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Über Google wurde der Neuzugang aus Hamburg auf den HSC Haltern-Sythen aufmerksam
Handball
Der HSC hat einen ungewöhnlichen Neuzugang. Der Hamburger, der in Münster studiert, wurde auch gar nicht von den Verantwortlichen kontaktiert. Er wollte einfach Handball spielen.
Er ist 19 Jahre alt, kommt aus Hamburg, studiert Physik in Münster – und spielt beim HSC Haltern-Sythen Handball. Vom Verein ist er sehr beeindruckt. Kurios ist zudem, wie er auf den Klub aufmerksam wurde.
„Tatsächlich über Google“, sagt er, Peer Kuhlbrodt. Sein norddeutscher Dialekt ist nicht zu überhören. Als er nach Münster zog, googelte er nach Handballvereinen in der Nähe von Münster, bei denen er spielen könnte. „Ich wollte auf jeden Fall dreimal die Woche trainieren“, sagt er. Da fiel ihm der HSC Haltern-Sythen ins Auge. Das Problem: Auf deren Homepage fand er keine Kontaktdaten. Er wusste nicht, wen er ansprechen könnte. „Auf der App standen aber die Trainingszeiten“, sagt Kuhlbrodt. Und so fuhr er einfach mal zum Training und stand plötzlich auf dem Platz. „Die waren alle ganz schön erstaunt, als ich da ankam.“
Kuhlbdrodt ist ein Handballverrückter
In Hamburg habe er das schön öfter gemacht. „Da habe ich mal ein Team gesucht, bei dem ich zusätzlich bei noch einer Trainingseinheit mittrainieren kann.“ Also ist er auch da einfach mal zum Training gefahren. Wer Kuhlbrodt so reden hört, der bekommt den Eindruck vom positiv Handballverrückten. Er sagt selber, es gehe ihm darum sich zu verbessern. Mit Gerard Siggemann hat er beim HSC I in der Handball-Oberliga einen ähnlich Gesinnten als Trainer. Auch Siggemann gilt als handballverrückt. Kuhlbrodt beschreibt ihn wie folgt: „Er ist ein sehr guter Trainer. Vor allem im taktischen Bereich kann man bei ihm sehr viel lernen. Er ist ein kluger Trainer, das ist mein Eindruck.“
Das Lob erhält der Spieler vom Trainer zurück. „Peer spielt gerade sein erstes Seniorenjahr, dafür macht er einen sehr guten Eindruck. Er ist ein sehr engagierter Spieler“, sagt Siggemann.
Positiver Eindruck von Haltern
Kuhlbrodts Eindruck der Stadt Haltern und des HSC fällt ebenfalls durchweg positiv aus bislang. „Das ist alles sehr cool und beeindruckend für mich“, erzählt er. „Wie viel hier in Haltern hinter Handballer steht, das erstaunt mich. Viel größer als in Hamburg.“ In seiner Heimat spielte er bei der SG Hamburg-Nord. Da waren bei den Spielen meist nicht so viele Zuschauer wie in Haltern. „Ich finde das toll, wie voll die Halle ist“, sagt er.
Zum Einsatz kommt Kuhlbdrodt derzeit allerdings eher in der Reserve. Mit ihr führt Kuhlbrodt die Bezirksliga Ruhrgebiet als Tabellenführer an. Im bis dato letzten Heimspiel des HSC II gegen den FC Erkenschwick steuerte Kuhlbrodt sechs Treffer zum 26:24-Sieg bei. Er war damit erfolgreichster Schütze seines Teams. Und auch wenn er bereits zweimal in der Oberliga-Mannschaft des HSC auf der Bank saß, sagt er: „Oberliga-Niveau habe ich noch nicht. Mein langfristiges Ziel ist es aber, mich dahingehend zu entwickeln.“ Sein Trainer Siggemann macht ihm da Hoffnung: „Wenn er so weiter macht, sehe ich ihn mittelfiristig bei uns.“
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