Wenn Niklas Hüls trifft, dann per Kopf Mittelfeldspieler erklärt den Sythener Aufschwung

Sythener Defensivspezialist entdeckt den Torriecher: „Kopfbälle setze ich meistens sehr gut“
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Zugegeben: Niklas Hüls gehört nicht gerade zu den „üblichen Verdächtigen“, wenn es um Torschützen beim TuS Sythen geht. In elf Partien vor der Winterpause blieb der 26-Jährige ohne Treffer. Seine Kollegen machten es gleichwohl nicht unbedingt viel besser: Nur 20 Tore in 16 Spielen sind ligaweit der zweitschlechteste Wert für den Tabellen-14. der Kreisliga A1.

Doch spätestens seit dem Vorbereitungsstart im neuen Jahr scheint beim Team von Trainer Dennis Schulz etwas anders zu sein. In drei Testspielen klingelte es schon 13-mal im gegnerischen Kasten, zuletzt gab es ein deutliches 6:0 gegen den ambitionierten B-Ligisten TSV Marl-Hüls und somit den dritten Sieg. Mit einem persönlichen Erfolgserlebnis für Niklas Hüls.

Niklas Hüls trifft zum 5:0

Berufsbedingt – Hüls arbeitet im Schichtdienst – hatte er die Spiele in Marl-Hamm und Hausdülmen noch verpasst, zu Hause gegen Marl-Hüls wurde er in der zweiten Halbzeit eingewechselt und erzielte das 5:0 in der 80. Minute. Einen zunächst abgewehrten Schuss von Tizian Lasch köpfte der Sythener in hohem Bogen über den gegnerischen Keeper ins Tor.

„Darauf habe ich natürlich spekuliert, und wenn ich dann so einen Kopfball bekomme, dann setze ich ihn meistens auch sehr gut“, sagt Hüls mit einem Schmunzeln, fügt aber hinzu: „Ein bisschen Glück war schon auch dabei, das gebe ich zu.“ Die meisten Tore seiner Karriere seien allerdings tatsächlich Kopfballtore gewesen.

Tizian Lasch beim Torschuss, Niklas Hüls wartet im Hintergrund
Die Szene kurz vor dem 5:0: Tizian Lasch zieht ab, Niklas Hüls (2.v.l., verdeckt) lauert schon. © Marek Neppl

Das dürfte vor allem mit seiner Position zusammenhängen. „Es gab Zeiten, da habe ich hauptsächlich als Innenverteidiger gespielt. Jetzt im Test bin ich im defensiven Mittelfeld reingekommen. Das passt mir auch sehr gut, denn ich erobere gerne Bälle“, erklärt Hüls, der seit 2022 für den TuS Sythen aufläuft.

Seitdem hat er mit seinem Verein in der Kreisliga A schon bessere und schlechtere Zeiten erlebt. Die Hinrunde 2024/25 dürfte ziemlich sicher zur zweiten Kategorie gehören. „Da gab und gibt es natürlich Frustration. Denn eigentlich sind wir uns alle einig, dass wir nicht auf den Tabellenplatz gehören, auf dem wir gerade stehen.“

TuS Sythen mit schweren Aufgaben zum Start

Doch aktuell scheinen die Spieler des TuS Sythen Frustration in Motivation umzumünzen – nicht selbstverständlich für eine Mannschaft in dieser Situation. Niklas Hüls hat eine Erklärung parat: „Unser Teamgefüge ist einfach gut. Wir spielen ja nicht nur zusammen Fußball, sondern machen auch viel außerhalb des Platzes zusammen. Jeder ist sich der unglücklichen Situation bewusst. Und ich glaube, dass wir alle zu intelligent und zu gut befreundet sind, als dass sich jetzt jemand rausziehen würde.“

Niklas Hüls im Zweikampf
Niklas Hüls (r.), hier bei der Stadtmeisterschaft im Sommer 2024, ist beim TuS Sythen als Balleroberer bekannt. © Jürgen Patzke

Einen gesicherten Mittelfeldplatz hält Hüls als Saisonziel deshalb für realistisch. Wohlwissend, dass in den beiden Ligaspielen im Februar mit den Teams, die momentan auf Platz zwei und drei liegen, gleich echte Brocken warten. „Es ist natürlich hart, dass es direkt nach Flaesheim und gegen Gahlen geht. Allerdings müssen wir es so sehen, dass auch in diesen Spielen einfach nur Punkte zu vergeben sind. Und wenn wir unsere Leistung bringen, können wir sicher etwas mitnehmen.“