Die 0:5-Niederlage der Fußballerinnen des BV Brambauer gegen die SG Lütgendortmund am 23. April war für das Team die vorerst letzte Partie. In der Finalrunde der Kreisliga A Dortmund/Hagen, in die es die Brambaueranerinnen nach einem starken November geschafft hatten, hatte es zuletzt bereits hohe Niederlagen gehagelt – vor allem weil das Personal immer knapper wurde. Zweimal war die Mannschaft schon nicht angetreten, ein Spiel wurde abgebrochen. Nun ist die Saison nach dem dritten Nichtantritt vorzeitig beendet.
Zum Spiel bei Borussia Dortmund II am vergangenen Wochenende schaffte es das Team von Trainer Bert Richert nicht, eine theoretisch konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. „Es ist frustrierend“, so der ernüchterte Coach. „Aber es ging nicht mehr anders. Wir hätten da maximal acht Spielerinnen gehabt. Borussia Dortmund ist auch eine Mannschaft, die dann trotzdem durchzieht. Da steht es am Ende dann vielleicht 50:0, und das will ja niemand.“
Schon bei einigen Spielen zuvor habe der BV Brambauer die Partien nicht in voller Mannschaftsstärke beenden können. Auch wenn man zu Beginn elf Spielerinnen auf dem Platz gehabt habe, seien schnell Verletzungen dazu gekommen, die das Team weiter dezimierten.
BV Brambauer verliert mehrere Spielerinnen
„Wir haben lange versucht, das durchzuziehen, und auch ich wollte natürlich die Saison gerne durchziehen“, erklärt Richert. Doch den Verlust mehrerer Spielerinnen in der Winterpause traf den BVB hart. „Eine Spielerin ist schwanger geworden, dazu haben zwei, drei weitere aus persönlichen Gründen den Verein verlassen“, fährt der Trainer fort. „Gerade der Verlust von Vivien Pedack tat nochmal richtig weh.“

Im neuen Jahr sei die Gruppe dann immer kleiner geworden. Richert kritisiert: „Bei manchen steht dann am Spieltag in der WhatsApp-Gruppe einfach nur ‚verplant‘ ohne weiteren Kommentar. Da reichen dann zwei, drei Leute, um Unruhe reinzubringen. So wie ich das mitbekommen habe, ging es in der Gruppe auch ein bisschen hoch her.“
Schließlich sei der Kern, der regelmäßig zum Training kam, auf fünf bis sechs Spielerinnen zusammengeschmolzen. „Die haben lange durchgezogen“, sagt Richert anerkennend. „Aber natürlich ist das eine Situation, die auf Dauer einfach nicht befriedigend ist.“
Brambauers Geschäftsführer Oliver Basdorf pflichtet ihm bei: „Ich kann verstehen, dass das keinen Spaß macht. Wir hatten ohnehin einen kleinen Kern von etwa 14, 15 Mädels, der aus privaten Gründen eben kleiner geworden ist. Wir wollten es in diesem Jahr auf jeden Fall irgendwie versuchen. Hut ab an die Mädels, die immer noch dabei waren.“
Zukunft des Frauenteams ist offen
Gerade Richert und seine Tochter Rebecca, Toptorjägerin des Teams, hätten noch vieles versucht, auch Spielerinnen von außerhalb für die Mannschaft zu begeistern. „Wir haben dann zum Beispiel noch Trainingsanzüge besorgt“, erzählt Richert. „Aber irgendwann kann man als Trainer dann auch nichts mehr machen.“
Der Rückzug der Brambaueranerinnen hat auch Folgen für die Fußballandschaft der gesamten Stadt. „Für Lünen ist es schade, denn wir waren das einzige Frauenfußballteam der Stadt, das am Spielbetrieb teilgenommen hat“, so Richert.
Wie geht es nun weiter beim BV Brambauer? „Ich weiß, dass es eine Gruppe von ein paar Mädchen gibt, die weitermachen wollen“, sagt der Trainer. Dies bestätigt auch Basdorf, der sich bald auch nochmal mit Richert zusammensetzen möchte: „Es ist jetzt gerade drei Tage her und deshalb noch sehr frisch. Jetzt müssen wir schauen, ob in Zukunft die Lust und Kraft noch da ist.“
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