Wenn es um die Favoriten bei der Hallenstadtmeisterschaft Lünen 2025 geht, kommt man um einen Namen natürlich nicht drumherum. Schließlich gibt es nur ein einziges Team, das mittlerweile in der Lippestadt überkreislich spielt: der Westfalenligist Lüner SV.
Lokman Erdogan bleibt beim Lüner SV
Aber so einseitig, wie es auf den ersten Blick scheint, wird das Turnier ab dem 3. Januar wohl nicht – und das hat mehrere Gründe. Einerseits ist der LSV zwar Westfalenligist, spielte dort aber eine Hinrunde zum Vergessen. Dazu haben die Schwansbeller schon im letzten Jahr ordentlich durchrotiert und einen Mix aus Erster und Zweiter aufgestellt.
Und dann ist da noch die Sache mit der Konkurrenz. Klar: Alstedde, Wethmar, Brambauer und Co. sind „nur“ Kreisligisten, doch präsentierten sich bisher regelrecht in Topform. Am Samstagabend soll gegen 20.15 Uhr der neue Lüner Stadtmeister feststehen.
Auch LSV-Kapitän Lokman Erdogan weiß: „Leicht wird es nicht. Wir haben viele gute Zocker im Team, aber in der Halle kommt es auf mehr an. Ich glaube, dass wir eine sehr gute Rolle spielen können und hoffentlich reicht es dann auch für den Titel.“
Der Ex-Profi, der sechs Jahre in der Türkei hochklassig gespielt hat, wird dabei selbst nicht im Kupferkessel auflaufen. „Ich habe schon länger einen Knorpelschaden im Knie und stand in der Hinrunde wirklich viel auf dem Feld. Jetzt muss ich mich erstmal regenerieren. Dann dürfen die jungen Burschen ran.“

Wer genau für den LSV auflaufen wird, wusste Lokman Erdogan zum Zeitpunkt des Gesprächs nicht. „Aber ich weiß, dass es für einige Lüner bei uns ein echtes Highlight ist“, meint der Kapitän. Für ihn gehe es sowieso in erster Linie darum, mit Vollgas in der Rückrunde zu starten und alles für den schweren Klassenerhalt in der Westfalenliga 2 zu geben.
Fünf Punkte Rückstand haben die Schwansbeller als Tabellenletzter auf das rettende Ufer. „Die Tabellensituation ist nicht gut, aber ich mache mir da keine Sorgen. Die Vorbereitung wird jetzt superwichtig, dazu müssen wir die Abgänge ersetzen. Aber wie ich gehört habe, werden in den ersten Wochen ein paar gute Neuzugänge vorgestellt“, so Lokman, der in Dortmund-Derne wohnt.
Kein Einsatz bei der Hallenstadtmeisterschaft Lünen
Apropos Abgänge. Auch am LSV-Kapitän wurde in diesem Winter ordentlich gegraben. „Ich hatte schon viele Angebote, aber ich wollte diese Mannschaft einfach nicht im Stich lassen. Ich fühle mich hier in Lünen sehr wohl, der Trainer ist super. Jetzt müssen wir alles für den Klassenerhalt geben.“
Lokman Erdogan wurde bei Preußen Münster ausgebildet und wurde dann in der Türkei zum Profi. Nach mehreren Knieverletzungen wurde dort aber der Vertrag aufgelöst und er zog zurück nach Deutschland. „Meine Frau ist Lehrerin an einem Gymnasium, ich arbeite in Herne“, erzählt er. Deswegen spielte der mittlerweile 28-Jährige auch drei Jahre beim Traditionsklub SC Westfalia Herne.
Erfahrung hat der Ex-Profi also genug, diese muss er nun nur noch an seine jungen Mitspieler mitgeben. Dann könnte es in der Rückrunde tatsächlich noch für den Klassenerhalt reichen – oder eben am Wochenende in der Rundsporthalle zum Stadtmeistertitel.
Um 18 Uhr spielt sein Team am Freitag gegen den VfB Lünen, danach folgen noch Duelle gegen Westfalia Wethmar und den TuS Niederaden. Lokman wird auf jeden Fall auf der Tribüne mitfiebern.