Sie haben die Möglichkeiten, dann kann man das auch ausnutzen“, sagte SG-Trainer Kadir Kaya nach dem Spiel.

Wenig Platz: Gahmens Ahmet Karaduman (am Ball) ist umzingelt von drei Körner Spielern.
Wenig Platz: Gahmens Ahmet Karaduman (am Ball) ist umzingelt von drei Körner Spielern. © Sprenger

Dass Spieler aus der ersten Mannschaft in der zweiten aushelfen, sei gang und gäbe, berichtet Stefan Junge, Trainer von Körne II: „Das passiert regelmäßig, wir geben andersherum auch Spieler in die Erste hoch, wenn dort Bedarf ist.“ Ohnehin will Kaya die Körner Verstärkung nicht als Ausrede gelten lassen: „Wir haben in der Vorbereitung schließlich auch gegen höherklassige Mannschaften gespielt und gewonnen.“

Was den Gahmener Coach eher störte, war das Auftreten seiner eigenen Elf: „Ich hatte bei einigen Spielern das Gefühl, dass sie nicht 100 Prozent geben. Auch der unbedingte Willen, dieses Spiel zu gewinnen, fehlte mir.“

Kaum Spielfluss

Dabei schien das Spiel den gewohnten Gang zu nehmen: Nach nicht einmal zwei Minuten setzte Ahmet Karaduman die erste Duftmarke, sein Abschluss rauschte am kurzen Pfosten vorbei. Das war es dann allerdings erst einmal mit Torgefahr. In der Folge dominierten haufenweise Foulspiele und Unterbrechungen die Partie, Spielfluss kam so gut wie nie zustande.

„Es war ein umkämpftes Spiel mit vielen Zweikampf-Szenen. Wir haben da ordentlich dagegen gehalten, auf beiden Seiten war es aber nie drüber“, kommentierte Junge das Geschehen.

Tore erst in Halbzeit zwei

Tore fielen erst nach dem Seitenwechsel. In der 47. Minute ging Körne durch Hamdoun in Führung, weil Gahmen einen langen Ball nicht verteidigte. Die SG nutzte zwar ihren besten Angriff im ganzen Spiel für den Ausgleich durch Murat Büyükdere (65. Minute), kassierte aber spät den Nackenschlag: Gahmens Anel Celik kreuzte im eigenen Sechzehner den Laufweg seines Körner Gegenspielers, der daraufhin zu Boden ging. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm, auf Anraten seines Assistenten gab er dann aber doch Elfmeter. „Das habe ich auch noch nicht erlebt, dass der Linienrichter den Schiri überstimmt, obwohl der Schiri näher dran war“, ärgerte sich Kaya über die Entscheidung.

Geprägt war das Spiel zwischen Körne II und der SG Gahmen von mehreren Rudelbildungen.
Geprägt war das Spiel zwischen Körne II und der SG Gahmen von mehreren Rudelbildungen. © Sprenger

Auf Körner Seite sorgte der sicher verwandelte Strafstoß von Hamdoun hingegen für Jubel, der nach Abpfiff nochmals größer wurde: Lautstark feierten Körnes Spieler den Sieg, die drei Punkte und die Tatsache, dem Spitzenreiter der Liga als erste Mannschaft überhaupt ein Bein gestellt zu haben.

Auf Gahmener Seite hingegen Enttäuschung und Frust. „Wir waren einfach ineffektiv. Es gab viele Situationen, die wir besser machen müssen. Vielleicht tut diese Ohrfeige dem einen oder anderen Spieler auch gut“, hofft Kaya, dass seine Spieler die richtigen Schlüsse ziehen.

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