Gerrit Engemann aus Lünen holt zweimal Bronze
Tischtennis: Jugend-Europameisterschaft
Ein Wechselbad der Gefühle erlebte Gerrit Engemann bei den 57. Jugend-Europameisterschaften im italienischen Riva del Garda. Er war bester Spieler des deutschen Teams, aber am Ende reichte es nicht für das Finale.

Gerrit Engemann (l.) und Jannik Xu präsentieren ihre Bronze-Medaillen.
Das Lüner Tischtennis-Talent des TTC GW Bad Hamm war beim 3:1-Sieg im Viertelfinale gegen Italien der überragende Spieler im Quartett von Bundestrainerin Eva Jeler, konnte nur drei Stunden später aber die 0:3-Niederlage in der Vorschlussrunde gegen Frankreich nicht verhindern. "Im Moment überwiegt trotz Bronze die Enttäuschung", sagte der 14-Jährige unmittelbar nach dem verlorenen Frankreich-Match. "Wir können stolz auf uns sein, dass wir es bis in das Halbfinale geschafft haben." Trotzdem sei es ärgerlich gewesen, mit dem Einzug in das Endspiel den ganz großen Coup verpasst zu haben. "Möglichkeiten dazu waren da."Fünf-Satz-Kampf Gegen Frankreich war Jannik Xu (SV Bolzum) in der Auftaktpartie gegen Nolan Givone chancenlos (0:3). Anschließend lieferte sich Engemann mit Irvin Bertrand einen Fünf-Satz-Kampf. Der Regionalligaspieler musste im vierten Satz zwei Matchbälle (8:10) abwehren, um sich mit einem 13:11 in den Entscheidungs-Durchgang zu spielen. Dort hatte der Grün-Weiße Vorteile, doch der 10:8-Vorsprung reichte nicht zum Sieg. Stattdessen behielt Bertrand in der entscheidenden Phase mit 15:13 die Oberhand. Für Engemann war es nach zuvor zehn Siegen die erste Niederlage in Italien. Auch das Doppel an der Seite von Jannik Xu verlor der Lüner in fünf Sätzen. Trotz einer Aufholjagd reichte es gegen Givone/Bertrand nicht (8:11, 5:11, 11:7, 11:8, 7:11).
Das entscheidende Spiel hin zu einer Medaille war bereits am Morgen ausgetragen worden. Die Jeler-Schützlinge gewannen im Viertelfinale gegen Gastgeber Italien 3:1. Mit zwei Einzelsiegen und einem Doppelerfolg (an der Seite von Xu) war Engemann der Matchwinner. Seine eigene Leistung bezeichnete er anschließend als "richtig gut". An der Seite von Jannik Xu (SV Bolzum) verlor Engemann im Doppel das Halbfinale gegen die topgesetzten Cristian Pletea/Rares Sipos aus Rumänien äußerst knapp mit 11:8, 11:6, 8:11, 5:11, 10:12. Höhen und Tiefen erlebte die deutsche Paarung im Entscheidungssatz. Zunächst führten Engemann/Xu mit 7:5 und wehrten anschließend beim Stand von 8:10 zwei Matchbälle ab."Zu gierig gespielt" Die endgültige Belohnung blieb jedoch aus. "Jannik und Gerrit haben eine sehr gute Leistung gezeigt", lobte Bundestrainerin Eva Jeler ihre Schützlinge. Lediglich in einigen wenigen Phasen habe das Duo "zu gierig gespielt und wollte zu schnell den Punkt machen". Bis zur Vorschlussrunde hatten Engemann und Xu mit ihren Gegnern nur wenige Probleme. Thomas Jarvid/Luke Savill aus England gewannen im Achtelfinale zwar den zweiten Satz (12:10), waren bei der anschließenden 1:3-Niederlage jedoch ebenso ohne Siegchance wie Tilen Cvetko/Peter Hribar aus Slowenien im Viertelfinale (0:3).