Christian Hampel: „Wir müssen aufpassen, dass die Spieler nicht überdrehen!“

© Günther Goldstein

Christian Hampel: „Wir müssen aufpassen, dass die Spieler nicht überdrehen!“

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Zusätzliche Motivation braucht niemand, wenn der Lüner SV am Sonntag zum FC Iserlohn reist. Keine zwei Teams kennen sich so gut. Das sagt Lünens Sportlicher Leiter und Ex-Iserlohner Hampel.

Lünen

, 31.08.2019, 06:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Erst coachte er den Lüner SV, dann sechs Jahre lang bis zu diesem Sommer den FC Iserlohn. Am Sonntag, 1. September, kehrt Christian Hampel nun als Sportlicher Leiter des LSV zurück zu seinem Ex-Verein (15 Uhr, Schleddestraße 20, Iserlohn). Vorab sprach RN-Mitarbeiter Steven Roch mit Hampel über sein Verhältnis zum FCI, seinen Rollenwechsel hin zum Sportlichen Leiter und über den holprigen Lüner Saisonstart.

Herr Hampel, nach vielen Jahren als Trainer beim FC Iserlohn kehren Sie am Sonntag mit dem Lüner SV an Ihre alte Spielstätte an den Hemberg zurück: Wie geht´s Ihnen damit?

Ich bin da glaube ich nicht wie andere, bin nicht so aufgeregt. Ich sehe das pragmatisch und möchte am Sonntag gewinnen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum FC Iserlohn heute?

Das ist nicht mehr so intensiv. Es war für mich eine schöne Zeit in Iserlohn. Zum Ende hin gab es dann viele Dinge, die mich geärgert haben. Allerdings habe ich einen sehr guten Draht zum Iserlohner Kapitän Lukas Lenz und einigen Spielern. Bei dem Rest hält es sich in Grenzen. Das ändert aber nichts daran, dass ich den Vorstand weiter sehr schätze.

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Es gibt wohl keine zwei Mannschaften in der Liga, die sich so gut kennen wie der Lüner SV und der FC Iserlohn. Welche Konsequenzen hat das für das Aufeinandertreffen am Sonntag?

Das stimmt. Und das heißt, dass es wohl wenig Überraschendes geben wird. Entscheidend wird sein, wer den kühleren Kopf bewahrt und abgezockter ist. Es sind Spieler unterwegs, für die es extrem wichtig wird. Da muss man aufpassen, dass sie nicht überdrehen.

Fünf Spieler sind im Sommer mit Ihnen aus Iserlohn nach Lünen gekommen. Nun stehen sie aber unter den Fittichen von Marc Woller als Trainer. Wie schwer fällt Ihnen der Rollenwechsel vom Trainer zum Sportlichen Leiter?

Das ist ein Prozess. Bisher ist das nicht schwierig für mich. Ehrlicherweise muss man auch sagen, dass es für mich keine neue Situation ist. Auch in Iserlohn habe ich schon Gespräche mit Spielern geführt und Aufgaben eines Sportlichen Leiters wahrgenommen. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt.

Dennoch: Kribbelt es Ihnen nicht in den Fingern, wenn der Trainer mal eine Entscheidung fällt, die man selbst anders getroffen hätte?

Ich schaue mir das Training intensiv an und bin nah dran an den Jungs. Natürlich kribbelt es da schon ab und zu.

Können Sie sich vorstellen, dauerhaft Sportlicher Leiter zu sein? Oder soll es dann doch irgendwann zurück auf die Trainerbank?

Beides sind für mich Optionen. Ich denke schon, dass es mir irgendwann so in den Fingern jucken wird, dass ich wieder ein Traineramt übernehmen würde. Aktuell habe ich aber keine Intention, Trainer zu werden. Es ist kein Thema, sonst hätte ich das im Sommer haben können.

Als Kenner des FC Iserlohn: Wo liegen die Stärken des Gegners am Sonntag?

Es gibt dort ein neues Trainerteam und neue Spieler wie bei uns. Die Vorzeichen sind also gleich. Iserlohn hat eine gute Mannschaft, die wohl im gesicherten Mittelfeld spielen wird. Mario Plechaty (Trainer des FCI und Ex-Trainer des Lüner SV, Anm. d. Redaktion, ) sagt zwar, er hätte eine junge Mannschaft. Doch dem stimme ich nicht ganz zu. Wenn man sich die Mannschaft anschaut, sind da gute erfahrene Spieler dabei wie Ralf Schneider oder Lukas Lenz. Der Kunstrasen in Oestrich wird dem FC zugutekommen. Ausreden gibt es für uns aber keine.

Wie zufrieden sind Sie mit dem Saisonstart des Lüner SV?

Das muss man differenziert betrachten. Mit der Punkteausbeute kann man zufrieden sein, mit der Art und Weise jedoch nicht. Und das habe ich der Mannschaft auch so gesagt. Wir haben sechs Punkte geholt, verdient haben wir aber nur zwei. Nach dem 0:0 gegen Neheim hätten wir uns in Sinsen einen Punkt verdient. Letzte Woche haben wir keinen guten Fußball gespielt. Wir müssen uns jetzt zusammenreißen.

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Sie selber wissen am besten, dass der Lüner SV keines der letzten sechs Spiele gegen den FC Iserlohn gewonnen hat. Wieso sollte sich das am Sonntag ändern?

Das Gute ist, dass ich jetzt kein Trainer in Iserlohn mehr bin. Ich war immer extrem gut vorbereitet auf Lünen. Ich hoffe, die Serie wird so am Sonntag reißen.

Wie sieht es personell aus für die Ihre Lüner?

Philipp Herder fehlt weiter mit einem Kreuzbandriss. Bedauerlicherweise hat sich nun auch Daniel Mikuljanac die Außenbänder am Fuß gerissen. Das sind zwei schwere Verluste.

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Und zum Schluss: Was ist Ihr Tipp?

1:0 für uns.

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