Am Ende war Tim Abendroth vor allem eines: stolz auf seine Mannschaft. Der Sportliche Leiter stand beim 1:1 des TuS Haltern am See gegen die Ibbenbürener Spvg. für das verhinderte Trainerteam um Sebastian Amendt und Peter Elbers an der Seitenlinie, erlebte ein mit zunehmender Spieldauer hitziger werdendes Spiel und sah ein am Ende gerechtes Remis.
Vor allem auf den Einsatz seiner Kicker war er stolz. „Was wir auch heute wieder für Rückschläge kassiert haben und wie wir dann reagiert haben, war stark“, sagte er nach Abpfiff und einigen hitzigen Momenten. Im Laufe der zweiten Halbzeit wurde die Partie heißer, Wortgefechte auf beiden Seiten waren teils spannender als das Geschehen mit dem Ball.
Wortgefecht nach Abpfiff
Schiedsrichter Danny Piel schien die Partie in den letzten Minuten ein wenig zu entgleiten, am Ende konnte er es aber bei ein paar verbalen Ermahnungen und wenigen Gelben Karten – eine sah die Ibbenbürener Bank – belassen. Nach Abpfiff drohte es dann allerdings doch noch zu eskalieren. Erst wechselten Halterns Marcel Klakus und Gäste-Spieler Arton Balja nur ein paar Worte. Dann wuchs die Gruppe an diskutierenden Spielern innerhalb kurzer Zeit konsequent. Es blieb aber bis zur Auflösung dieser bei einigen weiteren „netten“ Worten für die jeweiligen Gegenspieler.
In Halbzeit eins hatte sich das zuvor noch nicht angedeutet – genauso wenig wie die Punkteteilung. Denn bis kurz vor der Pause führte der TuS Haltern verdient, hätte sogar auf 2:0 stellen können. Doch Nils Fabisiaks Schuss wurde von Torhüter Sven Hübner noch abgewehrt, Vangjel Frasheri verpasste in der Folge den Abstauber nur knapp (30.).
Gut 20 Minuten zuvor klappte es besser. Auch hier war es ein langer Ball auf Fabisiak, der die Szene einleitete. Der Flügelspieler, mit Abstand auffälligster Akteur beim TuS, fand Cedric Arndt im Rückraum mit einer flachen Hereingabe und der schloss nach einigen Schritten in den Strafraum trocken ins lange Eck ab – 1:0.

Beinahe hätte der Sommer-Neuzugang, der auch schon für die kommende Spielzeit zugesagt hat, sogar noch mal jubeln können. Sein Abschluss aus 17 Metern mit links (oder sollte es doch eine Flanke werden?) prallte an den rechten Pfosten und von da ins Aus (43.). Bitter für die Halterner: Wenig später lag der Ball im TuS-Tor.
Nur zweimal hatte die Heimelf wirklich nicht gut verteidigt. Der 1:1-Ausgleich durch Florian Krasniqi am zweiten Pfosten, nach flacher Hereingabe von rechts, war die erste Szene (45.). Die zweite war nach einem Standard, wo am Ende mehrere Halterner Beine gerade so auf der Linie klären konnten (79.).
„Wir hatten sie zum Großteil gut im Griff“, so Tim Abendroth. „Viele Torchancen habe ich nicht von ihnen gesehen.“ Viele weitere gute von seiner Mannschaft allerdings auch nicht. „Wir hatten am Ende gute Kontermöglichkeiten, aber da müssen wir konsequenter sein.“
Patrick Brinkert hilft (beinahe) noch mal aus
Zu einer besonderen Einwechslung kam es derweil in der Schlussphase nur fast. Vor dem Anpfiff hatte der TuS mit Vereinsurgestein Patrick Brinkert, der im Sommer nach vielen Jahren in der Stauseekampfbahn aufgehört hatte, überrascht. „Ich hatte ihn heute Morgen angesprochen“, verriet Abendroth mit einem Lächeln. Die Personalprobleme waren schlichtweg zu groß, eine weitere Option auf der Bank war da gerne gesehen.

In der letzten Minute sollte der Flügelspieler noch reinkommen, der Linienrichter überhörte die Bitte der Halterner Bank allerdings. Kurz darauf war dann ohnehin Schluss, es blieb für Brinkert beim Bankeinsatz.
Ein anderer Halterner musste dort außerplanmäßig Platz nehmen: Lennart Rademacher stand eigentlich in der Startelf, verletzte sich aber kurz vor dem Ende des Aufwärmens.
Landesliga 4: TuS Haltern - Ibbenbürener Spvg.
- TuS: Mecking – Alsmann, Kurtoglu, Frasheri (88. Michalak), Fabisiak, Bertram (66. Nishio), Klakus, Anhuth, Arndt, Kranz, Sandkühler (63. Nöldemann)
- Tore: 1:0 Arndt (9.), 1:1 Krasniqi (45.)