„Sein Abgang ist ein Riesenverlust“, sagte Michael Ecker, Sportlicher Leiter des TuS Sythen, vor wenigen Tagen über Marius Möller. Der Kapitän verlässt den A-Ligisten im Sommer, weil er aus beruflichen Gründen nach Düsseldorf zieht. „Das Herz blutet sehr“, gesteht der 28-Jährige, fügt aber auch hinzu: „Das ist eine Entscheidung, die sich schon länger abgezeichnet hat.“
Schon Ende 2021 hatte er mit Trainer Dennis Schulz über seine Zukunft gesprochen und gesagt, dass im Sommer Schluss sein könnte. „Dann hatte es sich aber ergeben, dass ich diese Saison noch dranhängen konnte - mit zeitlichen Abstrichen“, erklärt er. Schon jetzt schaffe er es nur noch einmal pro Woche zum Training.
„Die Terminkollisionen werden immer mehr“, sagt er, „diese Saison ist schon mehr eine Bonus-Saison“. Nichtsdestotrotz: „Der Abschied fällt schwer.“ Seit 2015 ist er fester Bestandteil der Sythener Mannschaft, spielte zuvor schon fünf Jahre in der Sythener Jugend und kehrte später nach einer kurzen Phase bei Fortuna Seppenrade zurück.
Dennis Schulz holte Marius Möller nach Sythen
Angefangen hatte Marius Möller einst beim SV Bossendorf. Als dort nicht mehr genug Spieler für eine Mannschaft zusammenkamen, wechselte er für zwei Jahre zum TuS Haltern, ehe es ihn zum TuS Sythen zog. „Dennis Schulz war damals Jugendtrainer und hatte mich angesprochen“, erinnert er sich.

Aus der Schule kannte er einige Jugendspieler der Sythener, was ein wichtiger Faktor für seinen Wechsel ins größte Halterner Dorf war. Den Schritt dorthin hat er seitdem nie bereut. „Die Zeit in Sythen in der Jugend war eine sehr gute Zeit“, erzählt der Defensivspieler.
Besonders die Zeit in der A-Jugend, als er mit seinem aktuellen Mitspieler Christian Lettau kickte, ist ihm im Gedächtnis geblieben. „Fußballerisch war das sicherlich eine sehr limitierte Mannschaft, aber menschlich war es, was die persönliche Entwicklung angeht, die prägendste Zeit“, sagt er.
Der Aufstieg war das sportliche Highlight
Die Mannschaft sei damals ziemlich klein gewesen. „Alle mussten immer da sein, damit es funktioniert“, erklärt Marius Möller, der eine Zeit lang auch in der Jugend mit Kevin Plogmaker, Jan Fiehe und Andre Nacke gespielt hat.
Sportlich sei das absolute Highlight in Sythen der Aufstieg in die Kreisliga A im Jahr 2020 gewesen. „Auch wenn der Aufstieg corona-bedingt nicht so den Rahmen hatte, den man sich gewünscht hätte.“ Viele Spieler, die damals dabei waren, sind auch heute noch beim aktuellen Tabellenfünften der Kreisliga A1.

Erfahren haben sie vom Abgang ihres Kapitäns bereits vor einigen Wochen. „Alle fanden es schade, dachten sich aber schon, dass es irgendwann so kommen würde“, erzählt Möller. „Wir haben es aber auch nicht groß zum Thema gemacht. Die restliche Saison steht für mich im Vordergrund.“
Mit 28 Jahren aufhören? Für Marius Möller schwer vorstellbar
Letztendlich sei er ohnehin auch nur Teil des großen Ganzen. „Wenn einer wegfällt, kommt der nächste und muss ihn ersetzen - die Mannschaft wird das wegstecken können“, ist er überzeugt. Wie es für ihn nach der Saison weitergeht, wird sich noch zeigen.
„Ich denke, ich werde auf jeden Fall eine kurze Pause einlegen müssen, damit ich mich orientieren kann und gucken kann, was mir noch so an Freizeit bleibt“, sagt der Noch-Sythener. Ein bisschen Zeit, um sich in der neuen Stadt einzuleben, sei mit Sicherheit auch von Vorteil. „Und dann gucke ich, welche Optionen ich neben der Arbeit noch habe.“
Ganz aufhören möchte er nicht. „Fußball gehört schon immer zu meiner Freizeit und meinem Leben. Ich kann mir daher schwer vorstellen, mit 28 Jahren schon die Schuhe komplett an den Nagel zu hängen.“ Erst mal liegt der Fokus aber ohnehin auf der restlichen Saison mit dem TuS Sythen. Acht Ligaspiele stehen noch an. Acht Partien, die Marius Möller bestimmt noch mal richtig genießen wird.