
Die Jugendstadtmeisterschaft in Lünen steht vor dem Aus. © Patrick Schröer
Absage der Jugendstadtmeisterschaft: Das Turnier steht vor dem Aus
Fußball
Die Jugendstadtmeisterschaft im Fußball findet dieses Jahr nicht statt. Die Zukunft des Turniers ist ungewiss. Fachschaftsvorsitzender Detlev Eppmann rechnet mit dem Schlimmsten.
Schon die vergangenen Stadtmeisterschaften in der Halle fielen aus, nun wurde auch die Jugendstadtmeisterschaft im Fußball auf dem Feld abgesagt. Doch dieses Mal ist nicht die Corona-Pandemie der Hauptgrund. Vielmehr ist es die aktuelle Situation in den Vereinen.
„Wir haben innerhalb der Fachschaft die Grundfrage gestellt, wer sich für das Turnier zur Verfügung stellt. Kein Verein wollte die Jugendstadtmeisterschaft ausrichten“, erklärt Fachschaftsvorsitzender Detlev Eppmann. Die Gründe dafür sind einfach. „Die Vereine haben wahrscheinlich einfach nicht genug Manpower. Das Turnier ist ein großer Organisationsaufwand, dem sich die Vereine nicht stellen wollten“, sagt Eppmann.
Diesen Eindruck bestätigt auch Martin Wanata. Der erste Vorsitzende des VfB Lünen sieht dort auch ein generelles Problem: „Im Vergleich zu früher hat sich viel verändert. Es gibt zu wenige Ehrenamtliche. Du rennst nur noch hinterher. Alleine schaffst du das einfach nicht. Das macht keinen Spaß mehr.“
Detlev Eppman hat „Angst“ vorm Ende der Jugendstadtmeisterschaft
Was diese Entwicklung für die Zukunft des Jugendturniers bedeutet, ist noch unklar. Im August und September wird sich die Fachschaft zum ersten Mal seit einiger Zeit mit den Teams wieder „Face-to-Face“ treffen: „Dann werden wir alles auf den Prüfstand stellen“, kündigt Eppmann an.
Eppmann selbst hat ein schlechtes Gefühl, was die Zukunft des Turniers angeht: „Man kann zwar davon ausgehen, dass das Turnier reibungslos abläuft. Aber die Arbeit, die dahinter steckt, schreckt einige ab. Ich habe ein bisschen Angst, dass es das mit der Jugendstadtmeisterschaft gewesen sein könnte.“
Für die Junioren und Juniorinnen wäre das laut Eppmann ein Schlag ins Gesicht: „Das wäre sehr schade für die Mädchen und die Jungen. Innerhalb der Stadt war die Jugendstadtmeisterschaft immer ein großes Event. Der sportliche Wettbewerb war gut. Vereinswechsel sind dadurch teilweise zustande gekommen. Das würde es zukünftig nicht mehr geben.“
Lösungsvorschlag: Verteilung auf mehrere Schultern?
Dieses Szenario ist aktuell nicht ausgeschlossen. Doch aussichtslos ist es noch lange nicht. Wanata hat einen Lösungsvorschlag, mit dem man die Organisationslast gerecht verteilen kann: „Alleine geht es nicht. Du musst die Last auf mehreren Schultern verteilen. Wenn es gleichzeitig mehrere Ausrichter geben würde, hätte jeder einzelne weniger Aufwand.“
Solange sich also im Spätsommer die Vereinsvertreter auf ein solches Modell einigen könnten, besteht noch Hoffnung für die Zukunft der Jugendstadtmeisterschaft. Die Fachschaft muss aber wohl einige Überzeugungsarbeit leisten.