Deutliche Trainer-Kritik nach Niederlage des Lüner SV „Wir spielen unfassbar dumm Fußball“

Deutliche Trainer-Kritik nach Niederlage des Lüner SV
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Das Wetter passte zur Stimmung: Mit hängenden Köpfen und vom Regen klitschnassen Trikots schlichen die Spieler des Lüner SV vom Platz. Gegen den abstiegsbedrohten SV Rödinghausen II ging das Westfalenliga-Spiel mit einer Niederlage zu Ende. LSV-Trainer Axel Schmeing sparte wenig später nicht mit Kritik an seiner Mannschaft.

Westfalenliga 1
Lüner SV – SV Rödinghausen 1:2 (1:0)
„Es hat sich heute gezeigt, dass wir einfach zu schlecht sind. Zu schlecht, um die Mannschaften oben zu ärgern“, so Schmeing, „und das liegt nicht daran, dass die Mannschaften oben so stark sind.“

Während die Ansprüche des Vereins einen zeitnahen Oberliga-Aufstieg vorsehen, ist die Realität doch eine ganz andere. „Es ist der falsche Ansatz, auf Erkenschwick und Peckeloh zu gucken“, stellte Schmeing klar. Das Spitzen-Duo der Liga liegt 13 Zähler vor dem LSV. Und auch die Leistung der Lüner gegen Rödinghausen war wahrlich nicht die eines Aufstiegsanwärters.

Dabei begannen die Gastgeber verheißungsvoll. Der LSV hatte mehr Ballbesitz, drückte – wurde allerdings selten zwingend. Ein Umstand, der sich durch das gesamte Spiel ziehen sollte. Einen guten Angriff über die rechte Seite, initiiert von Kapitän Matthias Drees und Enis Delija, schloss Milan Sekulic ab, ein Rödinghausener Bein war noch dazwischen (16.).

Sekulic trifft für den LSV

Die Gäste ihrerseits verspielten wegen eines schlechten Passes eine aussichtsreiche Kontersituation in Überzahl (17.), kurz darauf jubelte der LSV. Sekulic konnte im Strafraum von zwei Gegenspielern nicht gestoppt werden, dann versenkte er die Kugel sehenswert mit dem Außenrist im langen Eck (21.). Alles lief also nach Plan für die Schmeing-Elf, die jedoch keine wirkliche Torchance mehr haben sollte. Fynn Rausch-Bönki hatte für Rödinghausen noch eine Chance vor der Pause (39.), zielte aber neben das Tor.

Milan Sekulic ballt die Faust nach seinem Führungstor für den Lüner SV.
Milan Sekulic ballt die Faust nach seinem Führungstor. Der Treffer für den Lüner SV war am Ende allerdings nichts wert. © Sprenger

„Mich ärgert es, dass wir so unfassbar dumm Fußball gespielt haben“, kritisierte Schmeing seine Mannschaft deutlich. Denn nach dem Seitenwechsel gelang den Lünern praktisch nichts mehr, während die Gäste das Spiel drehten. Zunächst verwandelte Marijo Pavlovic (48.) einen von Andre Witt verursachten Foulelfmeter. Der LSV ließ sich ein wenig von der Hektik auf dem Platz anstecken, leistete sich viele Ballverluste, rieb sich in Zweikämpfen auf und wurde auch Schmeings Plan nicht gerecht. „Wenn ich die klare Vorgabe habe, ab etwa der 65. Minute mit langen Bällen hinten raus zu spielen und es erfahrene Spieler dann nicht schaffen, einen Ball geradeaus nach vorne zu schießen, dann ist das einfach unfassbar schlecht.“

Rödinghausen dreht das Spiel

Zwar glänzte auch Rödinghausen an diesem Sonntagnachmittag nicht wirklich, verdiente sich den Sieg aber im zweiten Durchgang. Zwei große Möglichkeiten ließen die Gäste noch ungenutzt, durften dann aber noch jubeln: In der 79. Minute landete die Kugel nach einem Eckball bei Noah Heim, der das Spielgerät im Lüner Tor versenkte. Der LSV mühte sich in der Folge und warf alles nach vorne, kam aber nicht mehr in eine aussichtsreiche Situation.

„Andere Mannschaften haben auch verletzte Spieler. Das ist einfach so“, wollte Schmeing die weiter angespannte Personallage übrigens nicht als Ausrede gelten lassen. Bitter: Andre Witt musste mit Problemen am Oberschenkel frühzeitig raus und vergrößert das Lazarett.

LSV: Alisic – Berger, Delija (82. Bouasker), Drees, Rosowski (74. Hahne), Sekulic, Witt (58. Mertens), Mujkic (77. Aydin), Kurtulus, Argenziano, Mikuljanac (65. Püschel)

Tore: 1:0 Sekulic (21.), 1:1 Pavlovic (48.), 1:2 Heim (79.)

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