Den ersten Kontakt gab es bereits zu Beginn des Jahres. Irgendwann Ende Januar, erzählt Mario Scharf, rief Lukas Große-Puppendahl bei ihm an. Der Trainer des TuS Haltern am See lud den großgewachsenen U19-Kapitän des VfB Waltrop zu einem Probetraining ein. „Ich wäre auch gerne hingegangen, um mir alles ein bisschen besser anzugucken“, erzählt er. Doch es gab ein paar Probleme, aus dem Probetraining wurde nichts.
Einige Monate später lächelt der 19-Jährige in die Kamera, steht für die Verkündung seines Wechsels in die Seestadt auf dem Rasen der Stauseekampfbahn. Dort, wo er in der kommenden Saison im Seniorenfußball Fuß fassen möchte.
Erste Schritte ist der Oer-Erkenschwicker, der unweit des Platzes von GW Erkenschwick wohnt und dort als Kind mit dem Fußballspielen anfing, im Seniorenfußball bereits gegangen. Mehrmals stand er in der Kreisliga A2 schon für die erste Mannschaft des VfB Waltrop auf dem Platz.
Freier Tag nach Doppeleinsatz
Ein Grund dafür: Marco Taschke kennt ihn bereits aus gemeinsamen Zeiten im vergangenen A-Junioren-Jahr. Dass er teilweise dann zweimal an einem Sonntag spielt, war und ist für Mario Scharf kein Problem. Der Deal ist auch kein schlechter: „Das ist schon anstrengend, aber ich bekomme dann montags trainingsfrei.“
Den Seniorenfußball kennt er dank seiner Einsätze also schon ein bisschen. Und genau deshalb kann der Verteidiger auch gut einschätzen, wo er sich noch verbessern muss, um auch in der drei Klassen höheren Westfalenliga mithalten zu können. „Vor allem die körperliche Präsenz und meine Abgeklärtheit sind Dinge, da werde ich noch einen Schritt nach vorne machen müssen“, sagt er.

Mit Lukas Große-Puppendahl bekommt er einen Trainer, der ihm mit Sicherheit noch den ein oder anderen Tipp mehr als manch anderem Spieler geben kann. Immerhin ist der Halterner selbst in der Defensive beheimatet, könnte auch noch selbst auflaufen und hat Erfahrungen bei seinem aktuellen Verein, der Spvgg. Erkenschwick und in den USA sammeln können.
Sein zukünftiger Coach war auch einer der großen Faktoren für seine Wechselentscheidung pro TuS Haltern, sagt Scharf. „Er steht zu 100 Prozent hinter der Idee des Vereins. Man sieht auch in der jetzigen Saison, dass er viel auf junge Spieler setzt. Einen Trainer zu haben, der selbst so hoch gespielt hat, viel Erfahrung hat und für den Fußball lebt, war etwas, das mich überzeugt hat.“
Andere Angebote waren schnell vom Tisch
Das erste Gespräch mit Große-Puppendahl und Tim Abendroth überzeugte den U19-Kapitän bereits voll und ganz. „Als ich das Gespräch hatte, war das andere für mich erledigt“, sagt er und meint damit seine anderen Optionen. Zwei weitere Westfalenligisten waren an ihm dran.
„Die ganze Gesprächsführung, die Art von Tim und Lukas, der Plan, wie sie Fuß fassen wollen, um nicht mehr gegen den Abstieg zu spielen, und die Arbeit mit jüngeren Spielern haben mich direkt überzeugt“, erzählt er. „Als ich den Platz wieder verlassen habe, war mir eigentlich schon klar, dass das der richtige Schritt für die nächste Saison ist.“
In die möchte der Jura-Student, der auch viereinhalb Jahre bei der Spvgg. Erkenschwick und eineinhalb Jahre beim TSV Marl-Hüls kickte, einfach gut reinkommen „und möglichst viel Spielzeit bekommen“. Dass er im Sommer einen enormen Sprung macht, weiß Mario Scharf: „Auch wenn ich jetzt A-Jugend-Westfalenliga spiele, ist der Sprung in die Senioren-Westfalenliga riesengroß.“
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