„Sehr, sehr schade“ Josef Ovelhey vom Karriereende seiner LSV-Zöglinge teilweise überrascht

„Das ist sehr, sehr schade“
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Der SV Lippramsdorf verliert im Sommer drei wichtige Spieler. Marvin Niehaus (31), Robin Joemann (32) und Henrik Kleinefeld (29) hängen alle ihre Fußballschuhe an den Nagel. Alle drei verbindet nicht nur das LSV-Trikot und die lange Vereinszugehörigkeit, sondern auch ein Trainer: Josef „Jupp“ Ovelhey war maßgeblich an ihren Starts beim langjährigen Bezirksligisten beteiligt.

„Alle drei sind meine Zöglinge“, sagt der Marler, der den SV Lippramsdorf 18 Jahre lang trainiert hat. Joemann und Niehaus kamen 2010 und 2013 vom ETuS Haltern, Henrik Kleinefeld wurde früh zum Seniorenspieler erklärt, nachdem er vorher in der LSV-Jugend spielte.

„Robin wollte einfach noch etwas höher spielen und sich beweisen“, erzählt der 65-Jährige, der aktuell die SF Merfeld trainiert. „Er brauchte etwas Anlauf, gehörte dann aber immer zu den Leistungsträgern.“ Dass Joemann nun aufhört, kann er nachvollziehen. „Das überrascht mich nicht, er hat sich ja in letzter Zeit viel mit Verletzungen herumgeschlagen.“

„Buffon spielt doch auch noch“

Etwas überraschter war er hingegen von der Nachricht, dass auch Marvin Niehaus und Henrik Kleinefeld aufhören. „Marvin ist meiner Meinung nach ein außergewöhnlich guter Torwart, der zudem gut mitspielen kann. Auch neben dem Platz war und ist er ein wichtiger Rückhalt“, so Ovelhey, der überzeugt ist, dass der Keeper noch einige gute Jahre vor sich hätte.

„Der Gianluigi Buffon spielt doch auch noch mit über 40“, sagt der Trainer, der auch betont: „Wenn man es körperlich kann, ist Fußballspielen bis 33 oder 34 die schönste Zeit – das sollte man so gut es geht nutzen.“ Er habe seine Zeit als aktiver Seniorenspieler bis zur letzten Minute sehr genossen. „Das habe ich zum Beispiel auch Henrik gesagt“, erzählt er.

Robin Joemann (r.) hört im Sommer nach 13 Jahren beim SV Lippramsdorf komplett auf.
Robin Joemann (r.) hört im Sommer nach 13 Jahren beim SV Lippramsdorf komplett auf. © Blanka Thieme-Dietel

Kleinefeld macht sogar bereits mit 29 Jahren Schluss. „Das ist eigentlich ein super Alter“, so sein ehemaliger Coach. „Er hat noch alle Fähigkeiten und die Qualität, war schon immer der Garant für wichtige Tore.“ Der Stürmer hört im Sommer auf, weil er mehr Zeit mit der Familie verbringen möchte, hatte Fußball-Abteilungsleiter Christian Brink zuletzt erklärt. „Das ist sehr, sehr schade“, sagt Josef Ovelhey über das anstehende Karriereende der drei Leistungsträger.

Vor allem im Zusammenspiel mit Robin Joemann sei Henrik Kleinefeld immer gefährlich gewesen. „Sie haben sich gut verstanden, Robin war oft der maßgebliche Mann für die Pässe in die Tiefe auf Henrik.“ Der Angreifer habe schon in der Jugend angedeutet, wie viel Potenzial in ihm steckt. „Da hat man schon seine Qualitäten gesehen, er wäre normalerweise auch ein Spieler für höherklassige Vereine gewesen, konnte aber auch wegen der Arbeit nicht immer trainieren.“

Marvin Niehaus spielte nicht nur im Tor

Alle drei Spieler, erklärt er, würden seit Jahren ein bisschen das Gerüst beim SV Lippramsdorf bilden. Angefangen bei Marvin Niehaus im Tor über Robin Joemann im Mittelfeld bis zu Henrik Kleinefeld im Sturm. „Marvin hat aber auch früher mal in Testspielen im Feld gespielt“, erzählt „Jupp“ Ovelhey mit einem Lachen und verrät auch: Anfangs durfte Niehaus gar nicht spielen.

„Er war schon immer ein Garant für Tore“, sagt Josef Ovelhey über Lippramsdorfs Stürmer Henrik Kleinefeld (l.).
„Er war schon immer ein Garant für Tore“, sagt Josef Ovelhey über Lippramsdorfs Stürmer Henrik Kleinefeld (l.). © Jürgen Patzke

Denn weil er 2013 im Winter vom ETuS zum LSV gewechselt war, war die Ablöse frei verhandelbar. „Damals wurde eine extrem hohe Ablöse gefordert, die nicht bezahlbar war“, sagt der 65-Jährige. Ergeben hatte sich der Wechsel damals bei der Hallen-Stadtmeisterschaft an Weihnachten.

„Er war relativ unzufrieden mit seiner Spielpraxis, der ETuS hatte aber auch noch einen guten Torwart“, erinnert sich Ovelhey, der insgesamt nur Gutes über seine ehemaligen Schützlinge zu sagen hat. „Alle in der Mannschaft waren ja damals wie meine Söhne.“ Mit Henrik Kleinefeld, Marvin Niehaus und Robin Joemann hören drei von ihnen nun auf.

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