BV Lünen siegt im Derby dank Effizienz Urban erleichtert, BV Brambauers Sawatzki bedient

BV Lünen siegt im Derby dank Effizienz
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Das erste Lüner Derby in der diesjährigen Fußball-Kreisliga-A-Saison hat der BV Lünen mit 3:2 gewonnen. Gegen den favorisierten BV Brambauer reichten drei Torschüsse, um die Partie für sich zu entscheiden. Die Tore fielen jeweils früh zu Beginn der Halbzeiten, zudem gab es einen umstrittenen Platzverweis.

Kreisliga A

BV Lünen – BV Brambauer 3:2 (1:1)
Die Freude beim BV Lünen war nach dem Abpfiff riesig, es gab gleich doppelten Grund zum feiern. Zum einen den Derbysieg gegen den BV Brambauer, zum anderen den ersten Sieg in dieser Saison überhaupt. Dennoch war die Freude beim BVL-Coach Stefan Urban etwas getrübt. Sein Gegenüber David Sawatzki war seinerseits sichtlich bedient.

„Wir müssen jetzt zufrieden nach Hause fahren und sind glücklich, dass wir endlich mal einen Dreier eingefahren haben“, sagte Urban nach der Partie. Die Mannschaft sei im Laufe der Saison bereits öfters davor gewesen, nun habe es endlich geklappt. „Allerdings haben wir wieder Mal zwei Gegentore nach Standardsituationen kassiert und auch spielerisch war das heute nicht unsere beste Leistung“, merkte er an.

Sawatzki indes war vom Auftritt seiner Mannschaft sehr enttäuscht und stellte die Qualität in Frage: „Das war heute einfach nur schlecht und da müssen wir uns alle fragen, ob die Qualität unseren Ansprüchen genügt. Zudem sollten einige Spieler ihre gezeigten Leistungen hinterfragen und ob sie dann hier in Brambauer richtig sind.“

Dennis Niewalda (m.) und Joel Razanica (r.) im Zweikampf
Es gab viele harte, aber faire Zweikämpfe im Derby, wie hier zwischen Dennis Niewalda (M.) und Brambauers Joel Razanica (r.). © Goldstein

Das Derby begann wild, gleich mit dem ersten Torschuss der Partie gingen die Hausherren in der zweiten Spielminute durch Dustin Stammler in Führung. Nach Vorarbeit von Patrick Botta kam er im Strafraum zum Abschluss und versenkte die Kugel mit einem satten Rechtsschuss im Kasten. Wiederum keine zwei Minuten später schlugen die Gäste allerdings in Person von Top-Torjäger Sören Dvorak zurück. Nach einem Einwurf herrschte in der Abwehr der Geister Unordnung, welche Dvorak ausnutzte. Es war sein bereits zehnter Treffer der Saison.

Wilde Anfangsphasen

Im Anschluss verflachte die Partie jedoch genauso rapide, wie sie an Fahrt aufgenommen hatte. Die Blau-Weißen beschränkten sich größtenteils aufs Verteidigen, Brambauer fiel wenig ein und agierte mit langen Bällen. Bereits vor der Pause musste BVL-Trainer Urban zum ersten Mal wechseln, nachdem sich Dejan Krstic in zwei Situationen zwei Platzwunden am Kopf zugezogen hatte. Für ihn kam Luca Umbach in die Partie. Die gefährlichsten Abschlüsse hatte Andreas Wink, der allerdings zwei Hochkaräter liegen ließ (17. und 18.).

So ging es mit 1:1 in die Kabinen. Sawatzki, der mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein konnte, versuchte seiner Mannschaft neuen Schwung einzuverleiben und wechselte Bastian Ehrentraut ein. „Wir haben es nicht geschafft, zwingende Aktionen zu kreieren. Zwar hatten wir Abschlüsse, aber die waren meist aus der zweiten Reihe und sehr ungefährlich“, merkte Sawatzki an.

Patrick Botta (m.) liegt am Boden und hält sich den Bauch.
Patrick Botta, Ex-Spieler beim BVB und hier am Boden, war mit drei Vorlagen maßgeblich am Erfolg des BV Lünens beteiligt. © Goldstein

Die Anfangsphase des zweiten Spielabschnittes gehörte allerdings wieder den Hausherren. Erneut war es Botta, der den Angriff einleitete und den völlig freistehenden Luca Umbach bediente. Dieser blieb vorm Gäste-Keeper Marcel Schaub eiskalt und brachte die Geister erneut in Führung (48.). „Völlig unverständlich, wie wir die Situation verteidigen und dem Gegner Räume ermöglichen“, kommentierte Sawatzki die Szene.

Keine fünf Minuten später kam es dann noch schlimmer, als Schiedsrichter Damian Kliegel auf Strafstoß für die Gastgeber entschied. Botta und Brambauers Fatih Gülec stießen zusammen. „Schwer einzuschätzen, müsste ich mir nochmal anschauen“, so Sawatzki. Urban hingegen habe die Szene nicht gesehen und vertraue auf die Wahrnehmung des Unparteiischen. Den Elfmeter verwandelte Dennis Niewalda souverän und bescherte seiner Mannschaft einen Zwei-Tore-Vorsprung.

20-minütiges Hin und Her

Dieser hielt allerdings nur wenige Augenblicke, Arkadij Dannhauer (57.) drosch einen Freistoß aus rund 30 Metern ins Tor und verkürzte für Brambauer. „Einen Freistoß aus dieser Distanz zu kassieren, lässt dich als Torwart nie gut aussehen“, gestand Urban. In der 66. Minute folgte der nächste Aufreger in dieser wilden Phase, die Sawatzki in Rage brachte: „Wir waren gerade gut in der Partie, drauf und dran endlich mal in der Partie anzukommen, als dieser Platzverweis ausgesprochen wurde. Für mich eine bodenlose Frechheit, das muss ich in dieser Deutlichkeit sagen.“

Bei einer Grätsche zum Ball berührte Ehrentraut Gegenspieler Kevin Röll, sah im Anschluss die Rote Karte. „Er spielt den Ball, kommt von Vorne und berührt ihn nur minimal“, merkte der BVB-Coach an. Auch Urban war sich über die Klarheit des Platzverweises uneinig: „Das ist schon sehr hart, Gelb gehe ich mit, aber Rot ist schon etwas hart. Einfacher wurde es im Anschluss allerdings nicht, wir haben etwas die Ordnung trotz Überzahl verloren.“

Zuschauer verfolgen die Partie.
Das Lüner Derby war gut besucht. Über 200 Leute verfolgten das Spiel vor Ort. © Goldstein

Trotz der Überzahl mussten die Geister die verbleibende Zeit um den Dreier zittern, da Brambauer sich nicht aufgab. Dabei agierten sie allerdings mit vielen ungenauen Bällen, was auch ihrem Coach missfiel. Er hätte sich mehr Ruhe und spielerische Ansätze gewünscht. Bis auf weitere Distanzschüsse, überwiegend von Kapitän Joel Razanica, kam allerdings nicht mehr viel auf den Kasten von Michael Düvel. „Wir haben die Führung über die Zeit gerettet, die Jungs sollen heute feiern. Ab nächster Woche müssen wir aber wieder hart arbeiten“, resümierte Urban. Sawatzki hingegen kündigte an, in der kommenden Woche einiges zu hinterfragen und klären zu wollen.

BVL: Düvel – Niewalda, Röll, Helmrich, Krstic (41. Umbach), Drees, Botta, Mlinski (70. Laroshi), Celiker, Kretzschmar (87. Koczy), Stammler (83. Buran)
BVB: Schaub – Gülec, Köse, Günes (86. Frentzen), Dvorak, Hyseni (46. Ehrentraut), Kosner, Rimkus (86. Seker), Klemt, Wink (53. Dannhauer), Razanica

Tore: 1:0 Stammler (2.), 1:1 Dvorak (4.), 2:1 Umbach (48.), 3:1 Niewalda (53.), 3:2 Dannhauer (57.)
Rote Karte: Ehrentraut (66./grobes Foulspiel)

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