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Ein Kletterschacht in zehn Metern Höhe: Die Region bietet Top-Spots für Kletterfans
Klettern
Klettern und Bouldern ist mit der Zeit zu einem echten Freizeitsport geworden. Entsprechende Hallen mit unzähligen Routen für Anfänger und Profis sind überall zu finden. Auch im östlichen Ruhrgebiet.
Kletterschuhe an und los geht es an der Wand - Klettern ist heutzutage nicht mehr nur auf das Alpengebiet und den echten Fels beschränkt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde der Bergsport immer mehr in die Städte und ins Ruhrgebiet transportiert. Zahlreiche Kletter- und Boulderhallen bieten auch den Sportlern rund um Werne, Lünen und Selm einige Möglichkeiten. Eine Übersicht:
Der Kletterturm (Vogelpothsweg) in Dortmund-Dorstfeld ist eine Anlage der Sektion Dortmund des Deutschen Alpenvereins (DAV). Trotzdem ist er für jeden Sportler frei zugänglich. Auf einer 580 Quadratmeter großen Kletterfläche gibt es sowohl leichte Routen als auch überhängende Wandbereiche. Geklettert wird im Schwierigkeitsgrad von III bis VIII. Die Kletterausrüstung (Seil, Gurt, Chalk, Schuhe) muss man mitbringen.
In der Glücksgriff Boulderhalle (Zum Lonnenhohl 14) in Dortmund haben Sportler auf 1000 Quadratmetern die Möglichkeit, sehr leichte bis sehr schwere Routen zu klettern. Einstiegskurse gibt es immer dienstags von 19.30 bis 21 Uhr. Für eine Tageskarte zahlt man 10,50 Euro. Schuhe und Chalk sind kostenpflichtig zu leihen.
Jede Woche werden in der Boulderwelt Dortmund (Brennaborstraße 10) gleich mehrere Wandbereiche umgeschraubt, sodass Kletterer immer neue Herausforderungen haben. In einer der größten Boulderhallen Deutschlands gibt es insgesamt 500 Routen sowie acht Parcours. Der Schwierigkeitsgrad variiert zwischen 1a und 8a. Wer Boulder-Anfänger ist, kann einen dreitägigen Grundkurs belegen und einen Aufbaukurs anschließen. Einen Kletterschuh-Verleih gibt es ebenfalls. Der Eintritt kostet 11,90 Euro.
In der Kletterhalle Bergwerk (Emscherallee 33) sind sowohl Kletterer als auch Boulderer genau richtig aufgehoben. An den Wänden der ehemaligen Maschinenhalle der Kokerei Hansa geht es bis zu 20 Meter hoch. Auf insgesamt 4600 Quadratmetern gibt es 480 Routen mit einer Schwierigkeit von III bis X. Wer neu beim Bouldern ist, kann einen Grundlagenkurs belegen, für Fortgeschrittene gibt es ebenfalls ein Angebot. Für Kletterer hat man Schnupper-, Vorstiegs- und Technikkurse im Angebot. Der Eintritt beträgt 13 Euro, im Verleih gibt es die passende Ausrüstung.
Was ist der Unterschied zwischen Bouldern und Klettern?
- Der Bouldersport (boulder = Felsblock) kommt ohne spezielle Ausrüstung und vor allem ohne Seilsicherung aus. Sportler brauchen lediglich die passenden Schuhe und Magnesiapulver. Die Wände beim Bouldern sind meist „nur“ drei bis vier Meter hoch, sodass immer in Absprunghöhe geklettert wird. Bouldern zeichnet sich durch wenige intensive Züge aus.
- Beim Klettern braucht man einiges an Material: Gurt, Seil, ebenfalls das Magnesiapulver, ein Sicherungsgerät und Kletterschuhe. Die Routen sind 15 bis 25 Meter lang, Sportler brauchen hier deutlich mehr Züge als beim Bouldern. Zudem wird eher die Kraftausdauer angesprochen. Im Klettersport ist ein Partner, der einen sichert, zwingen von Nöten.
In der Monolith Boulderhalle (Eulenstraße 2) in Münster haben Sportler die Möglichkeiten, viele verschiedene Routen für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis zu klettern. Bei 150 Routen auf 800 Quadratmetern kommt jeder auf seine Kosten. Die Schwierigkeit variiert von III bis X. Eine Tageskarte kostet 10,50 Euro, Schuhe sowie Chalk sind gegen Bezahlung zu leihen.
Blaues Wunder, Obermacker oder Dampfhammer: Im Big Wall Klettercentrum Münsterland (Im Südfeld 2) haben alle Routen in den vier Sektoren einen Namen. Insgesamt gibt es 113 Optionen auf einer Kletterfläche von 800 Quadratmetern. Der Schwierigkeitsgrad liegt zwischen II und X. Das Kletterzentrum bietet sowohl Schnupperkurse als auch Anfänger-, Vorstiegs- und Technikkurse an. Gurte sowie Kletterschuhe kann man kostenpflichtig leihen. Für den Eintritt muss man 11,50 Euro zahlen.
In der einstein Boulderhalle (Walkmühlenweg 55) in Recklinghausen erkennen die Kletterer direkt an der Farbe wie kompliziert es an der Wand wird. Sieben Schwierigkeitsgrade, die sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene ansprechen, sind auf 1000 Quadratmetern zu klettern. Jede Woche wird an den Wänden umgeschraubt. Für Einsteiger gibt es einen Schnupperkurs sowie einen Anfängerkurs. Wer dabei bleiben möchte, kann sich der Boulder-Trainingsgruppe anschließen. Eine Tageskarte kostet 11,90 Euro.
Das Bochumer Kletterzentrum Neoliet (Flottmannstraße 53h) befindet sich in dem ehemaligen Gebäude der Zeche „Constantin der Große“. Durch viele Dächer, Überhänge und Verschneidungen kommen auch fortgeschrittene Sportler auf ihre Kosten. Eine Besonderheit ist ein Kletterschacht, dessen Ausgang sich in zehn Meter Höhe befindet. Boulderer können sich auf 90 Quadratmetern verschiedensten Herausforderungen stellen. Insgesamt gibt es 300 Routen im Schwierigkeitsbereich von III bis XI. Für Einsteiger wird ein ein dreitägiger Grundkurs angeboten. Der Eintritt kostet zwischen 7,90 (Bouldern) und 9,90 Euro (Klettern).
Seit 2016 hat mich der Lokaljournalismus gepackt. Erst bei der NRZ und WAZ gearbeitet, dann in Hessen bei der HNA volontiert. Nun bei den Ruhr Nachrichten als Redakteurin zu Hause. Wenn ich nicht schreibe und recherchiere, bin ich in den Bergen beim Wandern und Klettern unterwegs.
