Was war das bitte für ein Wahnsinnspass? Es lief die zweite Hälfte vom Fußball-Kreisliga zwischen dem BV Brambauer und dem SC Husen Kurl. Es sah nicht gut aus für die Lüner, die mit einem 0:2 zur Pause einem klaren Rückstand hinterherlaufen mussten.
Joel Razanica leitet Wende beim BV Brambauer ein
Doch Trainer David Sawatzki schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben - der BVB kam nach der Halbzeit zurück und trennte sich vom Sportclub nach einer unglaublichen zweiten Hälfte mit 4:4.
Doch der Reihe nach und zurück zu jenem anfangs erwähnten Wahnsinnspass von BVB-Kapitän Joel Razanica. Nach einem Angriff des Sportclubs hatte der BVB die Chance auf einen Konter. Aus der eigenen Hälfte schlug Joel Razanica einen beeindruckenden Steilpass auf seinen Stürmer Danny Schleusner.
Hinter der Abwehr senkt sich der Ball perfekt auf den Fuß des Angreifers, der nun auf den herauslaufenden Keeper Sören Eckhardt zuläuft. Schleusner legte quer und Bastian Ehrentraut verkürzte auf 1:2. Die Aufholjagd hatte begonnen.
Denn der BVB setzte nach - mit einem Freistoß nur wenige Minuten später. Kerem Özcan brachte den Ball aus der Nähe der Mittellinie zu Joel Razanica. Razanica verlängerte per Hinterkopf auf den rechts stehenden Ehrentraut und lief zum Fünfmeterraum. Dorthin köpfte ihm Ehrentraut den Ball zu und Razanica köpfte abermals - ins Tor.
2:2! Brambauer hatte den Rückstand aufgeholt und witterte in einer hitzig geführten und nun wieder völlig offenen Partie seine Chancen in Standardsituationen. Nach einer Ecke von Ehrentraut fand der Ball den Kopf von Simon Weiß. Von dort senkte er sich in hohem Bogen herab und landete abermals im Tor. Der BVB hatte das Spiel tatsächlich in 15 Minuten nach der Pause gedreht und jubelte ungläubig.
Tolle Atmosphäre in der Kreisliga A2 Dortmund
„Diese zweite Hälfte war eine absolut wilde Fahrt“, sagte BVB-Kapitän Razanica nach dem Abpfiff. In der ersten Hälfte habe seine Mannschaft überhaupt nicht reingefunden. Für die zweite Hälfte habe man sich dann vorgenommen, höher zu stehen und früher anzugreifen. „Das hat dann auch wunderbar geklappt“, bewertet Razanica das Comeback seines Teams.
Nach der Führung Brambauers wurde die Partie zunehmend hitziger. „Das kennen wir schon aus unserer Vergangenheit mit dem SC.“ Damit meint Razanica auch die vielen Zuschauer in Kurl, die während der Partie für ordentlich Stimmung sorgten. „Das ist natürlich geil für uns als Fußballer“, freut sich Razanica über die mitreißende Stimmung auf und neben dem Platz. „Man muss gegen diesen Gegner schon eine gewisse Härte mitbringen.“

Brambauer musste in der Folge den Ausgleich hinnehmen, konnte jedoch durch den eingewechselten Ibrahim Hyseni kurz vor Ende der regulären Spielzeit den erneuten 4:3-Führungstreffer erzielen.
„Zwei, drei aus jeder Mannschaft lassen sich auf diese hitzige Stimmung dann etwas zu sehr ein“, sagte Razanica nach dem Abpfiff. Gemeint haben, wird er damit auch eben Joker Hyseni. Der sieht nach einer Tätlichkeit gegen Husens Lennart Wolf in der 87. Minute die Rote Karte.
„Das muss natürlich nicht sein“, bewertet Razanica die Situation. Lennart Wolf habe aber - so Razanica - zuvor auch eine Tätlichkeit an Hyseni begangen. Razanica sagte, er und auch die Spieler des SC hätten diese ebenfalls als rotwürdig bewertet, nur habe der Schiedsrichter nur die Attacke von Hyseni gesehen, da er sich zu spät umdrehte.
SC Husen Kurl gleicht in Nachspielzeit aus
Am Ende kommt der SC Husen Kurl in der dritten Minute der Nachspielzeit noch zum Ausgleich und setzt damit den Schlusspunkt in einer an Spannung kaum zu überbietenden Partie. „Ich glaube, am Ende können beide Seiten mit dem Unentschieden zufrieden sein“, so das Resultat von Razanica.