Ein Ex-Profi schießt die Kreisliga kaputt. © Timo Janisch

Fußball

Ex-Profi wechselt in die Kreisliga - vor allem wegen eines Jobangebots

Ganz still und heimlich verließ er in der vergangenen Saison den Lüner Fußballraum. Jetzt hat sich der gebürtige Werner einem Kreisligisten angeschlossen und dort läuft es endlich wieder richtig gut.

Lünen

, 26.11.2020 / Lesedauer: 3 min

Acht Tore in fünf Spielen. Der Ex-Fußballer des Lüner SV scheint endlich wieder in der Form zu sein, die ihn in Profi-Zeiten auszeichnete. Bis dahin war es aber ein weiter und von Verletzungen geplagter Weg.

„Ich hätte gerne die Entwicklungen beim LSV noch weiter voran getrieben, aber ich kann dem Verein nicht verübeln, dass sie meinen Vertrag nicht verlängert haben“, verliert Kara nicht ein einziges böses Wort über seinen alten Arbeitgeber. Beim Westfalenligisten hatte der der Ex-Profi ein Jahr lang gespielt, kam aber aufgrund von Verletzungen nie so richtig zum Zug. Unter Ex-Trainer Marc Woller wurde der gebürtige Werner dann in den Trainerstab beordert, seine Expertise war aber unter Christian Hampel wiederum nicht mehr von Belang.

Mehmet Kara findet in einer neuen Liga zurück zu alter Stärke. © Timo Janisch

„Ich glaube, dass es super wichtig ist, auch ein paar ältere Spieler in seinen Reihen zu haben. Gerade, wenn man wie der LSV viele junge Spieler etablieren will. Ich weiß, dass ich dem Verein sehr gut hätte helfen können“, so der 37-Jährige. Doch die Lüner wollten den Vertrag mit Kara nicht verlängern und so wechselte er in die Kreisliga.

Ganz genau wechselte er in die Kreisliga A1 Unna-Hamm zum VfL Kamen. Angesichts der acht Tore zum Saisonstart vielleicht ein Schritt in eine Liga, die etwas zu schwach für den Ex-Profi von Preußen Münster und dem SC Paderborn ist. „Wahrscheinlich stimmt es, dass ich für diese Liga einfach etwas zu gut bin. Ich meine, auch in der Westfalenliga habe ich ja gute Spiele gemacht, wenn ich mal nicht verletzt war. Aber die Kreisliga ist ja auch nur eine Übergangsstation“, lässt der Oldie das erste Mal den Plan für seinen fußballerischen Karriereherbst anklingen.

„Vielleicht bin ich etwas zu gut für die Kreisliga“

„Ich bin noch mindestens zwei Jahre lang fit und für die Kreis- oder Bezirksliga reicht es sicher noch ein Jahr mehr. Aber der Verein will mittelfristig in die Westfalenliga und dabei möchte ich helfen. Es passt zu mir, dass der VfL so große Ziele hat. Deswegen habe ich mich hierfür entschieden“, so Kara, der zudem auch die A-Jugend als Trainer in die Landesliga führen soll.

Allerdings gab es nicht nur sportliche Gründe, die für den Wechsel nach Kamen sprachen. „Ich habe ja in Deutschland nur ein paar Jahre in der Zweiten und Dritten Liga gespielt und auch nur kurz in der türkischen Ersten Liga. Da reicht es einfach nicht für den Rest der Lebenszeit. Ich denke, um wirklich ausgesorgt zu haben, muss man schon zehn bis 15 Jahre im Profi-Bereich kicken“, erklärt der Ex-Lüner, der zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern gerade ein Haus in Oberaden, wenige Kilometer von Kamen entfernt, gekauft hat.

„Da willst du natürlich eine gewisse Sicherheit und als ich mich mit Kamen getroffen habe, wusste ich, dass ich bei einem neuen Verein nicht nur Fußball spielen möchte.“ Denn nach kurzen Gesprächen mit VfL-Hauptsponsor Andreas Conradi machte ihm der Geschäftsführer der Fahrzeugaufbereitungsfirma CSP ein entscheidendes Angebot.

Mehmet Kara wollte Planungssicherheit

„Dafür, dass ich bei Kamen spiele wollte ich bei CSP einen Job haben. Also arbeite ich nun Teilzeit, 15 Stunden in der Woche, als Fahrer dort. Das ist super entspannt und natürlich perfekt für meine Planungen“, sagt der gebürtige Werner lachend. Doch trotz seiner neuen Sesshaftigkeit will er sich noch lange nicht in den Fußball-Ruhestand setzen.

„Ich kenne in Deutschland wirklich jede Liga. Von der Zweiten Liga bis in die Kreisligen. Ich denke, ich kann diesem Team jederzeit weiterhelfen - ob als Spieler oder auch nur mit Erfahrung. Das ist hier alles sehr spannend“, so Mehmet Kara.

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