„Ein Privileg“ Backmann-Stockhofe über seinen Wechsel und Einsätze trotz Sprunggelenkbruch

„Sportlich ist es für mich die logische Konsequenz“
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Wo es ihn im Sommer hinzieht, ist noch nicht endgültig geklärt. Was aber bereits fest steht: Leonhard Backmann-Stockhofe (25) wird im Sommer erstmals wechseln und den TuS Haltern am See nach 21 Jahren verlassen. „Ich habe ein paar Angebote, ich denke, das wird sich in den nächsten Wochen entscheiden“, sagt der Torwart.

Wohin es ihn zieht? „Ich würde gerne weiter überkreislich spielen, das wird in Haltern ja eher schwierig kommende Saison“, stellt er fest. Nach aktuellem Stand gibt es bei den Herren kommende Saison im überkreislichen Seniorenfußball nur noch die erste Mannschaft des TuS.

Von dem muss er sich in wenigen Monaten verabschieden. „Der TuS Haltern ist mein Jugendverein, ich bin da aufgewachsen – das ist natürlich ein schwerer Schritt. Aber sportlich ist es für mich die logische Konsequenz.“

„Das bin ich nicht unbedingt gewöhnt“

In der Vergangenheit hütete Backmann-Stockhofe meist als Nummer Eins das Tor der zweiten Mannschaft, im Sommer ging es für ihn ins Westfalenliga-Team, wo er aber hinter Ubeyd Güzel und Maurice Mecking nur der dritte Torwart ist. „Das bin ich nicht unbedingt gewöhnt, ich war ja sonst immer der gesetzte Mann“, sagt er.

Auch in der ersten Mannschaft habe er das Ziel gehabt, sich durchzusetzen. „Das hat dann leider nicht so geklappt.“ Unter anderem hatte er Pech mit einer alten Verletzung, die sich im Winter als schlimmer als ursprünglich gedacht herausstellte und ihn vorher immer wieder eingeschränkt hatte.

Wird zukünftig in einem anderen Trikot Tore verhindern: Leonhard Backmann-Stockhofe.
Wird zukünftig in einem anderen Trikot Tore verhindern: Leonhard Backmann-Stockhofe. © Jürgen Patzke (Archiv)

„Ich habe mir vor rund eineinhalb Jahren das Sprunggelenk gebrochen, hatte danach immer wieder Schmerzen, aber wir haben das einfach getapt“, erklärt er. Damals wurde nur eine Außenbandverletzung diagnostiziert. „Der Knöchel war dick, aber ich habe dann die Zähne zusammengebissen – in der Hoffnung, dass es irgendwann besser wird.“

Mal habe sein Fuß mehr wehgetan, mal weniger. „Es hat auch mal geknackt und es gab auch Spiele, die ich nur mit Ibuprofen beenden konnte“, gesteht er.

Backmann-Stockhofe wird die Kabine vermissen

Als die Schmerzen weiter nicht nachließen, entschied er sich im Herbst dazu, ins MRT zu gehen. Dort wurde dann der Bruch festgestellt und eine Operation dem Keeper daraufhin nahegelegt. Im Winter war es soweit, seit einigen Wochen ist der Halterner wieder komplett schmerzfrei.

Nun hofft Leonhard Backmann-Stockhofe, „dass ich noch das ein oder andere Spiel machen kann“, ehe im Sommer Schluss ist. Was er am meisten vermissen wird? „Auf jeden Fall die Kabine“, sagt er sofort. „Es ist ein Privileg, mit den Jungs, die man jahrelang kennt und mit denen man teilweise sogar in der Schule war, zusammen in der Kabine zu sitzen.“

Seine Mitspieler zu verlassen, davon ist er überzeugt, werde schwierig für in. „Das wird der schwerste Schritt, ich bin ja nichts anderes gewohnt.“ Aber auch das gesamte Umfeld des Vereins werde ihm mit Sicherheit fehlen. Ein bisschen kann er es noch genießen, ein paar Spiele sind es ja noch.

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