14 Monate nach Herzstillstand Ex-Gahmener Halil Elitok: „Habe noch Angst, dass was passiert“

14 Monate nach Herzstillstand: Ex-Gahmener Halil Elitok: „Habe noch Angst, dass was passiert“
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Halil Elitok hat ein bewegtes Jahr hinter sich. Nach seinem Herzstillstand kurz vor einem Meisterschaftsspiel im Oktober 2021 – es bestand kurzzeitig sogar Lebensgefahr – ging es ihm erfreulicherweise schnell wieder besser. In der Rückrunde der vergangenen Saison stand er wieder regelmäßig für die SG Gahmen in der Fußball-Kreisliga A auf dem Platz. Doch das Team verpasste den angestrebten Aufstieg.

Nach der Trennung von der SG Gahmen im Sommer, die nicht völlig ohne Störgeräusche ablief, ist der Mittelfeldspieler nun doch noch in der Bezirksliga gelandet. Seit Saisonbeginn läuft er für den Aufsteiger ASK Ahlen auf.

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Dort ist der 26-Jährige noch nicht wirklich durchgestartet – bisher stehen für ihn hauptsächlich Joker-Einsätze zu Buche. Für Elitok war laut eigener Aussage aber von vornherein nichts anderes geplant. „Ich habe mich in den vergangenen Monaten auf meine Gesundheit konzentriert. Auf meine Gesundheit und auf meine Arbeit, mit der ich wieder angefangen habe“, berichtet er.

Rückblickend auf seine letzten Monate in Gahmen sagt er selbstkritisch: „Ich habe einfach zu früh wieder angefangen und dachte vielleicht auch, dass es für die Kreisliga schon reicht. Aber wenn man den Fußball wirklich liebt, ist es nicht so einfach. Ich bin ehrlich gesagt auch jetzt immer noch nicht so richtig fit, aber langsam wird es.“ In Ahlen sei die klare Absprache mit dem Trainer gewesen, nach der schweren Zeit erst einmal langsam wieder in den Rhythmus zu kommen.

„Medizinisch alles in Ordnung“

Dies sei aus verschiedenen Gründen eine schwere Aufgabe. „Man merkt einfach, wenn man lange nichts gemacht hat. Deshalb ist es besser, es erstmal ruhig anzugehen“, weiß er. Am meisten Probleme mache allerdings nicht der Körper, sondern der Kopf.

„Ich bin regelmäßig beim Arzt, mein Herzschlag wird jeden Monat untersucht. Von medizinischer Seite ist wirklich alles in Ordnung. Aber ich habe halt immer noch Angst, dass etwas passieren kann“, erzählt Halil Elitok.

Sein Herzstillstand vor 14 Monaten hat Spuren hinterlassen, vor allem mental. Und er hat die Wahl seines neuen Vereins direkt beeinflusst. „Ich habe ja viele Gespräche geführt im vergangenen Sommer“, blickt er zurück. „Bei meinem neuen Verein wollte ich mich vor allem sicher fühlen und wissen, dass jemand da ist, falls etwas passieren sollte.“

Diese Sicherheit gebe ihm beim ASK Ahlen vor allem Musa Sağculu, der Vorsitzende des Vereins, den Elitok unter anderem noch aus gemeinsamen Gahmener Jahren kennt. „Musa ist wie ein großer Bruder für mich, und deshalb eine der wichtigsten Personen überhaupt“, sagt er.

„Sehr korrekte Jungs“ in Gahmen

Aber auch neben Sağculu habe er einige andere ASK-Spieler schon vor seinem Wechsel gekannt, was ihm die Eingewöhnung erleichterte. Sportlich stehen die Ahlener nach dem Aufstieg sehr gut da, belegen in der Bezirksliga 7 Platz drei mit fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer SF Ostinghausen. „Wir könnten noch weiter oben stehen, aber während der Hinrunde haben sich die Verletzten bei uns doch etwas gehäuft“, zeigt sich Elitok selbstbewusst.

Auch durch individuelles Training im Fitnessstudio will er sich mit Blickrichtung Rückrunde weiter an sein bestes Leistungslevel heranarbeiten. Und ab und an auch mal einen Blick auf seinen Ex-Klub, die SG Gahmen, riskieren: „Das sind ja alles sehr gute Jungs, sehr korrekt. Ich verstehe mich gut mit ihnen und freue mich, dass es so gut läuft. Ich bin auch zu 100 Prozent sicher, dass sie diese Saison den Aufstieg schaffen werden.“

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