Wer Arian Schuwirths Geschichte hört, dürfte sich an die vieler anderer junger, talentierter Fußballer erinnern, die bereits früh in ihrer Laufbahn schwere Verletzungen erlitten und danach nur noch schwer oder gar nicht mehr auf die Beine kamen. Doch die jüngste Wendung beim 23 Jahre alten Angreifer des TuS Haltern am See ist eine positive.
Zwar ist Schuwirth aktuell abermals außer Gefecht gesetzt. „Es ist aber diesmal nur eine Dehnung im Sprunggelenk, weil ich im Training umgeknickt bin. In ein, zwei Wochen sollte ich wieder dabei sein“, beruhigt der Stürmer. Kein Vergleich zu dem, was hinter ihm liegt.
Kreuzbandriss im September 2023
Rückblick: Als „absoluten Wunschspieler in der Offensive“ pries Halterns Sportlicher Leiter Tim Abendroth Arian Schuwirth im Juni 2024 an. Der TuS hatte den Suderwicher da gerade von der Spvgg. Erkenschwick geholt, bei der er bereits seine ersten Minuten in der Oberliga gesammelt hatte.
In so einem Oberligaspiel hatte sich Schuwirth aber im September 2023 schwer verletzt, nur eine knappe Minute nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit auswärts beim ASC 09 Dortmund. „Das Kreuzband war gerissen, außerdem war der Meniskus betroffen“, erinnert sich der 23-Jährige. Beim TuS in der Landesliga wollte er sich nach seiner Reha wieder Spielpraxis holen.
Doch bereits kurz nach seiner Ankunft in der Seestadt machte das Knie wieder Probleme. „Da hat sich herausgestellt, dass Innen- und Außenmeniskus im gleichen Knie komplett durch sind. Das war natürlich hart zu hören“, erinnert sich Schuwirth. Die Folge: wieder OP, wieder eine lange Pause.

Genau genommen hatte Schuwirth eine einzige lange Pause von über 16 Monaten ohne offizielles Spiel hinter sich, als er im Test bei BW Westfalia Langenbochum am 15. Januar in der 78. Minute eingewechselt wurde und damit endlich im Trikot des TuS Haltern am See debütierte. Seine Rückkehr auf den Platz war so früh aber eigentlich noch gar nicht geplant.
„Eigentlich sollte ich erst zum Rückrundenbeginn im Februar wieder so richtig einsteigen. Aber als es dann so gut geklappt hat in der Vorbereitung, haben wir es etwas vorgezogen“, sagt der 23-Jährige, der gleich in seinem ersten Einsatz den 3:1-Endstand selbst markierte.
Arian Schuwirth will weiter Tore schießen
„Schöner hätte es natürlich nicht sein können. Nach eineinhalb Jahren greife ich zum ersten Mal wieder richtig ein und dann direkt ein Tor. Und das Knie hat sich nicht beschwert“, erinnert sich Schuwirth an den emotionalen Moment. Nur wenige Tage später spielte er beim Test in Gahlen schon eine halbe Stunde und traf erneut – diesmal per Strafstoß. Nun bremst ihn die kleine Sprunggelenksverletzung wieder etwas aus.
Das Testspiel beim DSC Wanne-Eickel (Sonntag, 2. Februar, 15 Uhr im Sportpark Herne) werde er somit sicher verpassen. Für eine Kadernominierung beim ersten Ligaspiel des Jahres eine Woche später bei der DJK Eintracht Coesfeld werde es eng, teilt der 23-Jährige mit und sagt weiter: „Das erste Heimspiel gegen Deuten setze ich mir als Ziel, um wieder dabei zu sein.“
Dann möchte Arian Schuwirth dem TuS Haltern am See endlich so helfen, wie es sich alle im Sommer erhofft hatten. Am liebsten natürlich mit einigen Toren in der Rückrunde – „denn das ist als Stürmer ja mein Job“.