„Wir sind stolz darauf, was am Ende dabei rausgekommen ist“, sagt Michael Ecker, Sportlicher Leiter der Seniorenfußballer des TuS Sythen. Seit dem vergangenen Sommer wurde im Verein viel an einem Leitfaden für die Fußballabteilung gearbeitet.
Ein Team, das im Laufe der Zeit immer weiter gewachsen ist, hat sich lange mehrere Monate damit beschäftigt. Fragen, die es zu beantworten galt, waren unter anderem: „Was muss ein Verein für eine gute Zukunft bieten und was bietet der TuS Sythen derzeit nicht?“ oder „Wie soll die Abteilungsorganisation aussehen?“
Was dann nach und nach entstanden ist, betont Kevin Plogmaker, „ist nicht die reine Idee von Einzelnen, sondern ein Leitfaden, der für die gesamte Abteilung gilt“. Sollte es mal auf der Führungsebene Veränderungen geben, soll sich nicht gleich alles verändern.
„Das dauert eben“
Michael Ecker nennt ein Beispiel: „Wenn zum Beispiel ein neuer Sportlicher Leiter kommt, kann der nicht völlig andere Ideen haben.“ Der Ex-Trainer der ersten Mannschaft ist mittlerweile nicht mehr der einzige Sportliche Leiter des Vereins, die Kompetenzen wurden aufgeteilt: Während Ecker für die Senioren verantwortlich ist, kümmert sich Sven Gerding um den Jugendfußball und Michael Kaufmann um den Kinderfußball.
Der Fokus, das verdeutlicht schon die Installation zweier Sportlicher Leiter, ist eindeutig: Der TuS Sythen will seine Jugendarbeit stärken. Aktuell hat der Verein weder eine C- noch eine B- oder A-Jugend. „Wir können nicht mit den Fingern schnipsen und haben plötzlich neue Jugendmannschaften“, stellt Ecker fest. „Wir haben aber einen guten unteren Bereich. Bis die Spieler von da hochkommen, dauert es eben.“

Selbst ausgebildete Spieler könnten in Zukunft auch für eine weiterhin hohe Identifikation mit dem Verein sorgen. „Wir sind das größte Dorf Halterns und möchten als sportliches Aushängeschild dafür stehen“, sagt Kevin Plogmaker. In diesem Jahr feiert der TuS Sythen sein 100-jähriges Vereinsjubiläum. „Wir können uns aber nicht nur auf 100 Jahre Tradition verlassen“, so der Sythener, der sich von nun an um die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins kümmert.
Die Identifikation ist eine von fünf tragenden Säulen, auf der die Ziele der Fußballabteilung basieren. Die anderen vier sind: familiäre Atmosphäre, Ausbildungsgedanke, Leistungsorientierung und Werteorientierung.
„Wir werden kein Harakiri machen“
Der TuS Sythen, das ist allen Verantwortlichen bewusst, ist ein Ausbildungsverein. „Das wollen wir auch sein beziehungsweise wieder werden. Die Jugendabteilung wird noch einen viel größeren Stellenwert haben“, erklärt Michael Ecker. Wichtig soll aber nicht nur die sportliche Ausbildung sein, sondern auch die persönliche der Spieler. Wichtig sei dabei auch, Werte wie Respekt und Anstand hochzuhalten. „Das bringt uns keine Punkte oder Geld, aber das ist uns - vor allem im Jugendbereich - sehr wichtig“, so Plogmaker.
Natürlich, sagt er, gehe auch irgendwo ein Leistungsgedanke einher: „Wir möchten immer so erfolgreich wie möglich sein - mit den Mitteln, die wir haben.“ Dass die erste Mannschaft 2020 in die A-Liga aufgestiegen ist, war der bislang größte Erfolg der Senioren.

„Damit soll nicht Schluss sein“, sagt er, meint damit aber nicht unbedingt einen Durchmarsch der Mannschaft, sondern eben auch Erfolge im Jugendbereich. „Wir hauen nicht großkotzig irgendwelche Ziele raus“, erklärt er und Michael Ecker ergänzt: „Wir werden kein Harakiri machen, alles soll aus eigener Kraft passieren.“
Um auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein, hat sich das im Sommer gegründete Team auch mit dem Thema Sponsoring beschäftigt. Für den Bereich konnte federführend Martin Hagemann gewonnen werden. Der kümmert sich nun um Themen wie Bandenwerbungen, die zu einem der geplanten Projekte gehören.
Ein weiteres steht schon vor dem Abschluss: Die Sythener Fußballer bekommen eine neue Internetseite, die Kevin Plogmaker erstellt hat. „Wir erfinden damit nicht das Rad neu, wollten sie aber auf einen aktuellen Stand bringen“, sagt er.
Keiner arbeitet komplett alleine
Für alles rund um das Thema Technik zeichnet sich nun derweil Jan Fiehe, Spieler der ersten Mannschaft, verantwortlich. Wichtig hierbei, wie alle betonen: In keinem Bereich gibt es eine „One-man-show“. Zwar habe immer einer die Verantwortung, doch gebe es immer mehrere Personen, die sich unterstützen und vertreten können.
„Es ging auch darum, dass man entlastet wird“, sagt Michael Kaufmann. Dass alle nun eng und in Teams zusammenarbeiten, sei auch ein Zeichen für die Gemeinschaft, die alle im Verein vorleben möchten.
„Wir wollen den TuS Sythen in seiner Organisation und personell so aufstellen, dass wir zukunftsträchtig sind und sagen können: Hier geht es nach vorne“, erklärt Michael Ecker, der die Arbeit der bislang und auch weiterhin handelnden Personen wie beispielsweise Sandra Plogmaker (Jugendleiterin und Geschäftsführerin) lobt und hervorhebt.
„Das geht nicht und müssen wir auch nicht“
In der Vergangenheit haben einzelne Personen aber schlichtweg zu viel alleine machen müssen. Deswegen nun die neue Struktur der Abteilung. Auch in der sportlichen Leitung sollen sich die Mitglieder des Trios gegenseitig vertreten können, so Michael Ecker, der nun auch Stellvertreter von Fußball-Abteilungsleiter Klaus Neuhaus ist.
Die Verantwortlichen, das ist ihnen im Gespräch anzumerken, sind zufrieden mit dem bislang Geschaffenen. Fertig, betonen sie alle, sind sie aber noch längst nicht. „Wir werden nicht alles innerhalb weniger Wochen auf links drehen“, sagt Kevin Plogmaker, „das geht nicht und müssen wir auch nicht“.
Im Jugendbereich werde es noch einige Zeit dauern, bis alle Teams besetzt sind, sagt Michael Ecker, der verrät, dass der Verein auch mögliche Kooperationen oder Jugendspielgemeinschaften prüft. Der Grundstein für die Zukunft, so scheint es, ist in Sythen aber auf jeden Fall gelegt - mit vielen engagierten und motivierten Ehrenamtlichen.
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