Die deutsche U21-Handball-Nationalmannschaft ist Weltmeister. Bei der Heim-WM gewann das Team um den Lüner Mathis Häseler im Finale in Berlin deutlich mit 30:23 gegen Ungarn. Nicht eine Niederlage mussten die Deutschen während des Turniers, in dem der EX-LSVer Häseler auf Rechtsaußen als absolute Stammkraft auftrat, hinnehmen. Fünf Tage nach dem Titel haben wir mit Häseler im Interview darüber gesprochen, welche Eindrücke das Turnier bei ihm hinterlassen hat und wie die Tage danach aussahen.
Hatten Sie im Vorhinein schon den Eindruck, dass es im Turnier weit gehen kann?
Durch unsere Vorbereitungsspiele, die wir alle gewonnen haben, hatte man natürlich schon ein gutes Gefühl und hat darauf gehofft, dass es so weit gehen kann. Dass es dann im Turnier so gut läuft, damit haben wir dann alle auch nicht gerechnet. Aber das haben wir dankend angenommen.
Während des Turniers wurde häufig davon berichtet, was für ein guter Teamgeist in der Mannschaft stecke. Wie haben Sie das wahrgenommen?
Ich denke, das war auf jeden Fall ein Faktor. Jeder hat für jeden gekämpft. Auch wenn man mal nicht gespielt hat, hat sich der eine für den anderen auf seiner Position gefreut. Ich denke, das macht vieles aus, dass man nicht irgendwie sauer oder eifersüchtig auf den anderen ist. Wir haben uns alle gut verstanden, konnten viel Blödsinn reden in der freien Zeit, aber als es beim Training und beim Spiel um wichtige Dinge ging, waren wir alle zur Stelle.
Für Sie persönlich lief es mit Ihren Einsatzzeiten auch sehr gut. Sie waren bei fast allen Spielen auf Rechtsaußen gesetzt. Hatten Sie das so unbedingt erwartet?
Erwartet habe ich das nicht. Ich bin davon ausgegangen, dass meine Spielzeit mit dem anderen Rechtsaußen recht gleich aufgeteilt wird. Dass ich dann so viel Spielzeit bekommen habe, hat mich natürlich gefreut. Vor allem, dass ich dem Team so helfen konnte.
Wie ging es nach dem Finale weiter? Möglicherweise wurde da gefeiert, oder?
Wir sind erst zurück ins Hotel gefahren und haben da gegessen. Da konnten die Spieler dann auch mit ihren Freundinnen kommen. Der DHB hatte außerdem noch eine Bar in Berlin gemietet, wo wir dann mit den Mitarbeitern von der Geschäftsstelle und allen Angehörigen gut feiern konnten.

Wie ging es danach weiter?
Ich bin dann mit meinen Eltern nach Lünen gefahren und dann am Dienstag für meinen Umzug weiter nach Gummersbach gefahren. Vorher habe ich zu dritt in einer WG gewohnt. Jetzt wohne ich dann alleine.
Wie verbringen Sie jetzt die Pause, bevor es wieder weitergeht mit der Saisonvorbereitung?
Eine Pause, um den Kopf frei zu bekommen, gehört natürlich dazu. Die ist jetzt für mich allerdings nicht so lange. Am 13./14. Juli fangen wir schon wieder an. Ich hatte jetzt sieben Tage frei, aber in drei Tagen muss ich auch wieder alleine mit dem Laufplan anfangen. Aber in der freien Zeit versuche ich jetzt noch, den Kopf frei zu bekommen.
Aus der WM nehmen Sie durch ihre Leistungen für die kommende Saison dann sicherlich auch viel Selbstbewusstsein mit, oder?
Ja, ich habe jetzt viele Erfahrungen gesammelt. Vor allem durch die viele Spielzeit. Das möchte ich natürlich in die nächste Saison mitnehmen und dem Team bestmöglich helfen.
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