Deutlicher Sieg muss noch höher ausfallen LSV verzweifelt beim TuS Haltern II an sich selbst

Deutlicher Sieg muss noch höher ausfallen: LSV verzweifelt beim TuS Haltern II an sich selbst
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Die Zuschauer, die es mit dem SV Lippramsdorf hielten, nahmen es irgendwann mit Humor: So viele vergebene Großchancen wie beim Derby in der Kreisliga A1 gegen den TuS Haltern am See II hatten sie wohl auch schon länger nicht mehr gesehen.

Mit 5:0 setzte sich der LSV durch. Verdient, wusste auch TuS-Trainer Edin Saracevic hinterher. Mit dem 0:5 aus Sicht seiner Mannschaft konnte er am Ende noch gut leben, der Gastgeber war damit immerhin noch gut bedient. Bedanken konnte sich der bereits feststehende Absteiger bei gleich mehreren. Zum einen bei so gut wie jedem Lippramsdorfer, der mal zum Abschluss kam. Zum anderen bei Torwart Bastian Mrowitzki.

SV Lippramsdorf kommt nicht gut ins Spiel

„Er hat uns den Arsch gerettet, sonst wäre das Ergebnis viel höher ausgefallen“, wurde Saracevic deutlich. Auch sein Gegenüber Sven Kmetsch lobte die Leistung des TuS-Keepers, sah aber noch einen zweiten auffälligen Torhüter: Philipp Hirsch, eigentlich Keeper der ersten Mannschaft und kommende Saison beim SV Dorsten-Hardt, gab den rechten Flügelspieler – und machte seine Sache gut.

Große Torchancen konnte er aber – genauso wie seine Mitspieler – nicht verbuchen. Die einzig wirklich gute Gelegenheit hatte der TuS direkt in der Anfangsphase: Maurice Saracevic war durch und wollte auf Luca Hahn querlegen. Jonas Zernahle kam aber noch dazwischen und klärte gleich zweimal hintereinander (3.). Wütende Proteste der Lippramsdorfer, es sei klares Abseits beim Zuspiel auf Saracevic gewesen, folgten dennoch.

Plötzlich Feldspieler: Torwart Philipp Hirsch lief beim TuS Haltern II als rechter Flügelspieler auf.
Plötzlich Feldspieler: Torwart Philipp Hirsch lief beim TuS Haltern II als rechter Flügelspieler auf. © ANDREAS HOFMANN

Auch die Minuten danach gehörten dem TuS, der besser ins Spiel kam als der LSV. „Die ersten 20 Minuten haben uns nicht gefallen“, sagte Sven Kmetsch nach Abpfiff. Erst danach wurde der SV Lippramsdorf besser und fing mit dem Scheibenschießen an.

Die ersten vier, fünf Angriffe konnte die Heimmannschaft noch abwehren, dann war es aber soweit: Jonas Zernahle belohnte sein Team für eine deutliche Leistungssteigerung (24.). Danach vergab Stefan Schild freistehend im Strafraum (27.), Julian Röer scheiterte an der ersten Mega-Parade von Bastian Mrowitzki (37.) und fand auch fünf Minuten später mit einem satten Schuss aus 15 Metern seinen Meister im Torhüter (42.).

Torwart des TuS Haltern rettet immer wieder

Dazwischen gab es auch noch weitere Chancen (mal bessere, mal schlechtere), doch jede ausgelassene LSV-Gelegenheit aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Ein Tor hatte die erste Halbzeit aber doch noch parat: Timo Berg erzielte mit dem Pausenpfiff das 0:2 (45.+3).

Direkt nach Wiederanpfiff hatte dann auch Julian Röer seinen Treffer, musste nach einer flachen Hereingabe nur noch den Fuß hinhalten (47.). Nach schönem Zuspiel von Jonas Zernahle machte er dann seinen Doppelpack perfekt (60.), hätte wenig später sogar den Hattrick feiern können. Doch völlig freistehend, sich eigentlich die Ecke aussuchen könnend, traf er aus 11 Metern nur den Außenpfosten (70.) – und sank für kurze Zeit verzweifelt auf die Knie, ehe er sich wieder aufraffte.

Zuvor hatte er noch eine gute Chance vergeben (62.) und Stefan Schild hatte nach Vorarbeit Röers nur die Latte getroffen (66.). Als Christian Drees es dann wieder besser machte und das fünfte Lippramsdorfer Tor erzielte (71.), hatte Bastian Mrowitzki genug. „Ich habe keinen Bock, hier acht Stück zu kassieren“, brüllte er gut hörbar über den gesamten Platz. Ohne ihn wären es wohl schon zu diesem Zeitpunkt acht gewesen und auch danach hielt er noch mehrmals richtig stark. Es blieb beim 0:5 für den TuS Haltern am See II.

„Für uns war wichtig, dass wir das heute seriös angehen“, sagte Sven Kmetsch. Das Ziel war klar: Neben drei Punkten sollte es auch einen Zu-null-Sieg geben. Beides ist gelungen. Dass sein Team, das weiter auf Platz drei steht, viel zu viele Chancen vergeben hatte, war auch dem LSV-Coach klar: „Da brauchen wir nicht drüber reden.“

Tore: 0:1 Zernahle (25.), 0:2 Berg (45.+3), 0:3, 0:4 Röer (47., 60.), 0:5 Drees (71.)