Valentyn Yarokha (r.) vom TuS Haltern am See steht aktuell in ständigem Kontakt mit seiner Familie in der Ukraine.

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Valentyn Yarokha und der ständige Kontakt in die Heimat: „Alle haben Panik“

rnAngriff auf die Ukraine

2017 verließ Valentyn Yarokha die Ukraine. Seit dem Angriff Russlands auf sein Heimatland sorgt sich der Spieler des TuS Haltern um Familie und Freunde, steht in ständigem Kontakt mit ihnen.

Haltern

, 24.02.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als er aufwachte, war in seinem Heimatland bereits Krieg ausgebrochen: Valentyn Yarokha, Spieler des TuS Haltern am See, steht seit Donnerstagmorgen, 24. Februar, in regem Austausch mit Familie und Freunden in der Ukraine. Bereits früh am Morgen telefonierte er mit seinem Vater in Kiew. Der berichtete von chaotischen Zuständen.

Schon um 5 Uhr war der gebürtige Ukrainer aufgestanden, berichtete Yarokha am Donnerstagmorgen im Gespräch mit dieser Redaktion. Direkt kontaktierte er seinen Vater. An mehreren Orten in Kiew brenne es bereits, habe der ihm erzählt. Die ganze Zeit seien Sirenen zu hören. „Alle wollen jetzt tanken und aus den großen Städten wegfahren“, so der 23-Jährige. „Da ist es gefährlicher als in kleinen Städten.“

Menschen wollen die Großstädte verlassen - Spritpreise steigen direkt

Die Folge der „Fluchtversuche“: Die Spritpreise steigen schnell an, der Diesel koste bereits über zwei Euro. Auch viele Supermärkte seien schon größtenteils leergeräumt. „Alle haben Panik“, wurde dem 23-Jährigen von einem Freund, der nahe der russischen Grenze lebt, erzählt. Schon seit ein paar Wochen sei die Angst vor einem Konflikt groß gewesen.

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Auch Valentyn Yarokha macht sich große Sorgen um seine Familie und Freunde. „Bis jetzt ist zum Glück alles gut“, sagte der Sohn eines Lehrers und einer Ärztin. Während sein Vater derzeit zu Hause bleibt, da ohnehin alle Schulen geschlossen sind, ist seine Mutter aufgrund ihrer Arbeit im Einsatz.

Per WhatsApp sei er viel in Kontakt mit allen. Normalerweise telefoniert er meist einmal am Tag mit seiner Familie. Am Donnerstagmorgen waren es schon einige Anrufe mehr, unter anderem auch mit seiner Großmutter und einer Cousine, so der Ukrainer, der 2017 nach Deutschland und zu seinem Onkel gekommen war.

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Aktuell macht der Spieler des TuS Haltern am See eine Ausbildung, möchte aber auch noch studieren. „Ich fühle mich bis jetzt wirklich wohl hier“, sagt er. Für eine schnelle Integration hatte er zwei Jahre lang einen Sprachkurs besucht - mit großem Erfolg, wie im Gespräch zu hören ist. „Ich versuche, mich jeden Tag zu verbessern“, so der 23-Jährige bescheiden.

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