Zwischen Sexismus und Tradition: Natürlich sollten auch Frauen Eintritt zahlen

Meinung

Frauen bei der Fußball-Stadtmeisterschaft in Haltern abzukassieren, bleibt verpönt. Eine Regelung, die längst aus der Zeit gefallen ist, meint unsere Autorin. Künftig sollten alle zahlen.

Haltern

, 03.08.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Wer die Spiele der Fußball-Stadtmeisterschaft in Haltern verfolgen wollte, musste zuerst am Kassenhäuschen der Stauseekampfbahn vorbei. 4 Euro kostete der reguläre Eintritt. Es sei denn, man ist eine Frau. Dann kostete der Eintritt nämlich, genau, nicht einen einzigen Cent.

Dieses Relikt aus alter Zeit ist längst nicht mehr zeitgemäß. Warum sollten Frauen nicht genauso viel Eintritt zahlen müssen, wie die Männer? Sind sie nur hübsches Beiwerk am Fußballfeld?

Wir sind nicht mehr in 1970!

Mittlerweile gibt es viele Frauen, die gerne Fußball schauen oder selbst Fußball spielen. Das beste Beispiel war zuletzt die Fußball-EM der Frauen in England. Schon in der Vorrunde wurden hier Zuschauerrekorde gebrochen. Ich bin mir sicher, dass die Frauen auf den Zuschauerrängen gerne Geld für ihr Ticket bezahlt haben. Welchen Unterschied macht also ein Spiel der Europameisterschaft zu dem Spiel der Stadtmeisterschaft?

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Selbst wenn diese Regelung vor Jahrzehnten seine Berechtigung hatte: Wir sind nicht mehr in den 70er-Jahren, sondern in 2022 angekommen. In einer Zeit, in der Feminismus und Gleichberechtigung immer wieder thematisiert werden - zu Recht!

Wenn es Schlagersongs wie „Layla“ in die Sexismus-Debatte schaffen, warum wird dann nicht der kostenlose Eintritt für Frauen zu Stadtmeisterschaftsspielen in Haltern diskutiert und abgeschafft?