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Dariusz Lassotta muss nach Gehirnerschütterung die Ernährung umstellen
Boxen
Nach seinem Autounfall muss der Lüner Boxer Dariusz Lassotta seine Ernährung umstellen. Das hängt mit seiner Gehirnerschütterung zusammen. Worauf zu achten ist, erklärt Lassottas Ernährungsberater.
Etwas über eine Woche hält sein Autounfall (wir berichteten) Dariusz Lassotta vom Training ab. Der Boxer, der erst kürzlich vom Boxclub Gahmen ins Boxzentrum Münster gewechselt war, arbeitet aber trotzdem inzwischen wieder an seiner Physis. Gemeinsam mit seinem Ernährungsberater hat Lassotta seine Ernährung umgestellt und auf die Gegebenheiten nach dem Unfall angepasst.
Bereits seit einigen Monaten arbeiten Ernährungsberater Almir Hodzic und Lassotta gemeinsam daran, das Gewichts des Boxers zu reduzieren. Vom Superschwergewicht soll es für den Bundesliga-Boxer des MBR Hamm nämlich ins Schwergewicht gehen. Bei 99 oder 100 Kilogramm stehe er derzeit, so Lassotta. Durch die bei seinem Autounfall erlittene Gehirnerschütterung müssen die beiden nun die Ernährung des 21-Jährigen verändern.
„Nach einer Gehirnerschütterung ist es so, dass es für das Gehirn sehr gut ist, wenn man fastet“, so Hodzic. Dies sei für etwa 24 Stunden empfehlenswert. Genau so hat es das behandelnde St.-Johannes-Hospital, das Lassotta für zwei Nächte stationär aufgenommen hatte, gehandhabt.
Zudem müsse anschließend der Stoffwechsel umgestellt werden und vor allem über Fett laufen, sagt Hodzic. Dies fördere die Regeneration des Gehirns deutlich besser als etwa ein zuckerbasierter Stoffwechsel.
Intervallfasten für Dariusz Lassotta
Generell ginge es bei einer Gehirnerschütterung darum, die Belastung des Gehirns so gering wie möglich zu halten. Hodzic und Lassotta haben sich deshalb für ein sogenanntes intermittierendes Fasten entschieden, auch als Intervallfasten bekannt. Dabei bedienen sich die beiden der „16:8-Methode“. Diese funktioniert nach dem Grundsatz: 16 Stunden fasten und in den übrigen acht Stunden des Tages alle Mahlzeiten zu sich nehmen. Diese schone den Körper mehr als die sonst empfohlene Aufnahme von fünf bis sechs Mahlzeiten.
Im Fall von Lassotta, der aufgrund der Corona-Krise derzeit nur individuell trainiert, könnte ein typischer Tagesablauf dann so aussehen, dass er das erste Training ohne Frühstück absolviert und jeweils vor und nach einer zweiten Einheiten Nahrung zu sich nimmt. „Wir nehmen aber das auf, was wir brauchen“, versichert Hodzic trotzdem eine ausreichende Ernährung. Diese könne beispielsweise auch mithilfe von Shakes geschehen, die durch ihre flüssige Konsistenz „keine großartige Belastung“ seien.
Dariusz Lassotta hat schon rund neun Kilo verloren
Seitdem das Duo zusammenarbeitet, hat Lassotta etwa neun Kilo abgenommen. „Ich habe schnell abgenommen und nicht viel an Performance verloren“, sagt er. Zu den Aufgaben von Hodzic gehört es etwa auch, das Immunsystem des Boxers zu stärken - gerade in Zeiten der Corona-Pandemie. Dafür betreibt der Ernährungsberater sogar Laboranalyse. Da finde man etwa heraus, dass Lassotta aufgrund seiner afrikanischen Abstammung Probleme habe, Vitamin D zu bilden.
„Der Effekt ist sehr groß. Ich fühle mich nicht nur besser beim Sport, sondern den ganzen Tag“, sagt Lassotta zur Zusammenarbeit mit Hodzic. Das wirke sich auch mental aus. Lassotta ginge alles, was mit seinem ambitionierten Sport zusammenhängt, nun bewusster und professioneller an.
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.
