Selbst der Wolkenbruch zwischendurch konnte den LSV-Handballern die gute Laune nicht vermiesen, als sie am Samstag rund um die Rundsporthalle ihren 75. Geburtstag feierten. Denn Grund für gute Laune gab es an diesem Tag reichlich.
Es begann mit der Zwischenrunde zur Dortmunder Stadtmeisterschaft der Frauen, welche die LSV-Equipe mit zwei Siegen gewann – 14:5 gegen Landesligist ATV Dorstfeld und 12:10 gegen die Reserve von Borussia Dortmund – „diese war freilich stark ersatzgeschwächt“, relativierte LSV-Trainer Marcel Mai später. Quasi in dampfenden Trikots reisten die Löwinnen nach Asseln, wo sie das Halbfinale gegen den Aplerbecker SC nur knapp mit 8:11 verloren und schnurstracks nach Lünen zurückkehrten. Stadtmeister wurde übrigens doch die BVB-Reserve.
Spendenlauf für guten Zweck
In der Zwischenzeit hatten etwa 50 Teilnehmer den Spendenlauf „rund um den Stadtpark“ absolviert, jede Runde à 400 Meter wurde mit einem bestimmten Betrag honoriert. „Wir hatten eine Neunjährige am Start, die mehr als zehn Runden durchhielt“, so LSV-Vorsitzender Sven Weber.
Eigentlicher Sieger des Tages war der Hospizdienst Lünen. Diese Einrichtung für kranke und sterbende Kinder und Jugendliche wird sich nach Summierung aller Einzelspenden auf einen Betrag von ungefähr 1000 Euro freuen dürfen.
Zweitligatest als Highlight
Der Höhepunkt des Tages jedoch war das Testspiel der beiden Zweitligisten ASV Hamm und Bayer Dormagen. Auch dieses Spiel kam für den Lüner SV glücklich zustande. „Wir haben im Frühjahr beim ASV Hamm angerufen, ob sie nicht am 12. August bei uns in Lünen spielen wollen“, so Weber. „Nach einigem Hin und Her – Hamm hatte für diesen Zeitraum das Trainingslager geplant – kam dann die Zusage. Und weil der ASV schon frühzeitig ein Testspiel gegen Dormagen verabredet hatte, sagten sie, wir bringen Dormagen gleich mit.“

Und die Zuschauer auch. Von Tickets gingen 400 schon im Vorverkauf weg; bei Anpfiff um 18 Uhr war die Rundsporthalle brechend voll. Als Weber die anwesenden Honoratioren begrüßte, bekam niemand solch lebhaften Applaus wie Lina Schwarz: Das Lüner Eigengewächs, in der B-Jugend zu Borussia Dortmund gewechselt, hat nach ihrem ersten Seniorenjahr mit einigen Bundesliga- und sogar Europacup-Einsätzen nun auch offiziell ihren ersten Profivertrag unterschrieben und gehört nun fest zum Dortmunder Bundesliga-Kader.
Im Spiel selbst bekamen die Zuschauer einige Tricks, Gegenstöße, Torwartparaden und insgesamt 59 Tore zu sehen – Hamm gewann am Ende deutlich mit 34:25. Während das Gros des Publikums beide Teams mit stehendem Applaus verabschiedete, startete draußen bereits die eigentliche Geburtstagsparty, die bis in die späten Abendstunden andauern sollte.
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