
© Helga Felgenträger
Dennis Köse: „Der talentierteste Fußballer in Lünen“ - Hat er sein Talent verschwendet?
Fußball
Dennis Köse vom BV Brambauer hätte ihm die Regionalliga zugetraut. Stattdessen spielt er aber in der Kreisliga. So blickt der Spieler selbst auf seine Karriere zurück.
Immer wieder hört man im Amateurfußball diese Aussagen: „Aus dem hätte mal was werden können“, „Der hätte viel höher spielen können“ oder „Er hat sein Talent verschwendet“. Auch in Lünen gibt es einen Spieler, der zumindest laut Dennis Köse, in der Regionalliga statt der Kreisliga A spielen könnte.
Als der spielende Co-Trainer des BV Brambauer in unserer Serie des Lüner Fußball-Managers auf die zentrale Position in seiner offensiven Dreierreihe zu sprechen kommt, kommt für ihn nur ein Spieler in Frage: Osman Kumac von der SG Gahmen.
Das Gegenbeispiel ist für Köse Felix Backszat
„Der talentierteste Fußballer, den ich in Lünen gesehen habe und mit dem ich zusammengespielt habe“, sagt Köse in dem Video. „Osman weiß selber, dass er aus seinem Potential nicht immer das Beste herausgeholt hat. Aus dem hätte deutlich mehr werden können. Der hätte heutzutage auch wie Felix Backszat in der Regionalliga spiele können.“
Doch statt um den Aufstieg in die Dritte Liga, wie der Lüner in Diensten von Rot-Weiss Essen, kämpft Kumac mit der SG Gahmen um den Aufstieg in die Bezirksliga.
Wie sieht der 33-Jährige selbst das: Hat er sein Talent verschwendet? „In der Jugend habe ich ein paar Fehler gemacht. Ich weiß selber, dass die Disziplin gefehlt hat. Mit 17, 18 Jahren habe ich locker gelassen. Vom Talent her hätte ich es geschafft. Da stimme ich Köse zu.“
Viel über seine verpasste Chance nachdenken, tut er aber nicht. „Ich bin fußballerisch zufrieden. Hinterhertrauern bringt nichts. Das macht nur schlechte Laune.“ Über Köses Nominierung freut er sich aber trotzdem und gibt an, dass er ihn auch in seine Mannschaft genommen hätte.

Englischer Rasen statt Ascheplatz? Osman Kumac hätte laut Dennis Köse deutlich höher spielen können. © Patrick Schröer
Mit der SG Gahmen, die sehr ambitioniert ist und alle bisherigen fünf Spiele in der Kreisliga A gewonnen hat, könnte Kumac vielleicht in ein paar Jahren auch nochmal höher spielen. So weit denkt der Familienvater aber nicht.
„Ich habe mir vor kurzem das Schlüsselbein gebrochen. Allein wegen der Arbeit und Familie habe ich nicht mehr so viel Zeit. Gahmen hat viele junge Spieler, die aufsteigen wollen und zulegen können, aber nicht mehr mit mir.“
Seine Karriere beenden möchte er aber noch nicht. „So einfach komme ich nicht von Fußball weg. Ich spiele seit ich fünf war, seit fast 30 Jahren.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
