Beinah wäre die Karriere von einem der gefährlichsten Offensivspieler Lünens früh vorbei gewesen

© Timo Janisch

Beinah wäre die Karriere von einem der gefährlichsten Offensivspieler Lünens früh vorbei gewesen

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Schon ganz früh stand die Karriere auf der Kippe. Doch seitdem hat sich Robin Hagenmeyer zu einem der gefährlichsten Offensivspieler in Lünen entwickelt. Das ist seine Geschichte.

von Florian Dellbrügge

Lünen

, 09.12.2020, 08:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

In den letzten drei Jahren ging Robin Hagenmeyer für drei unterschiedliche Klubs in Lünen an den Start. Der mittlerweile beim VfB Lünen angekommene Offensivspieler war im Seniorenbereich vorher schon für den SV Preußen und den BV Lünen aktiv.

Ein Vereinshopper aber will Hagenmeyer nicht sein. Deshalb entschied er sich im vergangenen Sommer auch wieder für den Klub, wo seine fußballerische Laufbahn einst angefangen hat.

Über Marcel Salmen zum VfB Lünen

„Im Sommer 2001 ist meine Familie nach Lünen gezogen“, erzählt Hagenmeyer. Schnell lernt der kleine Robin in der Nachbarschaft einen gewissen Jungen kennen, der auf den Namen Marcel Salmen hört und heute wie damals schon beim VfB Lünen dem Fußball hinterherjagte.

„Und Marcel fragte mich dann irgendwann, ob ich nicht auch einmal mit zum VfB kommen möchte. Und so hat das dann damals angefangen“, schildert Hagenmeyer seine ersten Schritte.

Zehn Jahre hat er dann insgesamt in der Jugend des VfB in Lünen-Süd verbracht. Doch die Karriere scheint schon bald in ganz jungen Jahren vorbei zu sein. Denn der Fußball macht dem jungen Hagenmeyer schon bald keinen Spaß mehr. Und das Training der Jugendmannschaften des VfB fand vorerst also ohne ihn statt.

Einladung zum Probetraining beim BVB

„Marko Wiecek hat mich dann eines Tages überredet, doch mal wieder mit zu machen. Ich war eh am Sportplatz und sollte dann einfach mit Straßenklamotten mit kicken. Das habe ich dann auch gemacht und seitdem spiele ich eigentlich auch durchgängig“, so Hagenmeyer.

Und das klappt so gut, dass sogar Borussia Dortmund auf ihn aufmerksam wird. Doch die Einladung zum Probetraining muss Hagenmeyer damals wegen einer Verletzung ausschlagen.

Stattdessen geht es in der B-Jugend rüber zum SV Preußen nach Horstmar. Hier passiert dann etwas für Hagenmeyers weiteren Werdegang elementar wichtiges: Statt wie beim VfB Lünen als Defensivspieler aufgestellt zu werden, findet er sich in Horstmar zunächst im rechten Mittelfeld und schließlich im Sturm wieder.

Hagenmeyer war auch schon für den BV Lünen 05 aktiv.

Hagenmeyer war auch schon für den BV Lünen 05 aktiv. © Patrick Schröer

Und auf der neuen Position explodiert seine Leistung dann. Viele Tore, teilweise über 40 in einer Saison, lassen aufhorchen. „Das war natürlich schon echt gut“, blickt Hagenmeyer auf diese Zeit zurück. So gut, dass natürlich alle Beobachter damit rechneten, den jungen Offensivspieler nach Abschluss der Jugendlaufbahn dann in der 1. Mannschaft des SVP wiederzufinden. Aber Pustekuchen, Hagenmeyer lief stattdessen für die Reserve auf.

Warum? „Da haben all meine Kollegen gespielt. Ich hatte da mehr Spaß. Und wir waren damals eine brutal gute Mannschaft“, erklärt der durchaus harmoniebedürftige Hagenmeyer.

Weil er aber auch in den Senioren mit seiner Torquote zu überzeugen weiß, landet er am Ende doch zwangsläufig in der 1. Mannschaft. Wenn auch nicht ganz freiwillig, wie er weiter angibt.

Doch der Aufenthalt in der 1. Mannschaft tut Hagenmeyer am Ende auch gut. Was entscheidend mit der Personalie Steven Koch zu tun hat. Der damalige Trainer des SV Preußen hatte viel Einfluss auf sein Spiel. „So viele taktische Sachen wie unter Steven habe ich bei keinem anderen Trainer gelernt. Das hat mich schon wirklich besser gemacht“, sagt Hagenmeyer selber dazu.

Doch die Zwistigkeiten um seine Person bleiben am Ende doch nicht ohne Folgen. Weil viele Bekannte in der Zwischenzeit den Weg in die Geist zum BV Lünen gefunden, schließt sich auch Hagenmeyer im Sommer 2019 dem BV05 an.

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Für den damals 21-Jährigen ein freiwilliger Schritt zurück von der Kreisliga A in die Kreisliga B. Aber ein wohlüberlegter, wie er sagt: „Ich hatte all meine Leute hier. Das war eine absolut geile Truppe und deswegen wollte ich unbedingt zum BV Lünen gehen.“

Die Saison in der Geist verläuft dann jedoch nicht wie erwünscht. Statt den Angriff auf den Aufstieg in die A-Liga ins Visier zu nehmen, landen die Geister am Ende der wegen Corona abgebrochenen Spielzeit nur auf dem vierten Platz. Doch Hagenmeyer überzeugt auch im Trikot des BV Lünen und macht andere Klubs auf sich aufmerksam.

So steht im vergangenen Sommer der Weg zurück zu seinem Heimatklub VfB Lünen an. Hier konnte er wegen der Pandemie noch nicht allzu viele Spiele machen, deutete jedoch bereits an, den Lünen-Südern eine willkommene Ergänzung zu sein.

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Im Schatten von Tim Gehrmann, einem der gefährlichsten Offensivspieler der Stadt, kann der immer noch junge Robin Hagenmeyer sich hier in Ruhe weiterentwickeln.

Genau das hat er auch vor. So hat er sich für die kommenden Monate ehrgeizige Ziele gesetzt. „Die Kondition gehörte leider bisher nicht zu meinen Stärken. Da arbeite ich jetzt mit Läufen und einer besseren Ernährung dran. Ich möchte generell etwas robuster werden, um mich noch besser durchsetzen zu können. Ich habe da noch Luft nach oben“, erläutert er seine Pläne.

Und wenn er in zehn oder fünfzehn Jahren dann auch seine Fußball-Zeit zurückblickt, was will Robin Hagenmeyer dann erreicht haben? Dazu sagt er: „Ich mache mir da keinen Plan mit irgendwelchen Ligen oder Vereinen, in denen ich gespielt haben will. Ich möchte am Ende der Zeit der beste Robin Hagenmeyer gewesen sein, der ich sein konnte. Dann wäre ich glücklich und zufrieden mit mir.“

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